Banco Del Mutuo Soccorso – Transiberiana
Besetzung:
Vittorio Nocenzi – pianoforte, keyboards, backing vocals, lead vocals on "Campi Di Fragole"
Filippo Marcheggiani – lead guitars, backing vocals
Nicola Di Già – rhythm and acoustic guitars, balalaika
Fabio Moresco – drums
Marco Capozi – bass
Tony D’Alessio – lead vocals
Label: InsideOut Music
Erscheinungsjahr: 2019
Stil: Progressive Rock
Trackliste:
1. Stelle Sulla Terra (6:06)
2. L’Imprevisto (3:29)
3. La Discesa Dal Treno (6:16)
4. L’Assalto Dei Lupi (5:35)
5. Campi Di Fragole (3:36)
6. Lo Sciamano (4:01)
7. Eterna Transiberiana (6:20)
8. I Ruderi Del Gulag (6:06)
9. Lasciando Alle Spalle (1:47)
10. Il Grande Bianco (6:33)
11. Oceano: Strade Di Sale (3:38)
Bonus Tracks:
12. Metamorfosi (Live at Festival Prog di Veruno, 2018) (9:43)
13. Il Ragno (Live at Festival Prog di Veruno, 2018) (5:42)
Gesamtspieldauer: 1:08:57
Das dreizehnte Studioalbum der italienischen Progressive Rock Heroen der 70er Jahre Banco Del Mutuo Soccorso hieß „Il 13“, erschien im Jahr 1994 und war eine Mainstream-Scheibe ohne große Ausdruckskraft. Diese besondere Ausdruckskraft hatte zumindest immer die eindringliche, außergewöhnliche und häufig auch theatralische Stimme des Sängers Francesco Di Giacomo. Doch der starb leider im Alter von 66 Jahren am 21. Februar 2014 bei einem Autounfall während der Fahrt mit seinem Auto in Zagarolo, in der Provinz Rom. 25 Jahre nach der letzten Veröffentlichung eines Studioalbums und um das eindringliche Aushängeschild in der Band beraubt erschien am 10. Mai 2019 nun das vierzehnte Album von Banco Del Mutuo Soccorso mit dem Titel „Transiberiana“. Und man fragt sich wirklich: Musste das sein?
Die Antwort auf diese Frage ist kurz und einfach beantwortet und lautet: Ja! Denn „Transiberiana“ ist ein wunderschönes Album geworden – ganz im Stile der Musik von Banco Del Mutuo Soccorso zu Beginn ihrer Karriere. Die Musik zum Album schrieb wie bereits damals Vittorio Nocenzi, dieses Mal unter Mithilfe seines Sohnes. Vittorio Nocenzi ist auch das letzte verbliebene Gründungsmitglied der Band. Auch bei den Texten brachte er sich ein, hier bekam er Unterstützung durch einen gewissen Paolo Logli. Eingesungen wurden die Texte durch den neuen Sänger Tony D’Alessio. Dessen Stimme hat zwar nicht die Ausstrahlung des unvergleichlichen Francesco Di Giacomo, doch er macht seine Sache sehr gut und ebenfalls überzeugend.
Die Musik, welche man auf „Transiberiana“ zu hören bekommt ist der klassische Progressive Rock der frühen 70er Jahre. Abwechslungsreich, spannend und an den allermeisten Stellen auch sehr eingängig. Die Musik ist sehr Keyboard-lastig, die Gitarre sorgt für den rockigen Touch. Steht man auf harmonische Melodien kann man auf „Transiberiana“ allerbestens darin schwelgen und sich diesen hingeben. Vieles auf dem Album geht schnell ins Ohr. Somit werden auch eher die Freundinnen und Freunde des Progressive Rocks angesprochen werden, die auf deren melodiöse Variante stehen. Leute, die das Frickelige und Experimentelle suchen, werden mit der Platte deutlich weniger „warm“ werden. Alles klingt und funktioniert auf „Transiberiana“ im Geiste der Musik zu Beginn der Karriere von Banco Del Mutuo Soccorso.
Höhepunkte sind für mich die Lieder „Campi Di Fragole“, „I Ruderi Del Gulag”, „Lasciando Alle Spalle” sowie „Il Grande Bianco”. Vier Nummern, die sehr schön die musikalische Bandbreite der Band auf dem Album widerspiegeln. Sanfte und eingängige Töne, neben fast schon hypnotisierenden Akkordredundanzen, wie man sie auf den beiden Sechsminütern „I Ruderi Del Gulag” und „Il Grande Bianco” hört. Da sich auch der Rest der Scheibe sehr gut anhören lässt, steht dem musikalischen Progressive Rock Erlebnis nichts mehr im Wege. Schließlich gibt es sogar noch zwei Bonus-Lieder in Form von im Jahr 2018 live eingespielten älteren Stücken. „Metamorfosi“ stammt aus dem selbstbetitelten Debut-Album aus dem Jahr 1972 und der Titel „Il Ragno“ wurde ursprünglich im Jahr 1976 für das Album „Come In Un‘Ultima Cena“ eingespielt. Schöne Zugaben, die neuen Hörerinnen und Hörern einen Einblick in die ersten Jahre der Band geben.
Fazit: Wenn sich Comebacks so anhören wie „Transiberiana“ von Banco Del Mutuo Soccorso, dann lohnen sich diese über alle Maßen. „Transiberiana“ ist ein tolles Album geworden, ganz im Stile des Progressive Rocks der früheren 70er Jahre. Wer jetzt noch dazu auch die alten Alben der Italiener zu schätzen weiß, die oder der kann hier bedenkenlos zuschlagen. Sehr überzeugend. Zwölf Punkte.
Anspieltipps: Campi Di Fragole, I Ruderi Del Gulag, Lasciando Alle Spalle, Il Grande Bianco
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