Sonntag, 29. Dezember 2019

David Eugene Edwards & Alexander Hacke – Risha




David Eugene Edwards & Alexander Hacke – Risha


Besetzung:

David Eugene Edwards – vocals, guitars
Alexander Hacke – bass, drums, keyboards, sound effects


Gastmusiker:

Keine weiteren Angaben


Label: Glitterhouse Records


Erscheinungsjahr: 2018


Stil: Independent Rock


Trackliste:

1. Triptych (4:38)
2. All In The Palm (4:17)
3. The Tell (5:00)
4. Helios (3:30)
5. Kiowa 5 (2:25)
6. Lily (5:33)
7. Parish Chief (2:38)
8. Akhal (2:57)
9. Teach Us To Pray (3:34)
10. Breathtaker (4:24)

Gesamtspieldauer: 39:00



David Eugene Edwards, Sänger, Gitarrist und Songschreiber von 16 Horsepower und Wovenhand sowie Alexander Hacke, ebenfalls Sänger und Gitarrist, dazu noch Bassist unter anderem der Einstürzenden Neubauten haben bereits bei 16 Horsepower und Wovenhand zusammengearbeitet. Auf dem Album „Risha“, welches am 21. Juni 2018 auf dem Plattenlabel Glitterhouse Records veröffentlicht wurde, hört man nun das Ergebnis der Zusammenarbeit beider Musiker – ohne einen weiteren Bandkontext.

„Risha“ ist eine intensive und dunkle Scheibe geworden, die hauptsächlich von der hier transportierten Atmosphäre lebt. Die Musik ist dabei fast schon schwer zu beschreiben, eine Mischung aus allem und nichts. Mal klingt es folkig, dann wieder leicht orientalisch, schließlich nach Ambient, dann etwas experimentell, ein klein wenig nach Americana oder auch ganz leicht poppig und rockig. Gemein ist all diesen musikalischen Stilen, dass sie in der Version von David Eugene Edwards und Alexander Hacke sehr dunkel, fast schon mystisch und öfters etwas verschroben klingen. Keine Allerweltsmusik, ganz gewiss nicht. Besondere Musik, die nicht jede und jeden ansprechen wird und will, da sie ganz weit weg vom Mainstream verläuft. Als Anhaltspunkt könnte allerdings dienen, dass all diejenigen, die die Musik von Wovenhand mögen, auch diese Ausführung der Musik lieben und zu schätzen wissen werden.

Alles auf „Risha“ klingt anders, irgendwie besonders und eben auch düster. Manches Mal durch den Gesang des David Eugene Edwards fast schon mahnend. Höhepunkte sind für mich die beiden Titel „Lily“ und „Parish Chief“. Diese reihen sich allerdings perfekt in das Gesamtkonzept der Düsternis des Albums ein. Warum es dann gerade diese beiden Lieder sind, die an dieser Stelle Erwähnung finden, kann ich selbst kaum beantworten. Im Grunde genommen ist „Risha“ ein Gesamterlebnis mit zehn oder keinem Höhepunkt – das liegt ganz am Ohr der Hörerin beziehungsweise des Hörers.

Fazit: Düstere, leicht experimentelle Musik, die viele verschiedene musikalische Stile aufgreift und sie durch eine bestimmte Atmosphäre stimmig miteinander verbindet – das hört man auf „Risha“, dem Album von David Eugene Edwards und Alexander Hacke. Es gibt hier keine Ohrwürmer zu lauschen, Melodien stehen nicht unbedingt im Fokus der Musiker. Es ist die intensive Atmosphäre der Musik, die alles überstrahlt. Spannend. Neun Punkte.

Anspieltipps: Lily, Parish Chief