Freitag, 2. Mai 2025

Adam Lytle – Altars

 



Adam Lytle – Altars


Besetzung:

Adam Lytle – vocals, nylon string guitar, mellotron, synthesizer, fuzz guitar


Gastmusiker:

Jonathan Schenke – synthesizer, piano, rhodes, samples, snaps
Cameron Kapoor – electric guitar
William Logan – drums, percussion, additional piano
Kevin Copeland – electric bass
Oli Deakin – electric guitar, keyboards
Mauro Refosco – percussion
Kristina Moore – background vocals


Label: selfrelease


Erscheinungsjahr: 2025


Stil: Independent Rock


Trackliste:

1. Savage Thunder (3:44)
2. Lead On Desire (3:01)
3. Sister Wave (2:55)
4. Midnight Shakes The Memory (3:36)
5. That Was Me (2:56)
6. Sanctuary (3:09)
7. Heaven (6:22)
8. Black Masses (3:22)
9. Nothing Lies Beyond (2:59)
10. Hollow Eyes (3:29)
11. Sea Of Tears (4:29)

Gesamtspieldauer: 40:07



Manches Mal hat man sehr viel Glück und entdeckt etwas Neues in der Musik, eine Musikerin, einen Musiker, eine Band, die man noch nicht kannte und die oder der einen schon nach den ersten Takten des Hörens mitreißt. Adam Lytle ist solch ein Musiker, von dem ich gestehen muss noch nie gehört zu haben. Ein Fehler, denn der ehemalige Frontmann von Quicksilver Daydream und Wild Leaves ist inzwischen auf Solopfaden unterwegs und hat mit „Altars“ ein Album veröffentlicht, das einen packt und begeistert und welches unbedingt gehört gehört.

Auf „Altars“ erklingt wunderbar eingängige, rockende, sanfte und vor allen Dingen auch sehr abwechslungsreiche Musik welche mich atmosphärisch ein wenig an Mark Lanegans Platte „Straight Songs Of Sorrow“ erinnert. Auch auf „Altars“ schwebt über allem eine gewisse Schwere bis Melancholie, die perfekt jene Geschichten transportiert, die Adam Lytle in seinen Liedern erzählt. Er selbst sagt dazu: 

„Ich bin daran interessiert, ein breites Spektrum menschlicher Emotionen in meinen Liedern auszudrücken. Es gibt eine Dualität von Licht und Dunkelheit in allem. Ich glaube, es liegt in der Verantwortung des Künstlers, beide Seiten zu erforschen, auch wenn es manchmal unangenehm ist.“

Nun, „unangenehm“ klingt da musikalisch sicherlich nichts – außer man steht nicht so sehr auf Emotionen. Denn auf „Altars“ hört man vierzig Minuten Musik, verteilt auf elf Lieder, die ohne Ausnahme ins Ohr gehen und einen auch emotional packen. Die Texte handeln von unterschiedlichsten Geschehnissen, die Adam Lytle aufgreift und zu packenden Geschichten verarbeitet, welche zum Nachdenken anregen und sich lohnen gehört zu werden. Die Dualität von Licht und Dunkelheit ist hier wahrlich vorhanden. Die Musik klingt perfekt auf die jeweilige Dramaturgie abgestimmt, eine Vorgehensweise, die man in der heutigen, schnelllebigen Musikwelt kaum mehr zu hören bekommt.

Fast schon schwebend und leicht in sanften Passagen oder kurz vor dem Eskalieren im Verlauf von „Heaven“, das ist die Bandbreite, die man auf „Altars“ geboten bekommt. All dies perfekt arrangiert, vom Gitarrenspiel, über die Rhythmusfraktion und den Synthesizer- und Piano-Einsatz. Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle auch der wunderschöne Hintergrundgesang der Kristina Moore. Und so ergibt sich der Umstand, dass die Lieder gleich beim ersten Hören ins Ohr gehen, doch man glaubt bei jedem weiteren Durchgang wieder etwas Neues herauszuhören und zu entdecken. Absolut spannend und überzeugend geschrieben und gespielt.

Die Platte wird mit dem starken und doch sanften „Savage Thunder“ eingeleitet und klingt mit „Sea Of Tears“ genau so aus, wie es der Titel bereits sagt. Ist das Lied schließlich ausgeklungen, atmet man tief durch und fängt wieder mit der ersten Nummer an – denn auch die neuen Lieder dazwischen möchte man schnell wieder hören.

Fazit: Ein wahrlich überzeugendes Album ist dem aus Brooklyn, New York, stammenden Musiker Adam Lytle mit „Altars“ gelungen. Independent Rock, melancholisch und abwechslungsreich, der ins Ohr geht und den man einfach immer wieder hören muss. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Savage Thunder, That Was Me, Sea Of Tears