Fates Warning – X
Besetzung:
Ray Alder – vocals
Jim Matheos – guitar, keyboard, programming
Mark Zonder – drums
Joey Vera – bass
Label: Metal Blade
Erscheinungsdatum: 2004
Stil: Progressive Metal
Trackliste:
1. Left Here (6:59)
2. Simple Human (4:03)
3. River Wide Ocean Deep (6:09)
4. Another Perfect Day (4:43)
5. Heal Me (7:38)
6. Sequence #7 (2:13)
7. Crawl (4:21)
8. A Handful Of Doubt (5:06)
9. Stranger (With A Familiar Face) (4:20)
10. Wish (6:38)
Gesamtspieldauer: 52:15
Ich lasse mich immer wieder gerne inspirieren. Wenn es um Musik geht, ist mein Ohr immer offen für Neues. Glücklicherweise passiert es auch immer wieder, dass ich etwas entdecke, was ich bisher noch gar nicht kannte, gute Musik also, die ich bis zu diesem Zeitpunkt schlicht und ergreifend leider überhört hatte.
Das neueste Beispiel hierfür ist in meinem Fall die Band Fates Warning, deren zehntes Studioalbum aus dem Jahr 2004, mit dem passenden Titel „X“, meine erste Berührung mit dieser Band ist – und das vor sage und schreibe drei Wochen, also runde elf Jahre nach der Veröffentlichung dieser Platte. Die Band selber wurde 1982 im amerikanischen Hartford von fünf Musikern gründet, von denen auf dieser zehnten Scheibe nur noch Gitarrist Jim Matheos vertreten ist. Nun, der Stil von Fates Warning wird „offiziell“ mit Progressive Metal angegeben. Rock ist das sicherlich, was man auf „X“ zu hören bekommt, progressiv zweifelsohne auch immer wieder an der einen oder andern Stelle, harter Metal jedoch nur ab und an und keineswegs durchgängig.
Die Musik von Fates Warning ist allerdings durchgehend melodiös gehalten und selbst wenn die Gitarren mal etwas härter klingen, so geht die zu hörende Melodie sofort ins Ohr. Alles klingt gut durchdacht, perfekt arrangiert und der Sound ist voll und dicht. Musik zum Eintauchen, die auch keine großartig lange Anlaufzeit zum „Zünden“ benötigt. Sehr schnell wissen sich die Lieder festzusetzen und zu begeistern. Und anders, als auf so vielen anderen Alben, ist es hier nicht sie Skip-Taste, die bewirkt, dass man diesen oder jenen Song überspringt, sondern wird diese Taste jetzt dazu eingesetzt, bestimmte Lieder gleich nochmals anzuhören.
Die Stimmung auf „X“ ist im allgenmeinen eher mit melancholisch bis traurig zu umschreiben. Die Gitarren stehen ganz klar im Vordergrund, werden allerdings häufig von vollen Keyboardteppichen unterfüttert, was die einzelnen Lieder überaus kraftvoll erstrahlen lässt. Dabei sind die einzelnen Nummern ziemlich kompakt gehalten, allzu viele Experimente gibt es nicht. Das ganze Album klingt sehr rund und gefestigt in sich, sodass die Scheibe einfach einen Hörgenuss darstellt.
Fazit: Es ist immer wieder toll, musikalisch etwas Neues für sich entdecken zu können. Und was es da draußen wohl noch alles so gibt, auf was man bisher noch gar nicht gestoßen ist? Für Anregungen bin ich immer sehr dankbar… Nun sind es Fates Warning, die ich entdeckt habe und die mich durchaus begeistern. Die Band macht zumindest auf „X“ keine sonderlich komplizierte Musik, jedoch zelebriert sie hier sehr kraftvoll eingängige Stücke, die alle über eine hohe Qualität verfügen. Auch wenn das Album noch mit jedem weiteren Hören wächst, ist die Scheibe bereits beim ersten Abspielen sehr präsent und weiß zu überzeugen beziehungsweise neugierig zu machen. Eine lange Anlaufzeit ist hier definitiv nicht von Nöten. Wer auf sehr melodischen, auch härteren Rock steht, der durchaus auch mal überraschende Wendungen und Veränderungen in sich birgt, die oder der ist mit „X“ von Fates Warning bestens bedient. Elf Punkte.
Anspieltipps: Left Here, River Wide Ocean Deep, Wish
(Leider verbietet die GEMA mal wieder die Sendung der Videos. Im Falle von Fates Warning scheint das für Deutschland ziemlich allumfassend zu sein. Daher leider nur dieses qualitativ sehr schlechte Video, bei dem die Qualität der Musik leider nicht richtig rauskommt.)