Donnerstag, 23. März 2017

Casualty Park – Telepathy




Casualty Park – Telepathy


Besetzung:

Martin Birke – drums, midi percussion, keyboards, sample-bass, vocals
Aaron Kinney – keyboards, guitar, sampling, programming


Gastmusiker:

Daniel Panasenko – e-bow guitar, midi guitar, saxophones, pvc tube, cehlis
Chuck Ehlis – fretless bass, lap steel, thwackoleum, trumpet, pvc Tube, sample loops
Henrik Johannessen – classical and steel string guitar


Label: Frank Mark Arts


Erscheinungsdatum: 1997


Stil: Elektronische Musik, Pop, Rock, Experimentelle Musik


Trackliste:

1. Telepathy (4:31)
2. Spirit Box (2:53)
3. Little Secrets (3:05)
4. West Texas (4:23)
5. Killers (3:08)
6. Machines In The Congo (3:51)
7. I Love A Parade (2:43)
8. Lonely Verbatim (4:47)
9. Cut Throat (4:07)

Gesamtspieldauer: 33:28




Casualty Park, deren feste Mitglieder Martin Birke sowie Aaron Kinney waren, machten Musik von einer wahrlich ungewöhnlichen Zusammensetzung. Liest man im Internet über diese Formation nach, so stößt man immer wieder auf den Begriff „Synthie Pop“. Dieses musikalische Genre wird jedoch zumindest auf ihrem 1997 erschienenen und auf dem Label Frank Mark Arts veröffentlichten Album „Telepathy“ keineswegs bedient. Auf „Telepathy“ hört man zwar durchaus elektronische Musik, jedoch auch rockige Klänge und jede Menge experimentelle Ausflüge.

Die Lieder können dabei zu Beginn der Scheibe durchaus noch mit „konventionell“ umschrieben werden, es gibt zum Beispiel noch Strophen und Refrain. Im weiteren Verlauf des Albums wird dies allerdings immer weiter aufgelöst, feste Strukturen gibt es nicht mehr und die Musik von Casualty Park driftet ab in das Experimentelle, nicht mehr so richtig Fassbare. Klangstrukturen und ebensolche Gebäude gibt es hier lediglich noch zu hören, nichts mehr, was zum Beispiel an „radiotaugliche“ Lieder erinnern würde.

Interessant ist das zum Teil, richtig packend beziehungsweise überzeugend leider nicht allzu oft. Dies liegt sicherlich auch daran, dass die einzelnen Titel zu uneinheitlich, zu unterschiedlich sind. Abwechslung ist klasse in der Musik einer Band, doch bei Casualty Park kann man sich beim Album „Telepathy“ auf gar nichts mehr einstellen, was das Ganze beim Anhören reichlich schwierig werden lässt. Zudem ist die Musik absolut keine, die nebenbei gehört werden könnte, keine für Leute, die auf eingängige Sounds stehen. Ausnahme ist die phasenweise sicherlich sehr schöne Nummer „West Texas“. Ebenfalls sehr überzeugend klingt auch noch „Little Secrets“, jedoch nicht wegen einer eingängigen Melodie, sondern wegen einer sehr gelungenen Perkussion.

Fazit: Ganz bestimmt keine Musik für die breite Masse machen Casualty Park – zumindest nicht auf ihrem Album „Telepathy“. Hier gibt es eine Mischung aus Pop, Rock und experimentellen Tönen zu hören, die es einem nicht ganz einfach macht, sich auf das Album einzustellen. Immer wieder klingt dies jedoch interessant und mitunter auch spannend, manchmal lässt einen das Gehörte allerdings auch etwas ratlos zurück. Geeignet für Leute, die mal was ganz anderes hören möchten. Fünf Punkte.

Anspieltipps: Little Secrets, West Texas, Machines In The Congo