Opeth – Ghost Reveries
Besetzung:
Mikael Åkerfeldt – vocals, rhythm guitar, lead guitar, acoustic guitar, mellotron
Peter Lindgren – lead guitar
Martín Méndez – bass
Per Wiberg – hammond organ, mellotron, grand piano, moog
Martin Lopez – drums, percussion
Martin Axenrot − drums (“Soldier Of Fortune“)
Label: Roadrunner Records
Erscheinungsdatum: 2005
Stil: Progressive Metal
Trackliste:
1. Ghost Of Perdition (10:29)
2. The Baying Of The Hounds (10:41)
3. Beneath The Mire (7:57)
4. Atonement (6:28)
5. Reverie / Harlequin Forest (11:39)
6. Hours Of Wealth (5:20)
7. The Grand Conjuration (10:21)
8. Isolation Years (3:51)
Gesamtspieldauer: 1:06:49
„Ghost Reveries“ heißt das achte Studio-Album der schwedischen Progressive-Metal-Band Opeth. Es wurde am 29. August 2005 veröffentlicht und war die erste Platte der Schweden, die auf dem Plattenlabel Roadrunner Records erschien. „Ghost Reveries“ ist auch das erste Album von Opeth, auf dem der Keyboarder Per Wiberg als „festes“ Mitglied zur Band gerechnet wird, obwohl er bereits bei Live-Auftritten im Line-Up der Band vertreten war. Gleichzeitig ist „Ghost Reveries“ auch das letzte Opeth-Album an dem Drummer Martin Lopez und Gitarrist Peter Lindgren beteiligt sind, welche danach die Band verließen. Als einzige Single wurde das Lied „The Grand Conjuration“ aus dem Album ausgekoppelt.
„Ghost Reveries“ ist abwechslungsreich und mannigfaltig. Die Platte enthält wunderschöne melodische Passagen, an anderer Stelle wird wiederum gerockt, dass die Fensterscheiben vibrieren. Die einzelnen Titel stellen kleine Reisen dar, die sich durch verschiedene Stimmungen winden, oftmals überraschende Richtungswechsel vollführen und niemals gleich zu Beginn einsehbar sind. Nicht zuletzt diese Breite der Musik, wobei Opeth in all diesen Situationen zu überzeugen vermag, lässt diese Platte sehr viele positive Kritiken ernten. Durchaus ist dies intelligenter Progressive Rock, mehr noch Progressive Metal, der immer wieder zu begeistern versteht.
Trotzdem ist die Platte für mich fast unhörbar und mir fällt auch keine Situation ein, an der ich Lust hätte sie aufzulegen. Trotzdem passiert es manches Mal, um zu testen, ob sich mir „das“ jetzt doch vielleicht erschließt und ich damit meinen Frieden gefunden habe. Nein, habe ich nicht. Es ist dieses „Grwoling“, welches auf „Ghost Reveries“ allgegenwärtig ist und die Stimmung fast jedes Titels vollkommen zerstört. Mit der Tatsache, dass meine Frau mich beim Hören solcher Musik nachdenklich beobachtet könnte ich leben, doch diese „teuflische Gebrülle“ reißt mich jedes Mal erneut wieder aus allen Gedanken, allen „Wohlfühlsituationen“, die diese Scheibe ganz zweifelsohne auch zu erzeugen in der Lage ist. Dieses Geschrei zerstört in meinen Ohren so ziemlich alles und damit jeden schönen und spannenden Moment und lässt diese Musik in meiner Gunst sehr stark absacken – bis in Tiefen, die das Ganze unhörbar werden lassen.
Fazit: Man braucht nicht darüber zu diskutieren, ob es Opeth auf „Ghost Reveries“ gelungen ist spannende, abwechslungsreiche und progressive Musik zu zelebrieren. Dies machen die schwedischen Musiker gewiss. Trotzdem ist diese Platte kaum anhörbar, wenn man mit diesem „Growling“ nichts anzufangen weiß. Und dieses Growling ist allgegenwärtig, scheint im Zentrum der Musik auf „Ghost Reveries“ zu stehen. Ehrlich gesagt ist dem gar nicht so, doch die Stellen mit diesem „Stilmittel“ sind so massiv, dass man diesen Eindruck erhält. Und genau dieser Eindruck hält sich, zerstört den Rest der Musik, bleibt langfristig hängen. So schade. Sechs Punkte.
Anspieltipps: Hours Of Wealth, Isolation Years (die beiden Lieder ohne Growling)