Van Der Graaf Generator – Godbluff
Besetzung:
Peter Hammill – vocals, piano, clavinet, electric guitar
Hugh Banton – organs (including bass pedals), bass guitar
Guy Evans – drums and percussion
David Jackson – saxophones and flute
Label: Charisma Records
Erscheinungsdatum: 1975
Stil: Progressive Rock
Trackliste:
1. The Undercover Man (7:25)
2. Scorched Earth (9:49)
3. Arrow (9:46)
4. The Sleepwalkers (10:32)
Gesamtspieldauer: 37:32
Ganze vier Jahre hatte es nach der Auflösung im Jahr 1971 gedauert, bis sich Van Der Graaf Generator wieder zusammenfanden und 1975 mit „Godbluff“ ihr fünftes Studioalbum veröffentlichten. Peter Hammill war in der Zwischenzeit sehr fleißig gewesen und hatte nun bereits ebenfalls vier Solo-Alben auf den Markt gebracht, bei denen ihn die Band-Mitglieder auch tatkräftig unterstützten. Somit lag es dann doch nahe, auch wieder eine Scheibe unter der Überschrift Van Der Graaf Generator einzuspielen.
Zunächst tourte die Band allerdings durch Europa und probierte diese neuen Songs, die erneut alle von Peter Hammill geschrieben worden waren (nur bei „Scorched Earth” wird David Jackson als Co-Autor mit angegeben). Das Programm der Auftritte bestand dabei aus einigen wenigen alten Van Der Graaf-Stücken, einigen Solo-Werken des Peter Hammill und eben den neuen Stücken. Anschließend ging man in das Studio und spielte die vier Titel ein.
Das Ergebnis ist „Godbluff“, die erfolgreichste Scheibe der Band-Geschichte. Es ist das erste selbstproduzierte Album der Band, klingt vom Sound her abgespeckter, als noch die vier Vorgänger-Alben und wirkt auch sehr viel eingängiger als diese. Peter Hammill meinte dann auch, dass sie „nicht vorhatten den Sohn von „Pawn Hearts“ zu schreiben, mit einem Lied über eine ganze Seite und jeder Menge Experimente“.
Aber doch, Experimente gibt es auch hier zu hören und die Eingängigkeit der einzelnen Titel liegt ganz im und am Ohr des Hörers. „Godbluff“ ist Progressive Rock pur und zwar in einer seiner besten Ausprägungen. „Godbluff“ ist eingängig und kompliziert, melodiös und will erarbeitet werden. Dominiert wird die Scheibe erneut durch den sehr eindrucksvollen Gesang des Peter Hammill, der hier seine Geschichten erzählt, mal flüsternd, mal singend, mal schreiend. Inhaltlich befassen sich die mitunter recht kryptischen Texte vor allem mit Gefühlen, deren Pendel mal in die positive, ein anderes Mal in die negative Richtung ausschlagen.
Dabei ist die Musik so überaus spannend, mitreißend und einnehmend. „Godbluff“ ist eines der wenigen Alben von Van Der Graaf Generator, bei denen man bereits beim ersten Hören Harmonien zum Dahinschmelzen entdeckt. Und die gibt es bei allen vier Titeln, von denen keiner gegenüber dem anderen abfällt. Alles wirkt, alles klingt und das jeweils auf eine unglaublich begeisternde Art und Weise.
Fazit: Van Der Graaf Generator machen anderen Progressive Rock als die frühen Genesis, Yes oder aber Renaissance. Alles scheint bei dieser Band hier immer ein wenig komplizierter zu sein, man muss sich sehr viel mehr auf diese Musik einlassen können, ihr Zeit geben zu wachsen und zu gedeihen. „Godbluff“ ist ebenfalls anders als die Musik der eben genannten Bands, allerdings auch anders als die früheren Alben der Band, eben dann doch eingängiger, ohne diesen bestimmten „Van Der Graaf Generator-Stil“ zu verleugnen. Progressive Rock „at it's best“. Dreizehn Punkte.
Anspieltipps: The Undercover Man