GTR – GTR
Besetzung:
Max Bacon – vocals
Steve Hackett – guitars, vocals, guitar synthesizer, bass
Steve Howe – guitars, guitar synthesizer, vocals
Phil Spalding – bass guitar, vocals
Jonathan Mover – drums, percussion
Label: Arista
Erscheinungsdatum: 1986
Stil: AOR (Adult Orientated Rock)
Trackliste:
1. When The Heart Rules The Mind (5:35)
2. The Hunter (5:01)
3. Here I Wait (4:59)
4. Sketches In The Sun (2:36)
5. Jekyll & Hyde (4:48)
6. You Can Still Get Through (4:46)
7. Reach Out (Never Say No) (4:23)
8. Toe The Line (4:31)
9. Hackett To Bits (2:10)
10. Imagining (5:55)
Gesamtspieldauer: 44:44
Das war damals, im Jahr 1986, schon etwas Besonderes. Die beiden ehemaligen Gitarristen der stilgebenden Progressive Rock Bands Yes und Genesis hatten eine neue Band gegründet, die der Gitarre einen würdigen Platz einräumen wollte. Steve Howe, der gerade eine Pause bei Yes einlegte und Steve Hackett, der neun Jahre zuvor Genesis endgültig den Rücken gekehrt hatte, wollten der Rock-Gitarre also ein Denkmal setzen. Das Ergebnis dieses Unterfangens war dabei jedoch mehr als enttäuschend und ernüchternd, denn bei diesem handelte es sich um Stadion-Rock, auch mit AOR betitelt. Um Musik also, die eingängig auf den erwachsenen Rock-Freund zugeschnitten ist. Eingängig und sofort ins Ohr gehend, ohne jegliche Experimente. Bands dieser Art gab es in den 80ern jede Menge. Foreigner, Boston, Asia (auch mit Steve Howe) oder REO Speedwagon spielten zum Beispiel in der gleichen Liga.
Wer also irgendetwas Besonderes von dieser Formation erwartet hatte, der wurde bitter enttäuscht. 08/-15 Rock hört man auf dem gleichnamigen Album von GTR. Nichts, aber auch gar nichts wirklich Herausragendes. „The Hunter” ist ein guter Rock-Song, der sicherlich auch nach mehrmaligem Anhören noch seinen Reiz besitzt. Auch „Sketches In The Sun“ hat seinen Reiz, da man hier Steve Howe bei einer schönen Gitarren-Instrumentalnummer hört, genau wie „Hackett To Bits“, deutlich härter und ebenfalls ein Instrumental-Lied, nur dieses Mal eben aus der Feder von Steve Hackett.
Das war es allerdings leider auch schon. Der ganze Rest ist meist ziemlich oberflächlicher Rock-Bombast, der radiotauglich möglichst schnell Verkaufszahlen generieren sollte. Sei den Jungs auch vergönnt, denn erfolgreich war die Scheibe und Geld wollten sie ja auch verdienen. Zum Großteil wurde die Platte aber wohl von „Genesis- und Yes-Jüngern“ gekauft, die sich beim Hören verwundert die Augen rieben beziehungsweise nicht so recht einordnen konnten, was sie da gerade hörten.
Fazit: 80er Stadion-Rock gibt es von GTR zu hören. Die Band löste sich im Anschluss daran auch ziemlich schnell wieder auf, da wohl vor allem Steve Howe und Steve Hackett so ihre Schwierigkeiten miteinander hatten. Und so blieb „GTR“ von „GTR“ die einzige Studio-Veröffentlichung dieser Band. Allzu viel hat man als Musikhörer aber deswegen wohl nicht verpasst. Sechs Punkte.
Anspieltipps: The Hunter, Hackett To Bits, Sketches In The Sun