The Old Joe Clarks – Metal Shed Blues
Besetzung:
Mike Coykendall – lead vocals, rhythm guitar, harmonica, tiple
Mark Orton – guitars (3, 11, 12), lap steel (5, 8), tiple (1), vocals
Rob Burger – pump organ (1, 3, 5, 7, 8, 11, 12), hammond b-3 (5, 9), accordion (6), piano (9)
Pat Campbell – drums percussion
Jill McClelland-Coykendall – bass, clarinet
Gastmusiker:
Carla Kihlstedt – violin, viola (4, 9)
Marika Hughes – cello (4, 9)
Ashley Adams – bass (4, 9)
Lori Goldston – cello (11)
Label: Checkered Past Records
Erscheinungsdatum: 1999
Stil: Country, Folk, Blues
Trackliste:
1. No Going Back (4:19)
2. Metal Shed Blues (4:30)
3. Slow (3:08)
4. Passers By (4:27)
5. Thirsty (3:27)
6. Spent (2:46)
7. Falling (2:03)
8. Ocean Blues (5:47)
9. Rising Fences (3:29)
10. Tiple Blues For Chris (1:34)
11. Turn (4:00)
12. Eyes Closed (2:50)
Gesamtspieldauer: 42:19
„The Old Joe Clarks” ist eine Formation um den Sänger und Gitarristen Mike Coykendall, die in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts, bis hinein in dieses Jahrtausend insgesamt fünf Alben veröffentlichte. Der Name der Band geht dabei auf den Folk-Titel „Old Joe Clark“ zurück, der bei amerikanischen Soldaten des 1. Weltkriegs sehr populär war, mehrfach von US-Country-Stars gecovert wurde und die Geschichte von Joe Clark erzählt, der 1885 ermordet wurde.
Nun, die Musik auf „Metal Shed Blues“ ist so eine Mischung aus Folk-Musik, mit immer wieder stärker ausgeprägten Country-Einflüssen. Von daher nicht immer so ganz hundertprozentig kompatibel für ein mitteleuropäisches Ohr, wenn man denn nicht Country-Fan ist. Aber auch der Folk-Fan kommt hier auf seine Kosten, was die Scheibe dann doch wieder etwas interessanter werden lässt. Die Musik ist zu jeder Zeit melodiös und eingängig, trägt allerdings das Manko in sich, dass wirklich jeder Song in fast demselben Stil gehalten ist. Die einzelnen Lieder sind ruhig, häufig sehr zurückhaltend instrumentiert und verbreiten eine gewisse Schwermut und Sentimentalität, die irgendwie nicht zu sonnigen, sondern sehr viel eher zu verregneten Tagen passen will.
Einziges, wirklich mit dem Adjektiv „flott“ umschreibbares Stück ist „Rising Fences“. Fast schon ein Boogie Woogie, bei dem dann auch zur Abwechslung mal das Piano im Vordergrund steht. Richtig gut gelungen ist das kurze „Tiple Blues For Chris“, eine Instrumentalnummer, nur mit Gitarren instrumentiert, die ebenfalls diesen gewissen Schwermut verbreitet, allerdings in Richtung „süße Melancholie“ ausschlägt. Und dann gibt es da noch den Höhepunkt der Platte, der sich gleich im ersten Stück „No Going Back“ findet. Eine wahrlich warme Folk-Nummer, die sofort ins Ohr geht.
Fazit: Die Orientierung auf „Metal Shed Blues“ geht ganz klar in die Richtung der zurückhaltenden und nachdenklichen Musik. „Laut“ wird es eigentlich nie. Wenn dann auch die Country-Anleihen in den Hintergrund treten, kann man auf "Metal Shed Blues" durchaus auch als Pop-Fan etwas für sich entdecken, wenn man denn die ruhigeren Momente in der Musik auch zu schätzen weiß. Manches klingt wiederum gerade so, als ob dies oder jenes speziell für Country-Anhänger geschrieben worden sei. Damit muss man dann eben auch etwas anfangen können. Somit bleibt ein Album, welches schöne Stellen aufweist, mich persönlich zumindest häufig jedoch auch deutlich weniger anspricht. Sechs Punkte.
Anspieltipps: No Going Back, Tiple Blues For Chris
Auf YouTube kann man sich einige Titel der Platte anhören, eine Verlinkung funktioniert allerdings leider nicht.