Hawkwind – Hall Of The Mountain Grill
Besetzung:
Dave Brock – lead guitar, 12 string guitar, synthesizer, organ and vocals
Lemmy Kilmister – bass, vocals, rhythm and lead guitar on “Lost Johnny”
Simon House – keyboards, synthesizer and violin
Nik Turner – sax, oboe, flute and vocals
Del Dettmar – keyboards, synthesizer and kalimba
Simon King – drums and percussion
Label: EMI
Erscheinungsdatum: 1974
Stil: Progressive Rock, Space Rock
Trackliste:
1. The Psychedelic Warlords (Disappear In Smoke) (6:50)
2. Wind Of Change (5:08)
3. D-Rider (6:15)
4. Web Weaver (3:15)
5. You'd Better Believe It (7:14)
6. Hall Of The Mountain Grill (2:25)
7. Lost Johnny (3:30)
8. Goat Willow (1:38)
9. Paradox (5:36)
Bonus Tracks:
10. You'd Better Believe It (Single Version Edit) (3:22)
11. The Psychedelic Warlords (Disappear in Smoke) (Single Version) (3:58)
12. Paradox (Remix Single Edit) (4:04)
13. It's So Easy (5:21)
Ganz so spacig klingen Hawkwind auf ihrem vierten Album “Hall Of The Mountain Grill” irgendwie nicht mehr. Alles ist einen Tick melodiöser geworden, was der Klasse der Musik allerdings keinen Abbruch tut. Ganz im Gegenteil sogar. Die Musik wirkt nun durchdachter und packt einen vom ersten Lied weg. Wenn, ja wenn man zumindest auch ein wenig auf Space Rock steht. Denn diese spacigen Gimmicks aus dem Weltraum, erzeugt auf dem Synthesizer und auf den letzten beiden Alben immer wieder mit Begeisterung in die Musik integriert, sind zwar weniger geworden, allerdings immer noch präsent.
Eröffnet wird das Album durch „The Psychedelic Warlords (Disappear In Smoke)”. Eine klasse treibende Nummer, die noch am ehesten auf eines der zwei Vorgängeralben passen würde. Der Track ist treibend, sphärisch und hat einen wahnsinnigen Groove. Und dann geht das Stück auch noch unglaublich schnell ins Ohr. Das passiert vielleicht nicht gleich beim ersten, jedoch wohl schon mit dem zweiten Hören. Richtig gut ist dieser Song, denn zu all diesem „Klang“ gesellt sich schließlich noch ein wahrlich „arbeitendes“ Saxophon. Und fertig ist es, dieses Lied, welches gar nicht mal so richtig psychedelisch, dafür aber umso mehr hypnotisierend wirkt.
Mit dem nächsten Track wird es nun ein wenig abgefahren, was allerdings nicht unbedingt an der Musik dieses Stückes liegt, sondern an seiner Art der Musik. „Wind Of Change“ ist eine Kopie von Pink Floyds „A Saucerful Of Secrets“. „A Saucerful Of Secrets“ besteht aus drei Teilen und kopiert wurde hier der letzte Teil, der mit einer Art Donnergrollen eingeleitet wird und sich dann zu einem der „schwebensten“ Lieder von Pink Floyd entwickelt. Und bei „Wind Of Change“ beginnt es auch mit Donnergrollen und einem fetten Keyboardteppich, genau wie beim Original. Darauf entwickelt sich dann ein aus „Aaaahs“ bestehender Gesang. Auch hier stimmen beide Songs noch überein. Und jetzt kommt die Variation. Bei Hawkwind setzt nun eine Violine ein und gibt dem Stück einen zusätzlichen Touch. Ich habe noch nie was dagegen gehabt, wenn tolle Musik imitiert wird. Und hier wird sie es auch – aber glücklicherweise auch ein wenig variiert. Das Ganze hört sich bei Hawkwind nun wunderschön psychedelisch und melodisch an. Und da hätten wir sie also, die nächste Gemeinsamkeit. Dass Hawkwind Pink Floyd mochten, das können sie hier nicht mehr verbergen. Allerdings ist dies hier auf „Hall Of The Mountain Grill“ die einzige offensichtliche Annäherung an die Kollegen.
Bei „D-Rider“ gibt es sie dann wieder, die für Hawkwind typischen, spacigen Töne. Aber auch dieses Mal ist das Lied melodiöser, als zum Beispiel die Titel auf dem Vorgängeralbum. Die Melodie wird noch untermalt mit einem Chorsound und so findet auch dieses Lied sehr schnell den Eingang in die musikalischen Gehirnwindungen und verfestigt sich dort. „Web Weaver“, im Anschluss daran, präsentiert sich als akustische Nummer, hauptsächlich instrumentiert mittels Gitarre und Piano. Die Synthesizer-Töne spielen hier nicht die Hauptrolle, untermalen die Stimmung allerdings schön. Erst gegen Ende des Stücks wird es dann wieder ein wenig experimenteller und auch „abgefahrener“.
