Freitag, 9. April 2021

Nad Sylvan – Spiritus Mundi

 



Nad Sylvan – Spiritus Mundi


Besetzung:

Nad Sylvan – lead & backing vocals, keyboards, orchestration, electric & acoustic guitar, bass, drums, programming


Gastmusiker:

Andrew Laitres – lead and backing vocals, acoustic nylon, steel and 12 string guitars, additional keyboards
Tony Levin – bass
Steve Hackett – 12 string guitar
Neil Whitford – electric guitar, slide guitar
Jonas Reingold – bass
Mirkko De Maio – drums, congas
Steve Piggot – additional electric guitar
Kiwi Te Kanna – oboe, chinese flute




Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Art Rock


Trackliste:

1. The Second Coming (6:58)
2. Sailing To Byzantium (6:39)
3. Cap And Bells (4:47)
4. The Realists (2:16)
5. The Stolen Child (4:58)
6. To An Isle In The Water (4:36)
7. The Hawk (4:10)
8. The Witch And The Mermaid (1:57)
9. The Fisherman (5:28)

Bonus Tracks:

10. You’ve Got To Find A Way (5:55)
11. To A Child Dancing In The Wind (5:08)

Gesamtspieldauer: 52:55



„Spiritus Mundi“ heißt das sechste beziehungsweise siebte Studioalbum des Nad Sylvan, je nachdem ob man seine erste Veröffentlichung, welche nur als Download zu erwerben war und inzwischen nicht mehr zur Verfügung steht, mitzählt. Den meisten Musikinteressierten dürfte der in Schweden lebende Musiker wohl durch seine Zusammenarbeit mit Steve Hackett ein Begriff sein, den er vor allen Dingen auf dessen „Genesis Revisited“-Veröffentlichungen unterstützte.

Nach dem Abschluss der Vampirate-Trilogie überlegte sich Nad Sylvan, was er als nächstes machen könnte. Da fiel ihm der US-amerikanische Musiker Andrew Laitres wieder ein, der ihn vor ein paar Jahren gefragt hatte, ob er nicht eines seiner Lieder für ihn einsingen könnte. Das Ergebnis war der Titel „The Lake Isle Of Innisfree“, welcher schließlich sogar als Bonuslied auf dem letzten Nad Sylvan Album „The Regal Bastard“ landete. Also hörte sich Nad Sylvan einige Demos von Andrew Laitres an, die ihm durchaus gefielen und fragte nach, ob sie nicht zusammen, auf Grundlage dieser Demos, neue Lieder entwickeln und mit den entsprechenden Arrangements versehen könnten. Schon war der Grundstein für „Spiritus Mundi“ gelegt.

Auf „Spiritus Mundi“ vertont Nad Sylvan Gedichte des irischen Nobelpreisträgers William Butler Yeats (1865-1939). An der Musik arbeiteten Sylvan und Laitres gemeinsam und das Ergebnis kann sich wahrlich hören lassen. Auf dem Album hört man sehr eingängigen und melodischen Art Rock, der auch das Genre des Progressive Rocks streift. Im Zentrum der Musik steht dabei die Gitarre des Andrew Laitres sowie der Gesang des Nad Sylvan, welcher durchaus immer wieder mal Erinnerungen an jenen von Peter Gabriel und auch an den von Phil Collins aufkommen lässt. Dieses Grundgerüst wird ergänzt durch orchestrale Einschübe und durch die ebenso überzeugende Stimme des Andrew Laitres selbst.

„Spiritus Mundi“ ist eines jener Alben, die mit jedem weiteren Durchlauf noch zu wachsen scheinen. Und dies trifft auch auf jeden der Titel zu, die hier ohne Ausfälle präsentiert werden. Melodiös klingt das immer, eingängig sowieso. Manchmal ein wenig mehr verwunschen, ein anderes Mal deutlich flotter klingend. Manche der Stücke zielen atmosphärisch auf die früheren 70er Jahre ab, andere sind wiederum eindeutig im Hier und Jetzt verwurzelt. Diese Mischung ist Nad Sylvan zusammen mit Andrew Laitres wunderschön gelungen. Dazu haben die beiden Musiker auch bei den Arrangements alles richtig gemacht. An keiner Stelle des Albums klingen die Lieder überfrachtet oder anbiedernd – und ebenso zu keiner Zeit langweilig.

Fazit: Wer eingängigen, mit sehr schönen Melodien ausgestatteten Art Rock mag, die oder der kann hier bedenkenlos zugreifen. „Spiritus Mundi“ ist ein Album geworden, welches man auflegt und Gefallen daran findet. Mit jedem weiteren Durchlauf klingt es schließlich noch wertvoller und überzeugender. Auf „Spiritus Mundi“ hört man keine Neuerfindung von Musik, jedoch eine sehr gelungene Ergänzung. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: The Stolen Child, To An Isle In The Water