Donnerstag, 13. Oktober 2016

Suzanne Vega – 99.9 F°




Suzanne Vega – 99.9 F°


Besetzung:

Suzanne Vega – vocals, acoustic guitar


Gastmusiker:

Jerry Marotta – drums, percussion
Bruce Thomas – bass
David Hidalgo – electric guitar
Mitchell Froom – keyboards, string arrangement
Tchad Blake – electric guitar
Richard Pleasance – electric guitar on 1 3 10
Michael Visceglia – fretless bass on 5
Marc Shulman – bouzouki on 5
Jerry Scheff – acoustic bass on 6 12
Greg Smith – baritone sax on 8 11
Richard Thompson – guitar solo on 11
Sid Page – 1st violin on 12
Joel Derouin – 2nd violin on 12
Maria Newman – viola on 12
Larry Corbett – cello on 12
Suzie Katayana – copyist on 12


Label: A&M Records


Erscheinungsdatum: 1992


Stil: Rock, Folk


Trackliste:

1. Rock In This Pocket (Song of David) (3:20)
2. Blood Makes Noise (2:28)
3. In Liverpool (4:40)
4. 99.9F° (3:16)
5. Blood Sings (3:17)
6. Fat Man And Dancing Girl (2:19)
7. (If You Were) In My Movie (3:05)
8. As A Child (2:55)
9. Bad Wisdom (3:23)
10. When Heroes Go Down (1:54)
11. As Girls Go (3:27)
12. Song Of Sand (3:28)
13. Private Goes Public (1:56)

Gesamtspieldauer: 39:45




„99.9 F°“ nannte die US-amerkanische Folk-Sängerin aus Santa Monica, Kalifornien, ihr viertes Studio-Album. Im September 1992 erschien dieses bei A&M Records und mit ihr vollzog Suzanne Vega einen teilweisen musikalischen Stilwechsel, manchmal fast schon einen Stilbruch, wenn man diese Platte mit ihren ersten drei Veröffentlichungen vergleicht. Waren dort noch fast ausschließlich ruhige und sanfte Lieder zu hören, die Suzanne Vega oftmals zusammen mit einer akustischen Gitarre eingespielt hatte, so klingt es auf „99.9 F°“ sehr viel rhythmischer und immer wieder halten elektronische Töne Einzug in die Musik der Suzanne Vega.

Dies lag sicherlich nicht zu einem unerheblichen Teil am Produzenten des Albums, Mitchell Froom, den sie im Jahr 1995 sogar heiratete, um sich bereits 1998 wieder von ihm scheiden zu lassen. Dieser ließ Suzanne Vega mit Loops und elektronischen Tönen und Sounds experimentieren und heraus kam ein zwar abwechslungsreiches Album, was allerdings von den Fans und Kritikern nicht mehr uneingeschränkt positiv aufgenommen wurde. Viele Musikhörerinnen und Musikhörer wollen am liebsten Altbewährtes hören, das kann man so zumindest immer wieder nachlesen, wenn eine Platte eines Künstlers oder einer Band etwas Neues aufweist und die Fans frustriert ihre Kommentare hinterlassen. Und leider ist es im Falle der Susanne Vega und ihrem Album „99.9 F°“ wirklich so, am Überzeugendsten klingt die Musik von Suzanne Vega auf diesem, wenn sie sich zart und zerbrechlich anhört, melodiös das Ohr umschmeichelt und man das Genre am ehesten mit sanftem Folk umschreiben kann.

Und diese Lieder gibt es natürlich auf „99.9 F°“. „Blood Sings“, „Song Of Sand“ und „Private Goes Public“ wären solche Nummern. Ebenfalls sehr gelungen und in diese Kategorie passend ist das wunderschöne Stück „Bad Wisdom“. Auch das wohl interessanteste Lied der Platte, „In Liverpool“, kann man noch mit zu diesen warmen und sanften Liedern zählen, auch wenn hier nicht mehr unbedingt die Gitarre, sondern eher das Piano das leitende Musikinstrument darstellt. Die Atmosphäre, die hier vermittelt wird, ist eine irgendwie geheimnisvolle und mystische, was den Titel zu einem besonderen Lied werden lässt. Aber es gibt hier eben auch die andere Seite der Suzanne Vega, die nicht immer, durchaus auch überzeugen kann. Hier zu erwähnen wäre da vor allem das Titellied „99.9 F°“, eine Nummer die groovt und ziemlich einmalig für die bisherige Suzanne Vega steht. Nun, dazu gesellen sich jetzt allerdings ebenfalls einige Titel, die eben nicht mehr ganz so leicht zugängig sind, für die man schon einige Durchläufe benötigt, die dann trotzdem niemals so zu überzeugen wissen, wie die schon genannten Höhepunkte.

Fazit: Immer wieder dasselbe zu machen bedeutet Stillstand. Vielleicht hat sich Suzanne Vega das gedacht, als sie ihr viertes Album, „99.9 F°“, einspielte. Sie hat mit dieser Platte zumindest eine sehr abwechslungsreiche Scheibe vorgelegt, die mehrere Stilarten der Musik in sich vereint. Darauf zu hören ist durchaus noch die „folkige“ Suzanne Vega, jedoch auch die experimentierfreudige Suzanne Vega, die weder vor Rock noch vor elektronischen Klängen zurückschreckt. Nicht alles kann dabei restlos überzeigen, doch die wunderschönen Titel finden sich auch auf „99.9 F°“. Neun. Punkte.

Anspieltipps: In Liverpool, 99.9F°, Bad Wisdom, Song Of Sand