Sonntag, 21. Mai 2017

The Great Bertholinis – Objects Travel In More Than One Direction




The Great Bertholinis – Objects Travel In More Than One Direction


Besetzung:

Todor Bertholini – lead vocals & acoustic guitar
János Bertholini – banjo, lapsteel & choir
Oszkár Bertholini – lead vocals on “Clown”, electric guitar, choir
Jósef Bertholini – drums
Zoltán Bertholini – bass guitar
László Bertholini – alto saxophone, soprano saxophone
Zsazsa Bertholini – tenor saxophone
Sándor Bertholini – trumpet
Gábor Bertholini – trumpet
Ferenc Bertholini – trombone


Gastmusiker:

Jochen Hesch – additional acoustic guitar
Leif Sommermeyer – piano forte


Label: Hazelwood Vinyl Plastics


Erscheinungsdatum: 2006


Stil: Indie Brass Rock


Trackliste:

1. Intermission 1 (0:37)
2. No One Knows (3:13)
3. Zeppelin Disaster (2:36)
4. Clowns (3:38)
5. Seven Stairs (5:35)
6. Intermission 2 (0:18)
7. Drink Up! (4:17)
8. Intermission 3 (0:46)
9. Gasoline (4:46)
10. Intermission 4 (0:31)
11. The Girl Behind The Wall (3:32)
12. Intermission 5 (0:51)
13. Caved To The Evil (3:35)
14. Good To Be Gone (4:45)
15. Oh, What A Morning (4:02)
16. Intermission 6 (0:25)
17. Pogue Mahoney (4:00)

Gesamtspieldauer: 47:37




Manche Art der Musik ist für einen wahrlich schlecht zu beurteilen. Dies passiert immer dann, wenn man etwas hört, was so gar nicht in das eigene „musikalische Beuteschema“ passt. Musik ist allerdings ganz bestimmt nicht schlecht, nur weil sie einem selbst nicht gefällt, da sie anders oder ungewöhnlich ist. Die Qualität von Musik ist in ganz anderen Punkten begründet. Aber ich bewerte hier meine Platten und CDs, dabei kann ich für mich gesehen auch niemals ganz objektiv sein, denn Musik gefällt mir eben oder macht dies nicht.

So stellt die erste Scheibe der Nürnberger Band The Great Bertholinis mit dem Titel „Objects Travel In More Than One Direction“ eine große Herausforderung für mich dar. Das Album erschien im Jahr 2006 auf dem Label Hazelwood Music. Die zehn Musiker tragen alle den Namen Bertholini und stammen angeblich von einer ungarischen Zirkusfamilie ab. Ein netter Spaß natürlich nur, aber von daher wundert es nicht weiter, dass man auf „Objects Travel In More Than One Direction“ eine Mischung aus Zirkus-Musik und ungarischer Blasmusik, vermischt mit Polka und Rock zu hören bekommt. Eine seltsame und krude Mischung wahrlich, doch das Gesamtergebnis kann sich durchaus hören lassen, denn es klingt so ganz anders und damit vom ersten Takt an interessant.

Viele der Nummern gehen ins Ohr und stellen allesamt Musik dar, die man sonst so nicht zu hören bekommt. Etwas Besonderes sind die Great Bertholinis damit allemal. Den Spaß, den sie beim Musizieren haben, scheint man auch jedem einzelnen Titel anzuhören. Trotzdem ist die allgemeine Stimmung auf dem Album eine eher melancholische bis sentimentale. Um hier allerdings auch etwas für sich finden zu können, sollte man jedoch schon etwas mit den Worten „Polka“, „Zirkusmusik“, „ungarische Weisen“ und vor allen Dingen auch Big Band Sound anzufangen wissen. Und trotz der häufig eher traurigen Grundstimmung klingt die Musik der Great Bertholinis oftmals ein wenig aufgeregt bis hektisch. Lieder zum „Ausruhen“ hört man auf der Scheibe nur wenige, vielmehr sollen diese wohl unterhalten, indem sie die ganze Aufmerksamkeit von Hörerin und Hörer auf sich ziehen. Nebenbei ist „Objects Travel In More Than One Direction“ definitiv nicht hörbar.

Fazit: Wirklich ausgefallene Musik präsentieren einem die Great Bertholinis. Auf ihrem Debut-Album „Objects Travel In More Than One Direction“ bekommt man ein Potpourri aus Rock, Polka, Zirkus Musik und Big Band Sound zu hören. Ganz bestimmt nicht jedermanns Musik, doch außergewöhnlich ist das allemal. Man sollte sich jedoch gewiss die Zeit nehmen, um sich auf diese Klänge zu konzentrieren. Sechs Punkte.

Anspieltipps: Seven Stairs, The Girl Behind The Wall, Caved To The Evil



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