Montag, 20. August 2018

Bob Dylan – Blonde On Blonde




Bob Dylan – Blonde On Blonde


Besetzung:

Bob Dylan – vocals, guitar, harmonica, piano


Gastmusiker:

Bill Aikins – keyboards
Wayne Butler – trombone
Kenneth Buttrey – drums
Rick Danko – bass guitar (New York)
Bill Lee – bass guitar (New York)
Bobby Gregg – drums (New York)
Paul Griffin – piano (New York)
Jerry Kennedy – guitar
Al Kooper – organ, guitar
Charlie McCoy – bass guitar, guitar, harmonica, trumpet
Wayne Moss – guitar, vocals
Hargus “Pig“ Robbins – piano, keyboards
Robbie Robertson – guitar, vocals
Henry Strzelecki – bass guitar
Joe South – bass guitar, guitar


Label: Columbia Records


Erscheinungsdatum: 1966


Stil: Folk, Blues, Pop


Trackliste:

1. Rainy Day Women #12 & 35 (4:36)
2. Pledging My Time (3:50)
3. Visions Of Johanna (7:33)
4. One Of Us Must Know (Sooner Or Later) (4:54)
5. I Want You (3:07)
6. Stuck Inside Of Mobile With The Memphis Blues Again (7:05)
7. Leopard-Skin Pill-Box Hat (3:58)
8. Just Like A Woman (4:52)
9. Most Likely You Go Your Way And I'll Go Mine (3:30)
10. Temporary Like Achilles (5:02)
11. Absolutely Sweet Marie (4:57)
12. 4th Time Around (4:35)
13. Obviously 5 Believers (3:35)
14. Sad Eyed Lady Of The Lowlands (11:20)

Gesamtspieldauer: 1:13:01




„Blonde On Blonde“ heißt das siebte Studioalbum des US-amerikanischen Musikers Bob Dylan. Es erschien im Jahr 1966 auf dem Plattenlabel Columbia Records. Die Aufnahmen zu „Blonde On Blonde“ begannen im Oktober 1965 in New York mit zahlreichen Begleitmusikern, darunter den Mitgliedern von Dylans Live-Band, den Hawks. Obwohl die Aufnahmen bis Januar 1966 dauerten, gab es mit „One Of Us Must Know (Sooner Or Later)“ lediglich ein Lied, was es letztendlich auch auf das Album schaffte. Auf Vorschlag des Produzenten Bob Johnston zogen Bob Dylan, Keyboarder Al Kooper und Gitarrist Robbie Robertson im Februar 1966 in die CBS-Studios nach Nashville, Tennessee. Die dortigen Aufnahmen gestalteten sich mit einigen Nashville-Session-Musikern deutlich besser und so wurden alle restlichen Lieder des ursprünglichen Doppelalbums im Februar und März 1966 dort eimngespielt.

„Blonde On Blonde“ ist eines der ersten Doppelalben in der Rockmusik und enthält neben Folk ebenso Blues- und Pop-Nummern. Das Album erreichte Platz 9 der US-Billboard 200 Charts und kletterte in Großbritannien sogar bis auf Platz 3 der dortigen Charts. Zwei Singles wurden mit den Liedern „Rainy Day Women #12 & 35“ sowie „I Want You“ ausgekoppelt. Die Lieder „Just Like A Woman“ und „Visions Of Johanna“ wurden in die Liste des Rolling Stone‘s Magazine der „500 Greatest Songs of All Time“ aufgenommen.

Etwas Besonderes ist „Blonde On Blonde“ nicht nur deshalb, weil es ein Doppelalbum geworden ist. Wenn man es mit der Musik der damaligen Zeit vergleicht, so fällt gleich auf, dass Bob Dylan keine zwei- bis dreiminütigen Stücke komponiert, die kurz aufleuchten, um dann schnell wieder auszuklingen. Nein, bei Bob Dylan wird ein Thema über mehrere Minuten hinweg ausgedehnt, manchmal sogar ausgewalzt, ohne dass es dabei großartig variiert werden würde. Langweile kommt beim Hören trotzdem nicht auf, die einzelnen Lieder setzen sich vielmehr besonders gut fest und wirken nach. In den Stücken erzählt Bob Dylan seine Geschichten in seiner unverwechselbaren nölenden bis nuschelnden Stimme und es macht jede Menge Spaß, diese genauer zu verfolgen.

Lieder, die damals sicherlich noch revolutionär oder etwas ganz Besonderes waren, sind es heute nicht mehr. Doch Bob Dylan war eindeutig ein Wegbereiter, was auf „Blonde On Blonde“ wunderbar erhört werden kann. Dieses Album soll tatsächlich bereits über ein halbes Jahrhundert alt sein? Kaum zu glauben. Die Musik auf „Blonde On Blonde“ klingt modern und ist zeitlos. Höhepunkte sind der wunderschöne und poppige Ohrwurm „I Want You“, das spannende und sogar abwechslungsreiche „Visions Of Johanna“ sowie das sehr eingängige „Just Like A Woman“. Diese Melodiösität und Eingängigkeit hört man auch im Titel „4th Time Around“. Ebenfalls ein Lied mit sehr hohem Wiedererkennungspotential.

Fazit: „Blonde On Blonde“ war nicht nur zur Zeit seiner Entstehung etwas Besonderes, sondern ist auch heute noch ein Album, das sich lohnt gehört zu werden. Folk, Blues und Pop gibt es darauf zu hören, zumeist sehr melodiös und eingängig. Oft werden die Lieder wenig variiert und ein Thema wird lange fast schon ausgewalzt. Trotzdem stört das weder, noch kommt dabei Langweile auf, denn viele der Titel schmiegen sich einfach angenehm ins Ohr. „Blonde On Blonde“ macht viel Spaß. Elf Punkte.

Anspieltipps: I Want You, 4th Time Around