Der Plan – Geri Reig
Besetzung:
Moritz Reichelt – instruments & vocals
Frank Fenstermacher – instruments & vocals
Kurt Dahlke – instruments & vocals
Label: Ata Tak
Erscheinungsdatum: 1980
Stil: Elektronische Musik, Experimentelle Musik
Trackliste:
1. Adrenalin lässt das Blut kochen (3:11)
2. Geri Regi (2:35)
3. Persisches Cowboy Golf (1:18)
4. Gefährliche Clowns (3:18)
5. Kleine Grabesstille (1:05)
6. Der Weltaufstandsplan (2:44)
7. Hans und Gabi (3:14)
8. Commerce exterieur mondial sentimental (2:40)
9. Was ich von mir denke (3:34)
10. San Jose Car Muzak (2:56)
11. Erste Begegnung mit dem Tod (0:51)
12. Ich bin schizophren (2:45)
13. Nessie (1:29)
14. Gefährliche Clowns (manisch-idiotisch) (4:58)
15. Die Welt ist schlecht (1:56)
Bonus Tracks:
16. Es piept (2:09)
17. Fürstenwall (4:07)
18. Intermezzo (1:47)
19. Dark Porn (2:19)
20. Heinz, komm zum Feuer (6:11)
21. Money Honey (1:32)
Gesamtspieldauer: 56:38
Der Plan, eine Formation von drei Musikern aus Düsseldorf, gelten als die Vorreiter der Neuen Deutschen Welle. Soweit so gut. Die Neue Deutsche Welle hat immerhin den Musikmarkt ordentlich durcheinandergewürfelt und dabei einige richtig tolle Lieder hervorgebracht. Auch einige neue Bands erblickten hier zum ersten Mal „das Licht der Welt“, die sich durchaus als Bereicherung der Musiklandschaft herausstellten.
„Geri Reig“ von Der Plan war also einer der Vorgänger dieser neuen Musikrichtung und auch ein wenig ein Auslöser der Neuen Deutschen Welle. Auf diesem Album wurde experimentiert was das Zeug hält. Man hört elektronische Klangpassagen, Mickey Mouse Stimmen, atonales Gebrabbel, Titel, die einfach unhörbar sind und ganz viel Kraft vom Zuhörer verlangen, um die ein oder andere Kakophonie auch wirklich durchstehen zu können. Schön klingt hier absolut nichts. Und was man da hört, mag sicherlich Anfang der 80er Jahre auch revolutionär gewesen sein, da jegliche Songstruktur, jeglicher gewohnter Klang und jegliche Melodiösität einfach über Bord geworfen wurde, um die Grenzen der Musik einfach mal auszutesten. Heutzutage klingt das Ganze jedoch, freundlich ausgedrückt, lediglich überaus „seltsam“ und nervig.
Auch damals hat diese Art der Musik jetzt nicht so viele Anhänger gefunden. Heute ist es mal ganz nett zu hören, wie das damals mit der NDW anfing, musikalisch stellt Geri Reig jedoch eine Tortur dar. Es klingt gerade so, als ob sich die Jungs an ihre kleinen Casio-Geräte setzten, die Tasten drückten und einfach mal drauflos spielten, kuckten, was dabei herauskam und das Ergebnis festhielten. Vielleicht tue ich dem Plan damit jetzt aber auch unrecht – nein, mache ich glaube ich doch nicht, genau so war das wohl. Übrig bleiben Experimente, die fast noch nicht einmal unter der Überschrift „Musik“ subsummierbar sind. Der Plan bereitet mit Geri Reig manches Mal fast schon physische Schmerzen. Psychische auf jeden Fall.
Fazit: Ich muss das Bewertungssystem wohl noch mal überarbeiten, denn ich habe all den Alben unrecht getan, die hier mit null, einem oder zwei Punkten bewertet wurden. Bei „Geri Reig“ von Der Plan müsste eigentlich ein System mit Punkten unter der Null eingeführt werden, um einen wirklichen Vergleich zu realisieren. Mache ich jetzt aber nicht. Wer auf atonale, einfachste und nervende „Musik“ steht, die zugegebenermaßen nicht alltäglich ist, manches Mal auf ein wenig humoristisch klingt, der findet hier seine Erfüllung. Wer Musik jedoch wegen seiner Melodiösität, den Texten, Ideen, etc. liebt, für diese Hörerin beziehungsweise diesen Hörer stellt dieses Album absolute Folter dar. Ganz schlimm. Ein Punkt.
Anspieltipps: Geri Reig