Electric Light Orchestra – On The Third Day
Besetzung:
Jeff Lynne – vocals, guitars, synthesizer
Bev Bevan – drums and percussion
Richard Tandy – keyboards, guitar
Michael D'Albuquerque – bass
Mik Kaminski – violin
Mike Edwards – cello
Hugh McDowell – cello
Label: EMI
Erscheinungsdatum: 1973
Stil: Art Rock, Pop
Trackliste:
1. Ocean Breakup / King Of The Universe (4:07)
2. Bluebird Is Dead (4:43)
3. Oh No Not Susan (3:07)
4. Ocean Breakup Reprise (4:05)
5. Showdown (4:09)
6. Daybreaker (3:51)
7. Ma-Ma-Ma Belle (3:57)
8. Dreaming Of 4000 (5:04)
9. In The Hall Of The Mountain King (6:38)
Bonus Tracks:
10. Auntie (Ma-Ma-Ma Belle) - Take 1 (1:19)
11. Auntie (Ma-Ma-Ma Belle) - Take 2 (4:05)
12. Mambo (Dreaming Of 4000) - Alternate Mix (5:05)
13. Everyone's Born To Die (3:43)
14. Interludes (3:41)
Gesamtspieldauer: 57:35
Es stimmt, hier, mit ihrem dritten Album, „On The Third Day“, ist das Electric Light Orchestra wieder einen Schritt weiter in Richtung Pop geschritten. Allerdings unterscheidet sich die Musik auf diesem Werk noch sehr stark von den Veröffentlichungen, die ELO um die 80er Jahre herum auf den Markt schmeißen sollte. Hier gibt es sie noch zu entdecken, die schönen und intelligenten Melodien, die noch so gar nicht mainstreammäßig klingen.
Der Opener „Ocean Breakup / King Of The Universe” beginnt wie ein Kammerstück. Wieder mal stehen auf einem ELO-Album die Streicher mit im Vordergrund und unterstützen die Stimmung des Stücks, das mit einer schönen Melodie aufwartet. Wohl so schön, dass Jeff Lynne davon nicht ablenken wollte, daher der Gesang zunächst nur bestehend aus „Aaaahs“ und „Ooohs“. Und so entsteht ein eingängiges und fast schon sanftes Stück Musik.
Es geht direkt weiter mit „Bluebird Is Dead”. Einer ziemlich traurigen Nummer, die einen irgendwie an die Beatles erinnert. Bei diesem getragenen Titel spielen ebenfalls wieder die Streicher eine große Rolle, was nicht weiter verwundert, denn unter den festen Bandmitgliedern der damaligen Zeit befinden sich unter anderem auch zwei Violinisten und ein Cellist. Und diese Zutaten, Streicher in Verbindung mit getragener Stimmung, kommen auch bei „Oh No Not Susan“ zum Tragen. Und die Ähnlichkeit in den Stilmitteln geht sogar so weit, dass man auch hier erneut glaubt, ein verschollenes Lied der Beatles entdeckt zu haben.
“Ocean Breakup Reprise” kommt dann schon deutlich eigenständiger daher und entspricht sehr viel mehr dem Sound des “Electric Light Orchestras” Anfang der 70er Jahre. Das Lied ist spannend, wieder mit einem sehr großen Part für Violine und Cello versehen und hat eine klasse, eingängige Melodie. Wirklich gut gemacht und ein Höhepunkt des Albums.
Poppiger, aber durchaus auch überzeugend wird es dann bei „Showdown”. Das Lied hat einen guten Groove und gerade das Zusammenspiel der Streicher mit dem Synthesizer erzeugt hier eine richtig interessante Stimmung. Würden alle Pop-Lieder so klingen, dann wäre Pop-Musik etwas durchaus Anspruchsvolles.
Es folgt eines der seltenen Instrumentalstücke des Electric Light Orchestras: “Daybreaker”. Was zunächst erneut mit Streichern beginnt, wird dann von einer Keyboard-Melodie getragen. Auch hier bewegen wir uns wieder in Pop-Gefilden. Eigentlich nicht weiter schlimm, allerdings ist dieses Stück schon deutlich weniger anspruchsvoll als seine Vorgänger. Nicht zuletzt der fast durchgängig stampfende Rhythmus erzeugt hier eher Langeweile als Aufgeregtheit oder Interesse.
Noch ein bisschen schlechter wird es dann bei „Ma-Ma-Ma Belle“. Wieder mal so ein irgendwie uninspiriert wirkender Rocker, der auch immer wieder auf den Scheiben von ELO auftaucht. Wäre das zehn Jahre später gewesen, würde das Stück mit Sicherheit zum Highlight der Scheibe werden. Aber hier, auf „On The Third Day“ aus dem Jahr 1973, gehört es zu den schlechteren Stücken.
