Freitag, 2. Februar 2018

Roxy Music – Roxy Music




Roxy Music – Roxy Music


Besetzung:

Bryan Ferry – vocals, piano, hohner pianet, mellotron
Brian Eno – VCS3 synthesizer, tape effects, backing vocals
Andy Mackay – oboe, saxophone, backing vocals
Phil Manzanera – electric guitar
Paul Thompson – drums
Graham Simpson – bass guitar (except on „Virginia Plain“)


Gastmusiker:

Rik Kenton – bass guitar (on „Virginia Plain“)


Label: E.G. Records


Erscheinungsdatum: 1972


Stil: Art Pop


Trackliste:

1. Re-Make / Re-Model (5:14)
2. Ladytron (4:26)
3. If There Is Something (6:34)
4. Virginia Plain (2:58)
5. 2 H.B. (4:30)
6. The Bob (Medley) (5:48)
7. Chance Meeting (3:08)
8. Would You Believe? (3:54)
9. Sea Breezes (7:03)
10. Bitters End (2:03)

Gesamtspieldauer: 45:42




Das selbstbetitelte Album „Roxy Music“ ist das erste Studioalbum der englischen Band, die Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre eine der erfolgreichsten musikalischen Pop-Acts werden sollten. Die Platte erschein am 16. Juni im Jahr 1972 und wurde ursprünglich auf dem Plattenlabel EG Records veröffentlicht. Darauf zu hören ist ein Art Pop / Art Rock Mix, der bis hinein in den Progressive Rock reicht. Absolut abwechslungsreich und immer wieder überraschend.

Die Musik von Roxy Music hat auf ihrem Debut-Album noch nicht so viel mit jener Musik gemein, die sie zehn Jahre später, auf ihrem achten und letzten Album, „Avalon“, praktizierten werden. Auf „Roxy Music“ gibt es noch einen Stilmix, der von Pop über Rock und in viele von dessen Unterkategorien reicht. Mal klingt es progressiver, dann kurz folkiger, anschließend wieder leicht jazzig und auch kurze Rock’n’Roll-Anleihen und sogar der Glam-Rock dürfen da nicht fehlen. Trotzdem kann für diese Art der Musik die Überschrift Art Rock und Art Pop gewählt werden, sehr abwechslungsreich und nach neuen Wegen suchend. Eindimensional klingt diese Platte auf jeden Fall nicht. Es ist das Zusammenspiel der Musiker, die auf „Roxy Music“ zu einem sehr gelungenen Gesamtergebnis führt.

Da ist der intensive Gesang des Bryan Ferry, der manches mal so wundervoll überheblich klingt, hier das völlig losgelöste und ungebremste Keyboard-Spiel des Brian Eno. Schließlich noch Andy Mackay an der Oboe und dem Saxophon in Verbindung zu Phil Manzanera an der Gitarre, Paul Thompson am Schlagzeug und Graham Simpson am Bass. All das zusammen ergibt etwas völlig Neues, ganz bestimmt nicht Alltägliches. Die Musiker probieren sich aus, beschreiten neue Wege, die es zur damaligen Zeit noch nicht in dieser Art und Weise gab. Somit ist „Roxy Music“ von Roxy Music ganz sicher keine allzu einheitliche Platte, jedoch ein sehr abwechslungsreiches und spannendes Album geworden.

Höhepunkte der Scheibe sind die überaus eingängigen Titel „Chance Meeting“ sowie „Bitters End“ und das siebenminütige „Sea Breezes“, welches aus mehreren Teilen aufgebaut ist und von sphärischer Gelassenheit bis hin zu rockigen Tönen einiges zu bieten hat. Doch auch die Nummern „2 H.B.“ und „The Bob“ machen Laune, wobei überhaupt und ganz allgemein festzustellen ist, dass nichts auf „Roxy Music“ nervt, langweilig oder nicht gelungen wäre. Die Platte ist in ihrer Gesamtheit sehr hörenswert.

Fazit: Auch Roxy Music fingen anders an, als sie später zu ihrer Hochzeit klangen. Waren es gegen Ende der Karriere von Roxy Music die musikalischen Genres Pop und New Wave, welche für die musikalische Ausrichtung von Roxy Music standen, so waren die Töne zu Beginn ihrer Karriere sehr viel progressiver und ungewohnter. Irgendwie etwas Besonderes. Dieses Debut-Album ist abwechslungsreich und bereitet jede Menge Spaß. Die Lieder gehen ins Ohr, ohne dabei anbiedernd oder platt zu klingen. Lohnenswert. Elf Punkte.

Anspieltipps: Chance Meeting, Sea Breezes, Bitters End