Sonntag, 16. Dezember 2012

Wishbone Ash – Wishbone Four




Wishbone Ash – Wishbone Four


Besetzung:

Ted Turner – lap-steel-, 12 string-, acoustic and electric guitars and vocals
Andy Powell – acoustic and electric guitars and vocals
Martin Turner – bass guitar and vocals
Steve Upton – drums and percussion


Gastmusiker:

George Nash – keyboards (Everybody Needs A Friend)
Graham Maitland – piano (No Easy Road)
Jimmy Helms, Phil Kenzie, Dave Coxhill, Bud Parks – brass (No Easy Road)


Label: MCA Records


Erscheinungsdatum: 1973


Stil: Blues Rock, Rock, Folk Rock,


Trackliste:

1. So Many Things To Say (5:06)
2. Ballad Of The Beacon (5:05)
3. No Easy Road (3:49)
4. Everybody Needs A Friend (8:25)
5. Doctor (5:54)
6. Sorrel (5:04)
7. Sing Out The Song (4:25)
8. Rock ‘N’ Roll Widow (5:53)

Gesamtspieldauer: 43:39




„Wishbone Four“ nannten die vier Engländer von Wishbone Ash sinnigerweise ihr viertes Album, welches 1973 erschien. Die Besetzung war zwar noch dieselbe wie auf den ersten drei Platten der Band, die Musik, die sich auf „Wishbone Four“ befindet unterscheidet sich allerdings deutlich von der der Vorgängeralben. Der progressive Anteil in der Musik von Wishbone Ash war bereits auf „Argus“ deutlich zurückgegangen. Auf dem vierten Album der Engländer ist davon jetzt allerdings überhaupt nichts mehr zu finden. Der vierte Output der der Band ist ein hauptsächlich aus Blues-Rock bestehendes Album, bei dem sich auch immer wieder ein paar Folk Elemente mit einschleichen, die zuweilen, hauptsächlich aufgrund des Einsatzes der Pedal-Steel-Gitarre, auch sehr amerikanisch wirken und auch klingen können.

Auch Honky-Tonk-ähnliche Töne haben sich auf das Album verirrt. Da kommt dann bei “No Easy Road” das Boogie-Woogie-Klavier zum Einsatz, unterstützt von der Brass-Sektion. Der Tiefpunkt des Albums. Deutlich gelungener sind da schon das ganz nette „Ballad Of The Beacon“ und das folkig angehauchte „Everybody Needs A Friend“, welches auch ohne typisch amerikanische Country-Instrumente auskommt. Und bei diesem Lied gibt es auch die schöne Melodie, die eingängigen Harmonien, die sonst auf „Wishbone Four“ nicht so allgegenwärtig sind, wie zumindest auf den beiden letzten Vorgängern.

„So Many Things To Say“ und „Doctor“ sind rockigere Stücke, „Rock ‘N‘ Roll Widow“ geht dann schon klarer in die Blues-Rock-Ecke. „Sing Out The Song“ könnte man dagegen so gespielt wohl auch irgendwo in einer Scheune in Texas hören. Da lässt sich der Country-Einfluss wahrlich nicht mehr leugnen und das Lied ist der zweite Tiefpunkt der Platte. Deutlich besser gelungen ist da noch der Titel „Sorrel“. Hier hört man sie wieder, die doppelt gespielte Lead-Gitarre und den mehrstimmigen Gesang. Beides Dinge, die zum Markenzeichen von Wishbone Ash geworden waren und die man auf „Wishbone Four“ einfach vermisst.

Fazit: „Wishbone Four“ ist ein deutlicher Rückschritt zu den beiden vorherigen Veröffentlichungen. Die Lieder packen einen einfach nicht mehr so. Klar kann man nicht laufend solche Höhepunkte wie „Argus“ oder „Pilgrimage“ erschaffen- aber ein bisschen mehr hätte es auf „Wishbone Four“ dann aber doch sein dürfen. Acht Punkte.

Anspieltipps: Ballad Of The Beacon, Everybody Needs A Friend, Sorrel