Samstag, 17. Januar 2015

Archive – Restriction




Archive – Restriction


Besetzung:

Darius Keeler – keyboards, programming
Danny Griffith – sound effects
Pollard Berrier – vocals, guitas
Dave Pen – vocals, guitars
Jon Noyce – bass
Steve "Smiley" Barnard – drums
Holly Martin – vocals
Maria Q – vocals
Steve “Keys” Watts – hammond
Jerome Devoise – vocals
Eat Glas – guitars
Mickey Hurcombe – guitars
Tom Gaskill – drums


Label: PIAS


Erscheinungsdatum: 2015


Stil: TripHop, Pop


Trackliste:

1. Feel It (3:16)
2. Restriction (4:00)
3. Kid Corner (3:40)
4. End Of Our Days (4:52)
5. Third Quarter Storm (5:26)
6. Half Built Houses (3:31)
7. Riding In Squares (6:34)
8. Ruination (3:52)
9. Crushed (5:54)
10. Black And Blue (3:44)
11. Greater Goodbye (6:08)
12. Ladders (5:03)

Gesamtspieldauer: 56:03




Letztes Jahr veröffentlichten Archive das grandiose Album „Axiom“, ein Projekt, bestehend aus einem Film und der dazugehörenden Musik. Nun, im Januar 2015 wurde das jetzt bereits zehnte Studio-Album der Engländer mit dem Namen „Restriction” veröffentlicht. Dieses erinnert sehr viel mehr an den Vor-Vorgänger „With Us Until You're Dead“, als an jenes „Axiom“ aus dem Jahr 2014. Die einzelnen Lieder sind wieder kompakter geworden, die „normale“ Songstruktur wird nun eher eingehalten und auch von der Stimmung her, kann diese Scheibe durchaus Erinnerungen an das achte Studioalbum hervorrufen.

Wie auch üblich bei Archive, wird der Gesang wieder großzügig aufgeteilt. Mal hört man Pollard Berrier, mal Dave Pen beim Singen zu. Und auch Holly Martin und Maria Q kommen zu ihren Einsetzen, sodass auch die weibliche Stimme auf „Restriction” nicht zu kurz kommt. Die Beats werden dem Hörer oftmals kräftig um die Ohren geschleudert, mit denen sich Archive wieder sehr stark dem Trip Hop vergangener Zeiten annähert. Aber es geht auch ganz anders, wie uns Holly Martin und Darius Keeler bei „End Of Our Days“ beweisen. Gefühlvoll leiten lediglich diese beiden Musiker ihre Hörer durch eine sehr melancholische Nummer, die äußerst sanft aus den Boxen zu gleiten scheint. Dass allerdings auch die Sänger auf „Restriction“ sanft und einfühlsam zu singen in der Lage sind, das beweist Dave Pen gleich mit der nächsten Nummer „Third Quarter Storm“. Dann wird es mit „Half Built Houses“ sogar richtig bewegend und irgendwie sogar romantisch. Maria Q gibt alles bei ihrem Gesang singt und dieses Lied setzt sich sofort im Ohr des Hörers fest. Wirklich sehr gut und überzeugend gemacht.

Nun, dann wird auf der Scheibe erneut erst mal wieder deutlich mehr Wert auf den Rhythmus gelegt, obwohl das nicht bedeutet, dass auch das Tempo ordentlich angezogen wird. Das Ganze gipfelt in „Ruination“, bei dem sich Drummer Steve „Smiley“ Barnard so richtig austoben darf. Dankbar muss man Archive an dieser Stelle auch sein, dass sie eine solche Rhythmusarbeit eben nicht dem Synthesizer überlassen. „Crushed“ besitzt eine eingängige, wenn auch sehr einfach gestrickte Melodie und groovt sehr gut. Erwähnung finden sollte hier auch noch die Nummer „Black And Blue“, bei der Holly Martin erneut mit ihrem gefühlvollen Gesang zu überzeugen weiß.

Fazit: Nein es ist nicht mehr die Band Archive von den Alben „You All Look The Same To Me“ oder „Noise“. Und es ist auch kein zweites „Axiom“ geworden, diese zehnte Platte der Briten. „Restriction“ ist ein handwerklich gut gemachtes und perfekt abgemischtes Album von Archive. Die drei eben erwähnten Platten waren jedoch irgendwie spezieller, etwas Besonderes eben. Das ist „Restriction“ nicht mehr, wahrlich keine schlechte Platte zwar, aber auch nicht das Beste, was Archive bisher vorgestellt hat. Die Höhepunkte liegen in den ruhigeren Titeln, denn diese können vor allem durch harmonische Melodieführungen und einfühlsamen Gesang überzeugen. Zehn Punkte.

Anspieltipps: End Of Our Days, Half Built Houses, Black And Blue