Ennio Morricone – The Best Of Ennio Morricone
Besetzung:
Diverse Musiker und Orchester
Label: RCA
Erscheinungsdatum: 1984
Stil: Filmmusik, Soundtrack
Trackliste:
1. For A Few Dollars More (2:51)
2. A Fistful Of Dynamite (4:38)
3. My Name Is Nobody (3:12)
4. A Fistful Of Dollars (3:00)
5. Sacco And Vanzetti (8:35)
a. Here’s To You
b. The Ballad Of Sacco And Vanzetti
6. Moses The Lawgiver (4:08)
7. Metello (2:44)
8. God With Us (4:28)
9. Once Upon A Time In The West (7:12)
a. L’Uomo Dell’ Armonica
b. Titoli
10. Novecento: Romanzo (4:09)
11. Death Rides A Horse (3:22)
12. Life Is Though, Isn’t It? (4:39)
13. Ciribiribin (3:49)
14. Scetate (4:57)
Gesamtspieldauer: 49:09
Wenn man den Namen “Ennio Morricone” in eines der bekanntesten Beststell-Portale des Internets eingibt, dann erhält man Sage und Schreibe etwa 1.000 Treffer. Nicht auf allen dort dann angebotenen Scheiben, ist Ennio Morricone dann alleine vertreten, manches Mal wird seine Filmmusik auch interpretiert, jedoch hat dieser Komponist unfassbar viel Filmmusik komponiert. Unter diesen „Treffern“ finden sich dann auch noch etwa vierzig bis fünfzig verschiedene „Best Of…“-Alben, natürlich alle in einer etwas anderen Zusammenstellung. Eine davon wurde hier auf diesen Seiten ebenfalls schon besprochen.
Nun, auch auf der vorliegenden Platte sind die bekanntesten Titel von Ennio Morricone mit vertreten, wie zum Beispiel die Titelmelodien zu „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Für eine Handvoll Dollars“, „Für ein paar Dollars mehr“ und „Mein Name ist Nobody“, um die wohl bekanntesten zu erwähnen. Das wird sicherlich bei den anderen „Best Of…“-Scheiben genau so sein, verbürgen kann ich mich dafür jedoch nicht, weil ich sie weder besitze, noch sie mir im Internet angesehen habe. Nun, aber die Vermutung ist jedoch da.
Trotzdem lohnt sich gerade auch diese PLatte hier, weil sie zudem die Musik zu dem Film „Sacco und Vanzetti“ enthält. Zumindest zwei Lieder davon, nämlich „Here’s To You“ und „The Ballad Of Sacco And Vanzetti“, die auf dem Album allerdings direkt aufeinanderfolgen, also nicht einzeln anwählbar sind. Das Besondere an diesen beiden Stücken ist, dass es keine Instrumentalmusik ist, sondern, dass hier Joan Baez singt – und dies wahrlich sehr eindrucksvoll. In dem Film wird die wahre Geschichte von Ferdinando „Nicola“ Sacco und Bartolomeo Vanzetti erzählt. Dies waren zwei italienische Einwanderer, die in den USA in der Nacht vom 22. auf den 23. August 1927 im Staatsgefängnis von Charlestown auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wurden, da sie angeblich an einem doppelten Raubmord beteiligt waren. Und obwohl sich sogar jemand anderes für diese Morde verantwortlich zeigte und gestand, wurde jegliches Gnadengesuch der Beiden abgelehnt, was weltweit zu Protesten gegen die USA führte, in deren Verlauf weitere Menschen zu Tode kamen. Sehr wahrscheinlich waren Sacco und Vanzetti wirklich unschuldig, jedoch gehörten beide der anarchistischen Arbeiterbewegung an und auch hatten zur damaligen Zeit frisch angekommene Ausländer einen nicht gerade leichten Stand in den USA, sodass man allgemein annimmt, die Hinrichtungen seien politisch motiviert gewesen.
Ein kleiner Ausflug in die Geschichte der USA und zu diesem Film, zu dem Ennio Morricone eben auch den Soundtrack lieferte. Nun und wie hier Joan Baez beim Titel „Here’s To You“ folgende Textzeilen insgesamt acht Mal wiederholt, das klingt wahrlich ergreifend:
„Here's to you Nicholas and Bart
Rest forever here in our hearts
The last and final moment is yours
That agony is your triumph!”
Frei übersetzt würde ich das mal so wiedergeben:
„Das ist für Euch, Nicola und Bart
Bleibt für immer in unseren Herzen
Der letzte und endgültige Augenblick ist Eurer,
Dieser Todeskampf ist Euer Triumph!“
Redundanz kann in der Musik ein wahrlich starkes Stilmittel sein. Auch die Nummer „The Ballad Of Sacco And Vanzetti”, die sich wie bereits erwähnt, direkt anschließt, ist sehr bewegend. Nun, Joan Baez, die zu den beiden Titeln auch die Texte schrieb, hat natürlich eine sehr einnehmende und packende Stimme, die verbunden mit diesen Texten und den wahrlich melodiösen Harmonien noch sehr viel fesselnder und eben ergreifender wirkt.
Fazit: Nun, die großen Hits sind auf dieser Kompilation vorhanden. Dazu eben noch diese gerade etwas ausführlicher erwähnten Nummern. Leider lässt die Musik auf dem Album ab dem Titel „Moses The Lawgiver“, bis auf die Ausnahme „Once Upon A Time In The West”, etwas nach. Da wären selbst mir noch ein paar andere Titel eingefallen, die auf einem „Best Of…“-Album besser hätten vertreten sein sollen. Trotzdem gibt es auf der Platte zumindest sechs wirklich tolle Lieder, für die sich die Anschaffung lohnt. Elf Punkte.
Anspieltipps: Sacco And Vanzetti