Sonntag, 22. März 2015

Eloy – Ra




Eloy – Ra


Besetzung:

Frank Bornemann – vocals, guitar
Michael Gerlach – keyboards, drums, synth bass


Gastmusiker:

Achim Gieseler – keyboards on "Invasion Of aA Megaforce" & "Rainbow"
Stefan Höls – bass on "Invasion Of A Megaforce", backing vocals on "Dreams" & "Rainbow"
Darryl van Raalte – fretless bass on "Dreams"
Paul Harriman – bass on "Sensations"
Anette Stangenberg – vocals on "Rainbow", "Dreams" & "Invasion Of A Megaforce"
Diana Baden – whispering vocals on "Dreams"
Tommy Newton – additional guitars on "Sensations"
Udo Dahmey – drums on "Invasion Of A Megaforce"
Sue Wist – vocal intro on "Voyager Of The Future Race"


Label: ACI


Erscheinungsdatum: 1988


Stil: RetroProg, ArtRock


Trackliste:

1. Voyager Of The Future Race (9:03)
2. Sensations (5:13)
3. Dreams (8:09)
4. Invasion Of A Megaforce (7:45)
5. Rainbow (5:23)
6. Hero (6:53)

Gesamtspieldauer: 42:28




Nach vier Jahren Pause erschien 1988 das dreizehnte Studio-Album von Eloy, jener Band um den Sänger und Gitarristen Frank Bornemann, die nun zu einem Duo zusammengeschrumpft war. „Ra“ wurde mit jeder Menge Gastmusikern eingespielt und wartet durchaus mit Klängen auf, die an die letzten Veröffentlichungen erinnern. Dort war bereits festzustellen, dass Eloy nun deutlich härter klingen, als noch auf den erfolgreichen Alben Mitte bis Ende der 70er Jahre.

Jedoch hatte sich auch etwas geändert an der Musik von Eloy. Es ist der Gesang des Frank Bornemanns, der zum einen auf „Ra“ deutlich englischer als deutsch klingt, was auf jeden Fall positiv zu vermerken ist. Negativ fällt hierbei jedoch auf, dass Frank Bornemann nun Stimmhöhen ausprobiert, die der Musik von Eloy auf „Ra“ immer wieder einen sehr süßlich-poppigen Anstrich verleihen. Die Stimme Frank Bornemanns wirkt dabei selbst in dieser Tonhöhe keineswegs gepresst sondern ziemlich klar, jedoch mag man so etwas sicherlich gerne in kurzen Pop-Songs hören, bei Eloy wirkt das Ganze etwas deplatziert. Es macht die Musik, die auch hier manchmal noch einen deutlichen RetroProg Ansatz aufweist, im Verbund mit zum Teil sehr einfachen, jedoch auch eingängigen Melodien, mitunter zu allzu seichter Pop-Musik. Beispielhaft hierfür steht die Nummer „Dreams“, die wohl am ehesten mit ein paar Bierchen zu genießen ist, da man sich Musik mitunter auch „Schönsaufen“ kann, manchmal auch muss – hier wäre das definitiv angebracht.

Trotzdem hat „Ra“ auch seine Stärken. Gleich der Opener „Voyager Of The Future Race” ist eine rockige Nummer im RetroProg Gewand, die zu überzeugen weiß. Auch hier gibt es erneut sehr schöne Melodien zu erhören, die dieses Mal jedoch nicht von einer Art Falsett-Gesang zunichte gemacht werden. Ebenso ist „Invasion Of A Megaforce” eine gute und eingängige Nummer, die durchaus progressive Ansätze aufweist. Allerdings hier auch wieder zum Teil mit einem sehr komisch hohen Gesang garniert, den man einfach nicht haben muss. Dieser wird übrigens bei „Rainbow“ im Refrain fast unerträglich, da das dann so etwas von süßlich und kitschig klingt, dass man nur noch – ach ja, zum Bier greifen möchte. Die letzte Nummer „Hero“ ist dagegen wiederum durchaus gelungen, wenn auch nicht unbedingt typisch für Eloy. Hier wird jetzt doch ziemlich kräftig gerockt, das allerdings auf eine durchaus überzeugende Art und Weise.

Fazit: Die Musik auf „Ra“ ist immer wieder mal gelungen und macht Spaß, auch wenn sie manchmal schon sehr poppig klingt. Kommt dann dieser hohe Gesang dazu, wird es allerdings ein ganzes Stück schwieriger. Für die Zeit damals, 1988, ist die Platte jedoch durchaus eine gute Scheibe, wenn man überlegt, was damals so alles an Musik durch die Gegend waberte. Im Rahmen der Diskographie von Eloy ist „Ra“ dann jedoch kein gutes Album mehr. Sicherlich kein Ausfall, aber da gab es wahrlich schon deutlich bessere Scheiben, da diese hier einfach oftmals zu poppig und damit ein wenig austauschbar klingt. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Voyager Of The Future Race, Hero