Sonntag, 5. Januar 2020

Tool – Fear Inoculum




Tool – Fear Inoculum


Besetzung:

Maynard James Keenan – vocals
Adam Jones – guitar
Justin Chancellor – bass
Danny Carey – drums, synthesizer


Gastmusiker:

Lustmord – waves and water sound effects


Label: RCA Records


Erscheinungsjahr: 2019


Stil: Progressive Metal


Trackliste:

1. Fear Inoculum (10:21)
2. Pneuma (11:52)
3. Invincible (12:44)
4. Descending (13:37)
5. Culling Voices (10:05)
6. Chocolate Chip Trip (4:48)
7. 7empest (15:44)

Gesamtspieldauer: 1:19:14



Da ist es also, das fünfte Studioalbum der amerikanischen Rockband Tool. „Fear Inoculum“ heißt es und wurde am 30. August 2019 auf dem Plattenlabel RCA Records veröffentlicht. Es ist das erste Album der Band seit 13 Jahren und wurde von vielen Fans wie Kritikern sehnsüchtig erwartet. Für Aufsehen sorgte gleich mal der Preis dieser Veröffentlichung, der exorbitant hoch ist. Während der Download mit einem „normalen“ Preis versehen wurde, gibt es zwei CD-Fassungen, die sehr wohl aufwendig gestaltet sind. Die Frage ist allerdings, ob diese wirklich vierzig bis achtzig Euro wert sind und ob man es den Käuferinnen und Käufern nicht selbst überlassen sollte, ob sie eine dieser Ausgaben oder eine im einfachen Jewel Case zum gängigeren Preis erwerben wollen. Sei es drum, die Musiker von Tool haben ihren Fans keine Auswahl gelassen, da bleibt dann nur entweder Download oder doch ganz tief in die Tasche greifen. Dies soll von nun an hier jedoch kein Thema mehr sein.

Die Musik auf „Fear Inoculum“ klingt nach Tool, nach Tool und nochmal nach Tool. Schwere Gitarren, intensives Synthesizer-Spiel, cooler Bass, abwechslungsreiches und auch mal schräges Schlagzeug, dazu der Gesang des Maynard James Keenan. Hypnotisierende Instrumentalpassagen, rockende Abschnitte zum Niederknien und Ausflippen und neben all der Härte sehr viel Abwechslung und vor allen Dingen auch Melodien, welche einen packen und in die sich wunderbar eintauchen lässt. Es sind diese langen Instrumental-Passagen, die sich häufig erst mit dem Gesang auflösen, die die Musik von Tool so unverwechselbar machen. Diese harte bis fast kalte Redundanz der Akkorde, die einem immer und immer wieder um die Ohren fliegen, lassen die Musik von Tool einzigartig und besonders werden.

Immer und immer wieder habe ich dieses Album durchgehört. Höhepunkte gibt es gleich sechs an der Zahl. Der siebte Titel dieser Ausgabe, das Lied „Chocolate Chip Trip“ ist eher eine kleine experimentelle Spielerei, eine Auflockerung des gesamten Albums. Kommt allerdings auch über den Status der Spielerei nicht hinaus. Die restlichen sechs Lieder geben und nehmen sich gegenseitig nichts und klingen absolut überzeugend und mitreißend, wenn man denn auch auf „härteren“ Rock steht. Irgendwo im Dunstkreis zwischen Hard Rock und Metal angesiedelt kommt bei all diesen Titeln der progressive Ansatz nicht zu kurz. Liedstrukturen wie man sie kennt, gibt es dabei nicht. Die allesamt über zehnminütigen Stücke entwickeln sich und weisen immer wieder Wendungen auf, die nicht zwangsläufig völlig überraschend auftreten, trotzdem einfach cool klingen.

Fazit: Dreizehn Jahre nach dem letzten Album von Tool erschien endlich „Fear Inoculum“ im August 2019. Musikalisch hat sich das Warten sicherlich gelohnt. Wer die Musik von Tool bisher mochte, die oder der wird auch diese Platte lieben. Progressive Metal in einer seiner besten Ausführungen. Wenn die vier Musiker es nun auch noch hinbekommen das nächste Album zum ordentlichen Preis zu veröffentlichen, dann freut man sich noch ein wenig mehr. Musikalisch einer der Höhepunkte im Jahr 2019. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: Alles außer Chocolate Chip Trip