Rainhard Fendrich – Und alles is ganz anders word’n
Besetzung:
Rainhard Fendrich – Gesang, Akustische Gitarre, Luftballons, Chor
Gastmusiker:
Peter Ludwig – Klavier
Erwin Kienast – Klavier, Synthesizers, Clavinet, Strings
Ernst Chwatal – Strings
Anja Lechner – Cello
Dieter Frank – Akustische Gitarre
Martin Kunz – E-Gitarre
Alexander Munkas – Schlagzeug, Perkussion
Tommy Böröcz – Schlagzeug
Andi Steirer – Perkussion
Mischa Kraus – E-Bass
Herbert Novacek – E-Bass
Peter J. Müller – Mundharmonika
Gottfried Ettl – Luftballons
Gerhard Breyer – Schreibmaschine, Chor
Ina Wolf – Chor
Label: Phonogram
Erscheinungsdatum: 1981
Stil: Liedermacher
Trackliste:
1. Razzia (4:18)
2. Schickeria (3:37)
3. Bodybuilder (3:01)
4. Polyäthylen (3:50)
5. Und alles is ganz anders word'n (5:11)
6. Sonnenuntergänge (4:51)
7. Ich hasse deine Liebe (4:17)
8. Deine Mutter (4:00)
9. Lass di falln (3:53)
10. Liebeslied (2:46)
11. Wien (4:03)
Gesamtspieldauer: 43:47
Im Jahr 1981 erschien das zweite Studio-Album des österreichischen Musikers und Liedermachers Rainhard Fendrich. Dieses trägt den Titel „Und alles is ganz anders word’n“ und wurde, wie schon der Vorgänger ein Jahr zuvor, auf dem Label Polygram veröffentlicht. Das Album erreichte in Österreich den ersten Platz der Album-Charts und ist musikalisch gesehen zweigeteilt. Auf der ersten Albumseite klingt alles eher poppig und wurde mit witzig gemeinten Texten versehen – bis auf das Titellied selbst. Auf der zweiten Albumseite sind die Lieder dann getragen von tiefer Melancholie, angefüllt mit viel Sentimentalität und auch Trauer.
Das Album beginnt mit dem Lied „Razzia“, ein ganz witziger Titel, durchaus ausgestattet mit einer Melodie, die ins Ohr geht. Anschließend folgen allerdings jede Menge Nummern, die mitunter fast an Schlager erinnern. Die Texte haben einen ganz eigenen Humor, den man wohl nicht verstehen muss und die Melodien der Lieder sind auch nicht dazu gedacht, längerfristig hängenzubleiben. Nun, das Lied „Strada Del Sole“ war der erste Hit des Rainhard Fendrich, besser macht dieser Umstand diesen Titel allerdings auch nicht. Der Tiefpunkt der Platte wird dann anaschließend mit der Nummer „Polyäthylen“ erreicht. Man weiß nicht genau was Rainhard Fendrich mit dem Lied erreichen wollte, am ehesten wahrscheinlich, dass seine Zuhörerinnen und Zuhörer schlank und sportlich bleiben. Denn zu Zeiten der Plattenspieler musste man immer noch aufstehen und den Tonarm per Hand weiter nach vorne setzen, um diesem atonalen und auch textlichen Quatsch ausweichen zu können.
Das letzte Lied der ehemaligen ersten LP-Seite und gleichzeitig das Titellied „Und alles is ganz anders word’n“, leitet dann jedoch die Stimmung für die zweite Plattenseite ein. Diese ist eine völlig andere. Jetzt bewegt sich Rainhard Fendrich musikalisch im Bereich der Liedermacher. Die Stimmung der Musik ist nun eine dunkle, tieftraurige und melancholisch-sentimentale. Gleichzeitig befinden sich hier zwei der schönsten Lieder des Österreichers. „Ich hasse deine Liebe“ und „Deine Mutter“ sind zwei wirklich wunderschöne und eingängige Titel, sanft und sehr melodiös, ausgestattet mit lohnenden Texten. Musik, in die sich nun wirklich einzutauchen lohnt.
Fazit: Zweigeteilt ist die Musik auf Rainhard Fendrichs zweitem Album mit dem Titel „Und alles is ganz anders word’n“. Klingt die erste Plattenseite noch überwiegend beschwingt fröhlich und poppig, so stehen Sentimentalität und Melancholie auf der zweiten Seite im Mittelpunkt. „Und alles is ganz anders word’n“ enthält sowohl das schrecklichste, „Polyäthylen“, sowie das schönste Lied, „Deine Mutter“, die ich von Rainhard Fendrich kenne. Von daher ist die Scheibe zumindest ein sehr abwechslungsreiches Album geworden. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Razzia, Und alles is ganz anders word'n, Ich hasse deine Liebe, Deine Mutter