Soundgarden – Superunknown
Besetzung:
Matt Cameron – drums, percussion, mellotron on "Mailman", “spoons” (pots and pans) on "Spoonman"
Chris Cornell – vocals, rhythm guitar
Ben Shepherd – bass guitar, drums and percussion on "Head Down", backing vocals on "Spoonman", lead vocals and guitar on "Half"
Kim Thayil – lead guitar
Gastmusiker:
April Acevez – viola on "Half"
Artis The Spoonman – spoons on "Spoonman"
Michael Beinhorn – piano on "Let Me Drown"
Justine Foy – cello on "Half"
Gregg Keplinger – drums and percussion on "Head Down"
Natasha Shneider – clavinet on "Fresh Tendrils"
Label: A&M Records
Erscheinungsdatum: 1994
Stil: Grunge, Hard Rock
Trackliste:
1. Let Me Drown (3:53)
2. My Wave (5:12)
3. Fell On Black Days (4:43)
4. Mailman (4:26)
5. Superunknown (5:06)
6. Head Down (6:09)
7. Black Hole Sun (5:18)
8. Spoonman (4:06)
9. Limo Wreck (5:47)
10. The Day I Tried To Live (5:20)
11. Kickstand (1:34)
12. Fresh Tendrils (4:16)
13. 4th Of July (5:08)
14. Half (2:14)
15. Like Suicide (7:12)
16 She Likes Surprises (3:17)
Gesamtspieldauer: 1:13:41
Soundgarden veröffentlichten im Jahr 1988 ihr erstes Album. „Superunknown“ war 1994 bereits die vierte Scheibe der US-Amerikaner, die aus Seattle, Washington stammen und einen der Mitbegründer des sogenannten „Grunge“ darstellen. „Grunge“ bedeutet auf Deutsch frei übersetzt so was wie „Schutz“ oder „Dreck“. Doch ist es das wahrlich nicht, was die vier Musiker auf „Superunknown“, ihrer erfolgreichsten Platte, den Hörern hier präsentieren.
Auf dieser Scheibe hört man klasse gemachten Rock, der auch genau dies zum Ziel hat: rocken! Die einzelnen Titel sind dabei alle im selben Stil und Tempo gehalten. Schwere Gitarren dominieren den Sound der Band, Hard Rock ist das jedoch nicht, „Grunge“ eben, vielleicht passt als Überschrift auch noch Alternative Rock. Das bekannteste Stück der Platte ist sicherlich „Black Hole Sun“, ein vielschichtiges Lied, ausgestattet mit einer Melodie, die sich sofort im Ohr festzusetzen versteht. Genial gelungen ist dabei auch das Zusammenspiel von ruhigeren und härteren Abschnitten sowie die mehrstimmigen Gesangslinien im Refrain. „Spoonman“ war ebenfalls ein Hit der Platte, einer der härtesten Songs auf dem Album, der allerdings nicht ganz an die Klasse vom gerade erwähnten „Black Hole Sun“ heranreicht, da deutlich einfacher gestrickt.
Allerdings kann sich auch „Spoonman“, genau wie der Rest dieser Platte hören lassen. Zwar ähneln sich die einzelnen Lieder, mit nur wenigen Ausnahmen, vom Stil und der Stimmung her durchaus, jedoch kommt an keiner Stelle des Albums Langeweile auf. Soundgarden verstehen es hier Atmosphären trefflich zu variieren, sodass jeder einzelne Titel für sich steht und hörenswert ist. Manchmal mischen sich dabei auch orientalisch und indisch angehauchte Töne unter diesen sehr westlich aufgebauten Rock, was jedoch zusätzlich zur Varianz in der Musik von Soundgarden beiträgt, ohne diese Stilmittel jedoch überzustrapazieren. Allgemein ist die Stimmung auf dem Album ein wenig düster und dunkel ausgefallen, macht jedoch nichts, da die treibenden Beats einen immer wieder aus der Depression zu treiben verstehen. So reiht sich eine gelungene Nummer an die nächste und man verspürt als Hörer nie das Bedürfnis, auf die „Skip-Taste“ zu drücken.
Fazit: Wer „Grunge“ mag, wird dieses Album lieben. Alles wirkt hier, alles passt, Ausfälle gibt es keine. In einem Guss ziehen die Lieder am Ohr des Hörers vorüber, kurzweilig und immer wieder auch mitreißend. Auch nach inzwischen zwanzig Jahren hat dieses Albums nichts von seiner Ausstrahlung verloren. Allerdings, auch wenn die Überschrift hier wirklich „Grunge“ lauten sollte, mit der Musik von Nirvana hat die von Soundgarden nur am Rande etwas gemein. „Grunge“ scheint ein ziemlich weites Feld zu sein. Und noch etwas sollte ich hier erwähnen. Nur ganz selten bekommt auf einem Album knappe 74 Minuten Musik geboten. Da hat es Soundgarden zusätzlich gut gemeint mit seinen Hörern. Elf Punkte.
Anspieltipps: Head Down, Black Hole Sun, Fresh Tendrils