Montag, 4. Januar 2016

Oceansize – Effloresce




Oceansize – Effloresce


Besetzung:

Mike Vennart – guitar, vocals
Steve Durose – guitar, backing vocals
Richard “Gambler” Ingram – guitar
Jon Ellis – bass, keyboards
Mark Heron – drums


Gastmusiker:

Martin & Kimberly McCarrick – cello, violin, viola on "Massive Bereavement" and "Long Forgotten"
Claire Lemmon – backing vocals on "Massive Bereavement" and "Saturday Morning Breakfast Show"


Label: Beggars Banquet Records


Erscheinungsdatum: 2003


Stil: Alternative Rock, Progressive Rock, Art Rock, Psychedelic


Trackliste:

1. I Am The Morning (4:18)
2. Catalyst (6:40)
3. One Day All This Could Be Yours (4:19)
4. Massive Bereavement (9:59)
5. Rinsed (3:58)
6. You Wish (6:00)
7. Remember Where You Are (5:22)
8. Amputee (5:32)
9. Unravel (2:50)
10. Women Who Love Men Who Love Drugs (8:30)
11. Saturday Morning Breakfast Show (9:04)
12. Long Forgotten (8:57)

Gesamtspieldauer: 1:15:32




Kultstatus hat die Scheibe „Effloresce“ von Oceansize bei den Fans inne. Dieses erste Album der englischen Band aus Manchester, dem noch drei weitere Studio-Platten folgen sollten, stellt etwas ganz Besonderes für die Fangemeinde dar. Im Februar 2011 gaben die Musiker der Band dann leider via Twitter und Facebook bekannt, dass sie Oceansize aufgelöst haben und sie von nun an getrennte Wege gehen wollen. Auch als Freund gut gemachter Rockmusik, der Oceansize nicht von Anfang an verfolgte, kann man gut nachvollziehen, dass diese Scheibe durchaus einen ganz besonderen Stellenwert besitzt. Die fünf Engländer bieten hier ihren Hörerinnen und Hörern ein unfassbar vielschichtiges Album, welches von sanft säuselnd bis zu hart rockend die ganze Palette des Rocks in sich zu vereinigen scheint.

Auf „Effloresce“ gibt es wunderschöne Instrumentalstücke zu hören, sanfte Titel und Nummern, die quasi zu explodieren scheinen. In diesen einzelnen Stücken sind Tempo- und Rhythmuswechsel genauso selbstverständlich integriert, wie völlige atmosphärische Wechsel, die einen immer wieder aufhorchen lassen. Alles klingt zunächst sehr melodiös und hat man es sich gerade zufrieden in den dicken Wolken sanfter Harmonien bequem eingerichtet, da reißt einen ein aggressives Riff oder der nun gar nicht mehr so weiche Gesang des Mike Vennart schlagartig aus allen süßen Träumen heraus. Dies geschieht jedoch nicht auf eine unangenehme, verstörende Art und Weise, sondern geradezu herausfordernd logisch und in sich schlüssig. Nur so kann und muss es sein, genau so funktioniert die Musik von Oceansize auf „Effloresce“.

Klar bewegt sich die Band hier auch in den Bereichen des Progressive Rock, der im 21. Jahrhundert einfach so klingen musste. Um mit dieser Art der Musik etwas anfangen zu können, sollte man jedoch auf jeden Fall auch die härteren Passagen in der Rock-Musik mögen. Denn für zart besaitete Musikkonsumenten ist diese Platte definitiv nicht geeignet. Trotz der auch vorhanden ruhigen Stellen auf „Effloresce“, steht ganz klar der härtere Rock im Vordergrund und dominiert hier die Musik von Oceansize. Auch dem „etwas Anderen“ sollte man sich nicht verschließen. Oceansize machen keine Radio- oder Hitparaden-Musik. Auf „Effloresce“ gibt es atmosphärische, fast schon experimentelle Stücke, wie die Nummer „Rinsed“ und dann wird einem fast wieder das Hirn weggeblasen, wenn plötzlich alles zu explodieren scheint. Aber genau diese Mischung macht „Effloresce“ auch zu einer sehr intensiven Reise, die man immer wieder gerne antritt.

Fazit: Ein sehr gelungenes Debut-Album ist „Effloresce“ von Oceansize geworden. Eine absolut abwechslungsreiche Platte, angefüllt mit Progressive Rock und Alternative Rock, der praktisch an jeder Stelle zu überzeugen weiß. Jetzt haben die fünf Engländer die Musik zwar mit dieser Scheibe nicht neu erfunden, jedoch haben sie diese definitiv um eine weitere Nuance bereichert. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: I Am The Morning, Remember Where You Are, Women Who Love Men Who Love Drugs, Long Forgotten



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