Sonntag, 5. Dezember 2021

Bröselmaschine – Bröselmaschine

 



Bröselmaschine – Bröselmaschine


Besetzung:

Jenni Schücker – Gesang, Flöte, Schellen
Willi Kissmer – Gesang, elektrische Gitarre, akustische Gitarre, Waldzither
Lutz Ringer – Metallophon, Bass
Mike Hellbach – Congas, Tablas, Löffel, Mellotron
Peter Bursch – Gesang, akustische Gitarre, Sitar, Flöte




Erscheinungsjahr: 1971


Stil: Folk


Trackliste:

1. Gedanken (5:06)
2. Lassie (5:08)
3. Gitarrenstück (2:04)
4. The Old Man‘s Song (5:27)
5. Schmetterling (9:30)
6. Nossa Bova (8:08)

Gesamtspieldauer: 35:25



„Bröselmaschine“ heißt die erste Platte der Duisburger Band Bröselmaschine. Sie wurde ursprünglich im Jahr 1971 auf dem Plattenlabel Pilz veröffentlicht, auf welchem in den Jahren 1971 und 1972 insgesamt zwanzig Langspielplatten erschienen. Das Album war Debut und gleichzeitig auch die letzte Platte von Bröselmaschine, die sich 1973 wieder auflöste und dann im Jahr 1976 als „Peter Bursch und die Bröselmaschine“ wieder neu gründete.

Auf dem Debüt von Bröselmaschine hört man zunächst hauptsächlich Folk Musik. Im Falle von „Lassie“ ist es sogar ein traditionelles Folk Lied, welches etwas umarrangiert wurde. Ab dem Titel „The Old Man‘s Song“ wird die Musik dann etwas progressiver. Die Querflöte und eine Sitar kommen zum Einsatz, es wird deutlich proggiger. Allen Liedern auf „Bröselmaschine“ ist gemein, dass sie leicht und unkompliziert ins Ohr gehen. Die sanften Melodien scheinen dabei direkt der THC-geschwängerten Luft zu entstammen. Der Einsatz einer Bröselmaschine eines Freundes von Sängerin Jenni Schücker hatte entsprechendes Rauchwerk dementsprechend vorbereitet.

Nun, das Album durchzuhören macht Spaß. Die Melodien wirken und man kann den Flair der damaligen Zeit fast greifen. Alles klingt sehr unaufgeregt und entspannt, wobei vor allen Dingen die drei Lieder am Ende – die durch ihre Länge auch den größeren Teil des Albums einnehmen – zu überzeugen wissen. Bröselmaschine haben hier eine andere Facette des Krautrocks der damaligen Zeit zum Vorschein gebracht.

Die Wiederveröffentlichung des Albums fand auf dem Plattenlabel Cargo Records statt. Warum allerdings der Name des inzwischen verstorbenen Willi Kissmer dort falsch geschrieben ist und ein Instrument Namens „Waldzitter“ aufgeführt wird, das bleibt wohl das Geheimnis der Plattenfirma beziehungsweise des Verlages und wirkt etwas lieblos. Der Sound der Wiederveröffentlichung ist allerdings gut.

Fazit: „Bröselmaschine“ von Bröselmaschine lässt sich auch heute noch gut hören, wenn man gerne entspannter Musik lauscht. Genau das bekommt man auf dieser Platte geliefert. Der Einsatz „bewusstseinserweiternder“ Substanzen scheint dabei nicht nur vom Namen der Band und des Albums her eine größere Rolle eingenommen zu haben. Wer sich für die deutsche Musik der damaligen Zeit interessiert und dabei nicht an Schlager denkt, die oder der sollte hier unbedingt mal reinhören. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Schmetterling