Gazpacho – Demon
Besetzung:
Jan Henrik Ohme – vocals
Thomas Andersen – keyboards
Mikael Krømer – violin, mandolin
Kristian „Fido“ Torp – bass
Jon-Arne Vilbo – guitar
Lars Erik Asp – drums, percussion
Gastmusiker:
Stian Carstensen – accordion, banjo
Charlotte Bredesen – vocals (as part of choir) on „I've Been Walking (Part 2)“
Label: KScope
Erscheinungsdatum: 2014
Stil: Progressive Rock
Trackliste:
1. I've Been Walking (9:47)
2. The Wizard Of Altai Mountains (4:52)
3. I've Been Walking (Part 2) (12:30)
4. Death Room (18:29)
Gesamtspieldauer: 45:40
„Demon“ heißt das achte Studio-Album der norwegischen Progressive Rock Band Gazpacho. Es erschien am 17. März 2014 auf dem Plattenlabel KScope. „Demon“ ist ein Konzept-Album, auf dem die Geschichte eines Dämons erzählt wird, der Präsenz des Bösen auf dieser Welt, welcher gerade in Prag beheimatet ist. Gleichzeitig ist es die Geschichte eines Mannes, der diesen Dämon durch die Jahrhunderte jagt. Neben der Musik ist es ebenfalls die Instrumentierung, die sehr abwechslungsreich auf „Demon“ gestaltet ist. Immer wieder mal haben Violine oder das Akkordeon einen kurzen Solo-Auftritt. Dann klingt es irgendwie nach Paris, obwohl das Ganze in Prag spielt. Man hört die Zwanziger Jahre und auch Vergleiche zur jiddischen Musik oder derer der Sinti und Roma können aufkommen. Dazu gesellt sich noch der eindringliche Gesang des Jan Henrik Ohme und fertig ist das wahrlich beeindruckende Album.
Unter diesen Vorgaben entwickelten und komponierten die sechs Norweger Musik, die fast stellvertretend und wegweisend für den Progressive Rock im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts stehen könnte. Die vier Lieder klingen so dunkel, so spannend, so eingängig und melodiös. Einfach unfassbar mitreißend, ohne deswegen das Tempo selbst anziehen zu müssen. Es ist diese hier transportierte Atmosphäre, die einen einnimmt und packt. Dabei gehen die verschiedenen Teile der einzelnen Lieder ineinander über, wirken bedrohlich und gleichzeitig einnehmend. Absolut intensive und packende Musik. Die einzelnen Stücke sind dabei überaus abwechslungsreich und vielschichtig gehalten, gehen ziemlich schnell ins Ohr. Es gibt auf Demon auch keinen Hänger, keinen nicht passenden Akkord, alles klingt wie wunderbar füreinander bestimmt und dabei doch immer so wunderschön bedrohlich und melodiös.
Unter den vier Titeln wirkt jeder. Am Intensivsten klingt vielleicht das letzte und längste Stück der Platte, „Death Room“. Selbstverständlich nur Geschmackssache, doch ich kann mich nicht satthören an diesen wunderschönen Melodiebögen, die gleichzeitig auch geheimnisvoll und irgendwie dunkel und verstörend klingen. Als ich „Demon“ von Gazpacho das erste Mal auflegte, war ich beschäftigt und hörte nur die ersten beiden Stücke. Es klang zunächst „ganz nett“. Das zweite Mal hörte ich den letzten Titel nebenbei. Aber nur ganz kurz, schnell hatte die Musik meine Aufmerksamkeit auch sich gezogen. Sofort nahm ich mir die Zeit, mich auf die Musik des ganzen Albums zu konzentrieren und es eröffneten sich mir wunderschöne musikalische Welten, in die sich einzutauchen lohnte. Überaus vielschichtige und abwechslungsreiche Musik erklang da und es war um mich Geschehen. Diese Klänge auf „Demon“ ziehen einen in den Bann und verursachen ein ganz intensives Hörerlebnis.
Fazit: „Demon“ von Gazpacho ist ein unfassbar gutes Album geworden, wenn man denn auf Progressive Rock steht und dabei dieser musikalischen Stilrichtig auch eine Entwicklung weg von den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts zugesteht. Denn so klingen Gazapacho nicht. Man hört hier kein Genesis und kein Yes, kein King Crimson und auch kein Van Der Graaf Generator. Man hört modernen Progressive Rock, der nun ebenfalls mitreißend und spannend klingen kann. Wenn ich mir mal etwas Gutes tun möchte, dann lege ich „Demon“ von Gazpacho auf. Wahrlich beeindruckend. Vierzehn Punkte.
Anspieltipps: Death Room und die restlichen Titel
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