Montag, 14. Oktober 2013

Eels – End Times




Eels – End Times


Besetzung:

E – vocals, guitars, bass guitar, harmonica, piano, Optigan, hammond b3 organ, banjo, harmonium, vox continental organ, drums, percussion


Gastmusiker:

With a little help from: Koool G Murder, Jim Lang, Butch, Wayne Bergeron, Andy Martin, Chris Bleth and Joe Meyer


Label: E Works Records


Erscheinungsdatum: 2010


Stil: Independent Rock


Trackliste:

CD1:

1. The Beginning (2:18)
2. Gone Man (2:59)
3. In My Younger Days (3:23)
4. Mansions Of Los Feliz (2:47)
5. A Line In The Dirt (3:30)
6. End Times (2:58)
7. Apple Trees (0:39)
8. Paradise Blues (3:01)
9. Nowadays (3:08)
10. Unhinged (2:26)
11. High And Lonesome (1:06)
12. I Need A Mother (2:39)
13. Little Bird (2:34)
14. On My Feet (6:13)


CD2:

1. Some Friend (2:42)
2. Walking Cloud (2:25)
3. $200 Tattoo (2:05)
4. The Man Who Didn't Know He'd Lost His Mind (2:36)

Gesamtspieldauer: 49:30




Im Jahr 2010 erschien das achte Studio-Album der Eels oder anders ausgedrückt des Marc Oliver Everett alias „E“. Diese Platte mit dem Titel „End Times“ ist die zweite Veröffentlichung einer Trilogie, die im Jahr 2009 mit dem Album „Hombre Lobo“ ihren Anfang fand und sieben Monate später, nach dieser hier besprochenen Veröffentlichung, mit der Platte „Tomorrow Morning“ ihren Abschluss finden sollte. Das alles zusammenhaltende Thema der drei Veröffentlichungen ist dabei die Liebe, beziehungsweise deren Vergänglichkeit. So beschäftigen sich die Lieder auf „End Times“, wie der Name schon vorgibt, mit dem Ende dieses „Gefühls“, mit dem Verlust des geliebten Menschen.

Die Stimmung auf „End Times“ ist dem Thema entsprechend überaus melancholisch bis traurig. Die ruhigen Töne beherrschen die ganze Platte und sind dabei durchweg melodiös und meist in Moll gehalten. Ein wenig erinnert diese Platte mitunter an eine sehr ruhige Folk-Platte. Der Gesang und die Akustik-Gitarre stehen zumeist im Vordergrund und es gibt kaum eine Stelle auf der Scheibe, bei der Freude aufkommt. Alles erinnert an graue Novembertage, an Verlustgefühle, an Verletzlichkeit und auch an Trauer. Diese sentimentale bis melancholische Stimmung wird dabei überaus melodisch transportiert. Alles ist stimmig und harmonisch. Für die depressiven Phasen des Lebens, sollte es diese denn geben, allerdings definitiv die falsche Musik, denn diese würden beim Hören des Albums noch deutlich verstärkt werden.

Etwas schnellere Titel sind sehr rar gesät auf „End Times“. „Gone Man“ kommt ein wenig flotter daher und „Paradise Blues“ groovt sogar ein kleines bisschen. „Unhinged“ wirkt dagegen fast schon geradezu fröhlich in seinem Mid-Tempo. Jedoch hat das Album seine Stärken ganz klar auf der anderen Seite der Stimmungspalette. Diese liegen eindeutig im melancholischen Blues-Gefühl, welches man hier vortrefflich ausleben darf und in dem man sich auf „End Times“ bestens suhlen kann – wobei die Musik mit dem Genre „Blues“ nichts gemein hat.

Die Deluxe-Edition des Albums wurde mit einer zweiten CD und vier weiteren Titeln versehen, die sich mit einer Ausnahme nahtlos an diese traurige Stimmung anlehnen. Nur die Nummer „Walking Cloud“ ist ein flotteres und rockigeres Lied und will irgendwie gar nicht so richtig zum Rest der Platte passen. Das letzte Stück des Albums mit dem langen Titel „The Man Who Didn't Know He'd Lost His Mind“ entlässt den Hörer dann jedoch wieder in die sich aufgebaute Tristesse. Nur mit Piano und einem Horn instrumentiert, kann man kaum hoffnungsloser aus einem Album entlassen werden. Traurig schön. Tieftraurig schön.

Fazit: Ein schönes und sehr ruhiges Album ist „End Times“ geworden. Dominiert wird alles vom Gesang Marc Oliver Everetts in Verbindung mit der Akustik-Gitarre. Wer also auf die etwas zurückhaltenderen Töne steht, der wird hier eine Platte finden, die süße Melancholie hervorzaubert und dazu braucht es wohl noch nicht einmal einen trüben oder regnerischen Novembertag. Diese Musik wirkt auch traurig, wenn die Sonne scheint. Aber wie schon erwähnt: sehr schön traurig. Elf Punkte.

Anspieltipps: The Beginning, A Line In The Dirt, End Times, Nowadays, I Need A Mother, Little Bird, Some Friend, The Man Who Didn't Know He'd Lost His Mind – irgendwie alles…