Mittwoch, 24. Juni 2015

Bauhaus – Burning From The Inside




Bauhaus – Burning From The Inside


Besetzung:

Peter Murphy – vocals, guitar
Daniel Ash – guitar, vocals
David J – bass guitar, vocals
Kevin Haskins – drums


Label: Beggars Banquet


Erscheinungsdatum: 1983


Stil: Post Punk, Rock, New Wave


Trackliste:

1. She's In Parties (5:46)
2. Antonin Artaud (4:09)
3. Wasp (0:20)
4. King Volcano (3:29)
5. Who Killed Mr. Moonlight? (4:54)
6. Slice Of Life (3:43)
7. Honeymoon Croon (2:52)
8. Kingdom's Coming (2:25)
9. Burning From The Inside (9:21)
10. Hope (3:17)

Gesamtspieldauer: 40:16




„Burning From The Inside“ heißt das vierte Album der britischen Band Bauhaus und es wurde im Jahr 1983 veröffentlicht. Während des Schreibens der Titel und der Aufnahmen zum Album war Sänger Peter Murphy schwer an einer Lungenentzündung erkrankt. Deswegen hört man ihn auch längst nicht bei jedem Titel am Gesang. Dies führte jedoch zu Streitigkeiten in der Band, die schließlich dazu führten, dass sich Bauhaus eine Woche vor dem Erscheinen dieses Albums auflösten. Sie spielten noch ein Konzert im Hammersmith Palais in London, bei dem schließlich David J die Bühne verließ, nicht ohne vorher noch die Worte „Rest In Peace“ an das Publikum zu richten. „Burning From The Inside“ ist allerdings nicht das letzte Album der Band. Im Jahr 2008 fand Bauhaus nochmals zusammen und veröffentlichte das Album „Go Away White“. Dies wurde jedoch noch nicht mal mehr von einer Tour begleitet und bedeutete das endgültige aus von Bauhaus.

Doch nun zurück zu dieser Scheibe, „Burning From The Inside“. Diese ist, trotz des schwierigen Entstehungsprozesses, sehr überzeugend geworden, an manchen Stellen sogar sehr beeindruckend. „Who Killed Mr. Moonlight?“ ist eine wahrlich außergewöhnliche Nummer. Schwer in ein Schema zu pressen, einem Musikgenre zuzuordnen. Habe das Stück extra unten verlinkt. „Who Killed Mr. Moonlight?“ ist eine warmer und gefühlvoller Titel, der sofort ins Ohr geht und dort auch sehr lange zu verbleiben versteht. Das ist weder Post Punk noch Rock, sehr viel eher Art Rock oder von mir aus auch Art Pop. Auch sehr überzeugend klingt die (halbe) Instrumentalnummer davor: „King Volcano“. Sanft umgarnt hier die Gitarre das Ohr des Hörers, das Piano im Hintergrund scheint gegenläufig zu spielen. Ein wenig schräg klingt das, macht den Titel dadurch jedoch überaus spannend. Zum Schluss singen die Musiker in Chor noch Mantra-mäßig dazu. Ebenfalls sehr überzeugend.

Der Opener „She's In Parties” wurde als Single veröffentlicht. Hier klingen Bauhaus jetzt ein wenig nach New Wave. Ganz eindeutig New Wave der besseren Sorte. Die Nummer rockt sogar ein wenig und auch hier ist es die Melodie, die hängenbleibt. Nun, ich kann noch weitere Höhepunkte aufzählen, wie das wunderschöne „Slice Of Life“, welches in seinem weiteren Verlauf immer mal wieder rockig wird. Des Weiteren „Kingdom's Coming“, ein sehr eindringliches Lied, welches zunächst eine sehr tiefe Melancholie transportiert, dann jedoch das Tempo anzieht. Nicht zu vergessen der Titeltrack „Burning From The Inside“, der durchaus auch auf einem Album einer progressiven Band hätte vertreten sein können und dies nicht wegen seiner Laufzeit von über neun Minuten. Hier experimentiert die Band mit verschiedenen Effekten und Sounds. Nun, last but not least, soll auch die letzte Nummer noch Erwähnung finden. „Hope“ ist ein fröhlicher, fast ein wenig folkiger Abschluss der Platte in welchen die Musiker gegen Ende mit fast schon hymnischen Gesang einsteigen.

Fazit: Wirklich sehr gelungen, diese Scheibe von Bauhaus. Es ist die musikalische Vielfalt auf „Burning From The Inside“, die neben all dieser Melodiösität überzeugt. Für mich muss Musik interessant sein und wenn möglich auch noch ins Ohr gehen. All das findet man auf „Burning From The Inside“. Auch gibt es keine Ausfälle zu beklagen, das kurze „Wasp“ kann man wohl unter der Rubrik „scherzhaftes Experiment“ einreihen. Nein, kaum Gründe zur Klage. Wer auf etwas außergewöhnliche, dennoch eingängige Musik steht, die oder der dürften hier etwas durchaus Lohnendes für sich finden. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: King Volcano, Who Killed Mr. Moonlight?, Slice Of Life, Kingdom's Coming