Montag, 15. März 2021

Richard Barbieri – Under A Spell

 



Richard Barbieri – Under A Spell


Besetzung:

Richard Barbieri – keyboards, synthesizers, percussion, programming, treatments


Gastmusiker:

Axel Crone – bass guitar
Percy Jones – bass guitar
Kjell Severinsson – drums, additional percussion
Klas Assarsson – vibraphone
Luca Calabrese – trumpet
Gill Morley – violin
Christian Saggese – acoustic guitars
Sophie Worthen – voice samples
Lisen Rylander Löve – voice, vocal samples
Suzanne Barbieri – vocal, samples
Steve Horgarth – vocal, samples


Label: KScope


Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Elektronische Musik


Trackliste:

1. Under A Spell (7:18)
2. Clockwork (2:33)
3. Flare 2 (8:50)
4. A Star Light (3:50)
5. Serpentine (6:21)
6. Sleep Will Find You (2:51)
7. Sketch 6 (6:30)
8. Darkness Will Find You (4:57)
9. Lucid (6:14)

Gesamtspieldauer: 49:24



Begonnen hat Richard Barbieri seine musikalische Karriere im Jahr 1975, als er bei der englischen New Wave Band Japan einstieg und unter anderem mit David Sylvian als Sänger alle fünf Studioalben einspielte. Nach deren Auflösung im Jahr 1982 beteiligte er sich an unterschiedlichen Bands oder spielte mit anderen Musikern Alben ein. Schließlich, im Jahr 1993 war er am Porcupine Tree Album „Up The Downstair“ als Gastmusiker beteiligt und wurde danach festes Mitglied der Band – bis zu deren vorläufig letzter Zusammenarbeit auf der Tour zum Album „The Incident“ im Jahr 2010.

Schon zu dieser Zeit hatte Richard Barbieri zwei Solo-Studioalben veröffentlicht (2005 – „Things Buried“ und 2008 – „Stranger Inside“), 2017 folgte mit „Planets + Persona“ das dritte Solo-Werk und nun, am 12. März 2021, erscheint mit „Under A Spell“ auf dem Plattenlabel KScope seine vierte Solo-Veröffentlichung.

Zunächst kann man wohl feststellen, wem „Planets + Persona“ gefallen hat, dem dürfte wahrscheinlich auch „Under A Spell“ gefallen. Jedoch ist das Album noch etwas atmosphärischer, durchaus auch stiller geraten. Auf „Under A Spell“ hört man ziemlich entspannte Musik, die Stimmungen transportiert. Ganz leicht jazzig angehauchte Passagen werden schnell wieder von sphärischen Klängen abgelöst. Meist sind diese Stimmungen eher von düsterer Natur, dabei intensiv und eindringlich. Außer mit ein paar bearbeiteten Sprachfetzen kommt das Album, wie schon der Vorgänger, völlig ohne Gesang aus. Diese hier zu hörenden Stimmen stammen übrigens unter anderem von Marillion Sänger Steve Hogarth und der schwedischen Sängerin Lisen Rylander-Löve.

Immer wieder fühle ich mich beim Hören an Brian Eno erinnert und ganz leicht kommen bei mir auch Erinnerungen an die ersten, ebenfalls eher sphärischen Alben von Porcupine Tree auf. Ursprünglich sollte „Under A Spell“ eine Art Fortsetzung von „Planets + Persona“ werden. Doch die Covid-19-Pandemie machte dem englischen Musiker einen Strich durch die Rechnung, sodass er viel mehr Instrumente als geplant alleine einspielte. Und so verwundert es nicht, dass „Under A Spell“ nicht nur „leiser“ klingt, sondern auch auf seine Art trauriger. Und damit ist „Under A Spell“ eine sehr gelungene Platte geworden, um sich ganz der eigenen Melancholie hinzugeben.

Fazit: Sehr atmosphärische und intensive Instrumentalmusik, bei der selten mal das Tempo angezogen wird. Die Stimmung auf „Under A Spell“ ist dunkel und düster bis melancholisch und traurig. Definitiv keine Radiomusik, Musik zum intensiven Zuhören. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Serpentine