“You'd Better Believe It” heißt Titel Nummer 6 auf „Hall Of The Mountain Grill”. Der Song beginnt zunächst reichlich seltsam, mit einem am Synthesizer erzeugten Ton, der in seiner Höhe variiert wird. Dann setzen schließlich Bass, E-Gitarre, Schlagzeug und letztendlich auch der Gesang ein. Es entwickelt sich wieder eine treibende Nummer, in die sich Simon House immer wieder mit seiner Violine einbringen kann. Das Stück wirkt im weiteren Verlauf wieder sehr sphärisch und spacig, sodass das Genre nicht anders als mit Space Rock umschrieben werden kann. Es folgt der Titeltrack „Hall Of The Mountain Grill”. Das Lied ist eine wunderschöne Pianonummer, so wie man sie bisher von Hawkwind nicht kannte. Diese Nummer erzeugt eine ganz eigene Atmosphäre, die von düster bis sehnsüchtig reicht. Wahrlich eine Bereicherung der Platte.
Mit „Lost Johnny“ folgt eine Rock-Nummer, die ein klein wenig langweilig wirkt. „Goat Willow“ ist dagegen ein kurzer, zunächst reiner Synthesizer-Titel, bei dem dann noch Nik Turners Flöte, sowie ein spinettartiger Keyboardsound ihren Auftritt haben. Beendet wurde das ursprüngliche Album schließlich mit dem Song „Paradox“. Die Nummer ist zunächst ein Rock Song mit eingängigem Gesang, bis es dann deutlich härter wird. Und so rockt das Stück dem ursprünglichen Ende der Platte entgegen. Mit Einsetzen des mehrstimmigen Gesangs wird auch dieses Stück wieder sehr melodisch und gegen Ende fast schon bombastisch und symphonisch. Ein wahrlich würdiger Abschluss für dieses Album.
Mit vier Bonus Titeln wurde die remasterte Version von 1996 versehen. Dabei handelt es sich bei „You'd Better Believe It”, “The Psychedelic Warlords” und „Paradox” um stark gekürzte Single-Versionen der jeweiligen Album-Tracks. „It's So Easy”, die letzte Nummer auf der CD, ist dann ein Rock-Titel, der zwar nicht nervt, an die Qualität, der ursprünglich auf dem Album befindlichen Titel, jedoch nicht heranreicht. Einfach eine nette Zugabe für Hawkwind Fans.
Fazit: „Hall Of The Mountain Grill“ ist ein richtig gutes Album geworden, welches sowohl Space Rock Anhänger wie Freunde progressiver Rockmusik begeistern kann. Hier ist vieles melodischer als auf den ersten Veröffentlichungen der Band – ohne dabei jedoch langweilig zu wirken. Für mich ist „Hall Of The Mountain Grill“ eine Steigerung in der bisherigen Discographie von Hawkwind. Die Platte legt, obwohl die Vorgängeralben auch schon nicht schlecht waren, noch mal eine Schippe drauf und macht richtig Spaß. Hoch verdiente zwölf Punkte gibt es dafür.
Anspieltipps: The Psychedelic Warlords, Wind Of Change, Web Weaver, Hall Of The Mountain Grill
Eröffnet wird das Album durch „The Psychedelic Warlords (Disappear In Smoke)”. Eine klasse treibende Nummer, die noch am ehesten auf eines der zwei Vorgängeralben passen würde. Der Track ist treibend, sphärisch und hat einen wahnsinnigen Groove. Und dann geht das Stück auch noch unglaublich schnell ins Ohr. Das passiert vielleicht nicht gleich beim ersten, jedoch wohl schon mit dem zweiten Hören. Richtig gut ist dieser Song, denn zu all diesem „Klang“ gesellt sich schließlich noch ein wahrlich „arbeitendes“ Saxophon. Und fertig ist es, dieses Lied, welches gar nicht mal so richtig psychedelisch, dafür aber umso mehr hypnotisierend wirkt.