Aber noch hatte Jeff Lynne sein Pulver auf dem dritten Album nicht ganz verschossen. Denn auf den Hörer wartet noch ein absolutes Highlight im Songkatalog des Electric Light Orchestras. „Dreaming Of 4000“ ist eine klasse Nummer. Wieder ruhiger gehalten, um dann doch noch Fahrt aufzunehmen und zu begeistern. Viele Rhythmuswechsel gibt es während dieses Stücks, das Ganze versehen mit wunderschönen Melodien. Und auch bei diesem Titel wird den Streichern wieder der nötige Raum zugestanden und auch sie tragen somit zu diesem schönen Hörerlebnis bei.
Das ursprünglich letzte auf der Platte vorhandene Stück “In The Hall Of The Mountain King“ ist wieder mal eine Bearbeitung eines klassischen Stücks, wie es auf der Platte zuvor „Roll Over Beethoven“ war. Wenn man sich allerdings „In der Halle des Bergkönigs“ aus „Peer Gynt“ von Edvard Grieg anhören möchte, ist es eindeutig besser, diesem Stück in der richtigen, klassischen Instrumentierung zu lauschen. Das kommt einfach besser. Doch auch dieses Stück wurde zu einem festen Bestrandteil der Live-Auftritte der Band. Man fragt sich: „Warum?“ - bei dem restlichen, tollen Material auf dieser Platte.
Und auch auf dieser remasterten Version gibt es wieder einige Bonus Tracks zu hören. Dass diese dann allerdings, bis auf die letzte Nummer, identisch sind, mit den Bonus Tracks auf ELO 2, zeugt entweder von wenig Sorgfalt oder aber von wenig Interesse am Kunden beziehungsweise Konsumenten. Und dabei sind Bonus Track 3 und 4 sogar richtig gut – wenn auch doppelt. „Mambo (Dreaming Of 4000) - Alternate Mix” ist eine schöne Alternative zum offiziellen Track und bei „Everyone's Born To Die“ wundert man sich immer, dass dieses Stück nie ein offizielles Lied eines Album war oder wurde. Der einzige neue Bonus Track heißt „Interludes“ und ist eine gaaanz ruhige und sphärische Angelegenheit.
Fazit: Auch wenn „On The Third Day” irgendwie einen Mix aus den ersten beiden Platten und den späteren, poppigeren Alben darstellt, ist es ein gutes Album geworden. Hier klingen einige Lieder noch progressiv und die anderen, die Pop Stücke, sind Titel der besseren Sorte, die ebenfalls gefallen können. Auch diese Platte ist durchaus gelungen und hat noch so garnichts mit Disco und billigem Pop zu tun. Wem die ersten beiden ELO-Alben gefallen, der wird auch mit dem dritten „On The Third Day“ etwas anfangen können. Dafür gibt es zehn Punkte.
Anspieltipps: Ocean Breakup / King Of The Universe, Ocean Breakup Reprise, Showdown, Dreaming Of 4000
Der Opener „Ocean Breakup / King Of The Universe” beginnt wie ein Kammerstück. Wieder mal stehen auf einem ELO-Album die Streicher mit im Vordergrund und unterstützen die Stimmung des Stücks, das mit einer schönen Melodie aufwartet. Wohl so schön, dass Jeff Lynne davon nicht ablenken wollte, daher der Gesang zunächst nur bestehend aus „Aaaahs“ und „Ooohs“. Und so entsteht ein eingängiges und fast schon sanftes Stück Musik.
Es geht direkt weiter mit „Bluebird Is Dead”. Einer ziemlich traurigen Nummer, die einen irgendwie an die Beatles erinnert. Bei diesem getragenen Titel spielen ebenfalls wieder die Streicher eine große Rolle, was nicht weiter verwundert, denn unter den festen Bandmitgliedern der damaligen Zeit befinden sich unter anderem auch zwei Violinisten und ein Cellist. Und diese Zutaten, Streicher in Verbindung mit getragener Stimmung, kommen auch bei „Oh No Not Susan“ zum Tragen. Und die Ähnlichkeit in den Stilmitteln geht sogar so weit, dass man auch hier erneut glaubt, ein verschollenes Lied der Beatles entdeckt zu haben.
