Roger Chapman – Hybrid And Lowdown
Besetzung:
Roger Chapman – vocals
Gastmusiker:
Tim Honkley – keyboards
Steve Simpson – mandolin, backing vocals, guitar
Mick Moody – guitars
Peter Strout – bass
John Lingwood – drums
Chris Fletcher – congas, tambourine, percussion
Bob Tench – backing vocals
Zeitia Massieh – backing vocals
Simon Edwards – accordion
Sonny Spider – backing vocals, tambourine, harmonica
Philip Spalding – bass
Henry Spinetti – drums
Nicky Hopkins – keyboards, grand piano
Dave Courtney – drums
Ian Gibbons – keyboards
Nick Pentelow – soprano saxophone
Label: Polydor
Erscheinungsdatum: 1990
Stil: Rock
Trackliste:
1. Hot Night To Rhumba (5:25)
2. Holding On (4:30)
3. Hideaway (3:53)
4. Beautifully Indecent (4:41)
5. Sushi Roll (4:21)
6. Someone Elses Clothes (4:16)
7. Chicken Fingers (2:54)
8. House Behind The Sun (5:05)
9. Sushi Rock (2:33)
10. Is There Anybody Out There? (4:55)
11. Bye Bye Love (5:07)
Gesamtspieldauer: 47:40
Roger Chapman hat neben seiner ersten ersten Band „Family” auch noch in der Rhythm & Blues Formation „Streetwalkers“ gesungen. Darüber hinaus war er zusammen mit diversen anderen Musikern aktiv, wobei sein bekanntestes Projekt diesbezüglich wohl das Lied „Shadows On The Wall“ mit Mike Oldfield sein dürfte. Neben all diesen Aktivitäten veröffentlichte der gebürtige Engländer aus Leicester noch jede Menge Solo-Alben. In der Diskographie des Roger Chapman also die Übersicht zu behalten, ist wahrlich keine einfache Angelegenheit.
„Hybrid And Lowdown“ heißt sein wohl elftes Solo-Studioalbum, welches 1990 auf dem Label Polydor veröffentlicht wurde. Roger Chapman versuchte in seiner Karriere anscheinend auf so jeden musikalischen Zug aufzuspringen, der gerade an ihm vorbeisauste und der ihm opportun erschien. So gibt es von ihm beziehungsweise seinen Bands Progressive Rock, Rock, Pop, Rhythm & Blues, Synthie und Techno und was weiß ich nicht noch alles zu hören. Das Einzige, was dabei immer mit im Vordergrund stand, das war seine Reibeisenstimme, die wahrlich unverwechselbar klingt.
Doch wie immer, wenn man auf zu vielen Hochzeiten tanzen möchte, wird es schwierig, etwas richtig gut zu machen. Ein schönes Beispiel dafür ist diese Scheibe „Hybrid And Lowdown“. Was gibt es hier nicht alles zu hören. Pop, Rock, Rock’n’Roll, Blues und sogar ein wenig Funk haben sich hier versammelt. Und all das auf einem Album, welches in den Jahren 1989 und 1990 eine von fünf Veröffentlichungen des Roger Chapman war – auch wenn es sich dabei „nur“ um zwei Studio-Alben, eine Live-Platte und gleich zwei Kompilationsplatten handelte.
Die Musik rauscht einfach so an einem vorbei. Es gibt auf „Hybrid And Lowdown“ zwar nichts „Grausames“ zu hören, man muss also nicht gleich flüchten, allerdings merkt man der Scheibe leider an, dass sie eine Art Massenware ist, irgendwie schnell zusammengeschustert und auf den Markt geworfen. Die Lieder zünden einfach nicht, sind größtenteils wahnsinnig langweilig und zudem unfassbar belanglos. Unglaublich, mit was man seine Zeit alles vergeuden kann. Die beiden für mich hörbaren und noch halbwegs interessanten Stücke sind das Rock Lied „Beautifully Indecent“ sowie das sanfte und deutlich nachdenklichere „Someone Elses Clothes“. Beides sind Titel, die zumindest noch ins Ohr gehen, zwar keine Höhepunkte in der modernen Musik darstellen, aber man kann sie zumindest hören, ohne auf die Uhr sehen zu müssen. Hat doch was.
Fazit: Es gibt Alben, die bleiben in Erinnerung, haben etwas Besonders an sich, bleiben auf ewig „jung“ und „in“. Und dann gibt es so etwas wie „Hybrid And Lowdown“. Eine Scheibe, die bei den allermeisten Musikhörern, die sie besitzen werden, mit Sicherheit ein trostloses Dasein in irgendwelchen Kellern oder ganz unten im Stapel fristet. Es gibt jede Menge gute Musik auf dieser Welt und diese hier gehört noch nicht mal zu der schlechten Musik. Allerdings zu der unfassbar langweiligen und deshalb auch zu jener Kategorie von Musik, die irgendwann vergessen wird und keiner hat es gemerkt. Sechs Punkte.
Anspieltipps: Beautifully Indecent, Someone Elses Clothes, House Behind The Sun