Mit dem nächsten Track wird es nun ein wenig abgefahren, was allerdings nicht unbedingt an der Musik dieses Stückes liegt, sondern an seiner Art der Musik. „Wind Of Change“ ist eine Kopie von Pink Floyds „A Saucerful Of Secrets“. „A Saucerful Of Secrets“ besteht aus drei Teilen und kopiert wurde hier der letzte Teil, der mit einer Art Donnergrollen eingeleitet wird und sich dann zu einem der „schwebensten“ Lieder von Pink Floyd entwickelt. Und bei „Wind Of Change“ beginnt es auch mit Donnergrollen und einem fetten Keyboardteppich, genau wie beim Original. Darauf entwickelt sich dann ein aus „Aaaahs“ bestehender Gesang. Auch hier stimmen beide Songs noch überein. Und jetzt kommt die Variation. Bei Hawkwind setzt nun eine Violine ein und gibt dem Stück einen zusätzlichen Touch. Ich habe noch nie was dagegen gehabt, wenn tolle Musik imitiert wird. Und hier wird sie es auch – aber glücklicherweise auch ein wenig variiert. Das Ganze hört sich bei Hawkwind nun wunderschön psychedelisch und melodisch an. Und da hätten wir sie also, die nächste Gemeinsamkeit. Dass Hawkwind Pink Floyd mochten, das können sie hier nicht mehr verbergen. Allerdings ist dies hier auf „Hall Of The Mountain Grill“ die einzige offensichtliche Annäherung an die Kollegen.
Bei „D-Rider“ gibt es sie dann wieder, die für Hawkwind typischen, spacigen Töne. Aber auch dieses Mal ist das Lied melodiöser, als zum Beispiel die Titel auf dem Vorgängeralbum. Die Melodie wird noch untermalt mit einem Chorsound und so findet auch dieses Lied sehr schnell den Eingang in die musikalischen Gehirnwindungen und verfestigt sich dort. „Web Weaver“, im Anschluss daran, präsentiert sich als akustische Nummer, hauptsächlich instrumentiert mittels Gitarre und Piano. Die Synthesizer-Töne spielen hier nicht die Hauptrolle, untermalen die Stimmung allerdings schön. Erst gegen Ende des Stücks wird es dann wieder ein wenig experimenteller und auch „abgefahrener“.
“You'd Better Believe It” heißt Titel Nummer 6 auf „Hall Of The Mountain Grill”. Der Song beginnt zunächst reichlich seltsam, mit einem am Synthesizer erzeugten Ton, der in seiner Höhe variiert wird. Dann setzen schließlich Bass, E-Gitarre, Schlagzeug und letztendlich auch der Gesang ein. Es entwickelt sich wieder eine treibende Nummer, in die sich Simon House immer wieder mit seiner Violine einbringen kann. Das Stück wirkt im weiteren Verlauf wieder sehr sphärisch und spacig, sodass das Genre nicht anders als mit Space Rock umschrieben werden kann. Es folgt der Titeltrack „Hall Of The Mountain Grill”. Das Lied ist eine wunderschöne Pianonummer, so wie man sie bisher von Hawkwind nicht kannte. Diese Nummer erzeugt eine ganz eigene Atmosphäre, die von düster bis sehnsüchtig reicht. Wahrlich eine Bereicherung der Platte.
Mit „Lost Johnny“ folgt eine Rock-Nummer, die ein klein wenig langweilig wirkt. „Goat Willow“ ist dagegen ein kurzer, zunächst reiner Synthesizer-Titel, bei dem dann noch Nik Turners Flöte, sowie ein spinettartiger Keyboardsound ihren Auftritt haben. Beendet wurde das ursprüngliche Album schließlich mit dem Song „Paradox“. Die Nummer ist zunächst ein Rock Song mit eingängigem Gesang, bis es dann deutlich härter wird. Und so rockt das Stück dem ursprünglichen Ende der Platte entgegen. Mit Einsetzen des mehrstimmigen Gesangs wird auch dieses Stück wieder sehr melodisch und gegen Ende fast schon bombastisch und symphonisch. Ein wahrlich würdiger Abschluss für dieses Album.
Mit vier Bonus Titeln wurde die remasterte Version von 1996 versehen. Dabei handelt es sich bei „You'd Better Believe It”, “The Psychedelic Warlords” und „Paradox” um stark gekürzte Single-Versionen der jeweiligen Album-Tracks. „It's So Easy”, die letzte Nummer auf der CD, ist dann ein Rock-Titel, der zwar nicht nervt, an die Qualität, der ursprünglich auf dem Album befindlichen Titel, jedoch nicht heranreicht. Einfach eine nette Zugabe für Hawkwind Fans.
Fazit: „Hall Of The Mountain Grill“ ist ein richtig gutes Album geworden, welches sowohl Space Rock Anhänger wie Freunde progressiver Rockmusik begeistern kann. Hier ist vieles melodischer als auf den ersten Veröffentlichungen der Band – ohne dabei jedoch langweilig zu wirken. Für mich ist „Hall Of The Mountain Grill“ eine Steigerung in der bisherigen Discographie von Hawkwind. Die Platte legt, obwohl die Vorgängeralben auch schon nicht schlecht waren, noch mal eine Schippe drauf und macht richtig Spaß. Hoch verdiente zwölf Punkte gibt es dafür.
Anspieltipps: The Psychedelic Warlords, Wind Of Change, Web Weaver, Hall Of The Mountain Grill