“Ocean Breakup Reprise” kommt dann schon deutlich eigenständiger daher und entspricht sehr viel mehr dem Sound des “Electric Light Orchestras” Anfang der 70er Jahre. Das Lied ist spannend, wieder mit einem sehr großen Part für Violine und Cello versehen und hat eine klasse, eingängige Melodie. Wirklich gut gemacht und ein Höhepunkt des Albums.
Poppiger, aber durchaus auch überzeugend wird es dann bei „Showdown”. Das Lied hat einen guten Groove und gerade das Zusammenspiel der Streicher mit dem Synthesizer erzeugt hier eine richtig interessante Stimmung. Würden alle Pop-Lieder so klingen, dann wäre Pop-Musik etwas durchaus Anspruchsvolles.
Es folgt eines der seltenen Instrumentalstücke des Electric Light Orchestras: “Daybreaker”. Was zunächst erneut mit Streichern beginnt, wird dann von einer Keyboard-Melodie getragen. Auch hier bewegen wir uns wieder in Pop-Gefilden. Eigentlich nicht weiter schlimm, allerdings ist dieses Stück schon deutlich weniger anspruchsvoll als seine Vorgänger. Nicht zuletzt der fast durchgängig stampfende Rhythmus erzeugt hier eher Langeweile als Aufgeregtheit oder Interesse.
Noch ein bisschen schlechter wird es dann bei „Ma-Ma-Ma Belle“. Wieder mal so ein irgendwie uninspiriert wirkender Rocker, der auch immer wieder auf den Scheiben von ELO auftaucht. Wäre das zehn Jahre später gewesen, würde das Stück mit Sicherheit zum Highlight der Scheibe werden. Aber hier, auf „On The Third Day“ aus dem Jahr 1973, gehört es zu den schlechteren Stücken.
Aber noch hatte Jeff Lynne sein Pulver auf dem dritten Album nicht ganz verschossen. Denn auf den Hörer wartet noch ein absolutes Highlight im Songkatalog des Electric Light Orchestras. „Dreaming Of 4000“ ist eine klasse Nummer. Wieder ruhiger gehalten, um dann doch noch Fahrt aufzunehmen und zu begeistern. Viele Rhythmuswechsel gibt es während dieses Stücks, das Ganze versehen mit wunderschönen Melodien. Und auch bei diesem Titel wird den Streichern wieder der nötige Raum zugestanden und auch sie tragen somit zu diesem schönen Hörerlebnis bei.
Das ursprünglich letzte auf der Platte vorhandene Stück “In The Hall Of The Mountain King“ ist wieder mal eine Bearbeitung eines klassischen Stücks, wie es auf der Platte zuvor „Roll Over Beethoven“ war. Wenn man sich allerdings „In der Halle des Bergkönigs“ aus „Peer Gynt“ von Edvard Grieg anhören möchte, ist es eindeutig besser, diesem Stück in der richtigen, klassischen Instrumentierung zu lauschen. Das kommt einfach besser. Doch auch dieses Stück wurde zu einem festen Bestrandteil der Live-Auftritte der Band. Man fragt sich: „Warum?“ - bei dem restlichen, tollen Material auf dieser Platte.
Und auch auf dieser remasterten Version gibt es wieder einige Bonus Tracks zu hören. Dass diese dann allerdings, bis auf die letzte Nummer, identisch sind, mit den Bonus Tracks auf ELO 2, zeugt entweder von wenig Sorgfalt oder aber von wenig Interesse am Kunden beziehungsweise Konsumenten. Und dabei sind Bonus Track 3 und 4 sogar richtig gut – wenn auch doppelt. „Mambo (Dreaming Of 4000) - Alternate Mix” ist eine schöne Alternative zum offiziellen Track und bei „Everyone's Born To Die“ wundert man sich immer, dass dieses Stück nie ein offizielles Lied eines Album war oder wurde. Der einzige neue Bonus Track heißt „Interludes“ und ist eine gaaanz ruhige und sphärische Angelegenheit.
Fazit: Auch wenn „On The Third Day” irgendwie einen Mix aus den ersten beiden Platten und den späteren, poppigeren Alben darstellt, ist es ein gutes Album geworden. Hier klingen einige Lieder noch progressiv und die anderen, die Pop Stücke, sind Titel der besseren Sorte, die ebenfalls gefallen können. Auch diese Platte ist durchaus gelungen und hat noch so garnichts mit Disco und billigem Pop zu tun. Wem die ersten beiden ELO-Alben gefallen, der wird auch mit dem dritten „On The Third Day“ etwas anfangen können. Dafür gibt es zehn Punkte.
Anspieltipps: Ocean Breakup / King Of The Universe, Ocean Breakup Reprise, Showdown, Dreaming Of 4000