Donnerstag, 7. Mai 2020

Triana – El Patio




Triana – El Patio


Besetzung:

Jesús de la Rosa Luque – vocals, keyboards
J. J. Palacios "Tele" – drums, percussion
Eduardo Rodríguez – guitar


Gastmusiker:

Manolo Rosa – bass
Antonio García de Diego – electric guitar


Label: Fonomusic


Erscheinungsjahr: 1975


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Abre La Puerta (9:51)
2. Luminosa Mañana (4:01)
3. Recuerdos De Una Noche (4:41)
4. Sé De Un Lugar (7:09)
5. Diálogo (4:31)
6. En El Lago (6:36)
7. Todo Es De Color (2:04)

Gesamtspieldauer: 38:56




Spanischer Progressive Rock? Warum nicht, doch dann wäre es doch auch schön, wenn dabei die Ingredienzien der spanischen Musik mit enthalten wären. Und genau das bieten Triana ihren Hörerinnen und Hörern. Triana, ein spanisches Trio aus Sevilla, Andalusien, welches sich im Jahr 1974 gründete, verbinden Progressive Rock mit einer gehörigen Portion Flamenco. Das erste Studioalbum von Triana trägt den Namen „El Patio“ (auf Deutsch: „Der Innenhof“, wie man auf dem Cover auch nachvollziehen kann) wurde am 14. April 1975 auf dem Plattenlabel Movieplay veröffentlicht und ist auch auf CD beim Label Fonomusic wiederveröffentlicht worden.

Wer sehr eingängigen, nicht zu frickeligen Progressive Rock zu schätzen weiß, die oder der wird mit dieser Scheibe seine helle Freude haben. Die Musik auf „El Patio“ geht ins Ohr, ist abwechslungsreich, unternimmt zahlreiche Wendungen. Dabei erklingt immer wieder die Flamenco-Gitarre und man hört rhythmisches Klatschen und weiß sofort, in welchem Kulturkreis man sich bewegt. Sehr gelungen ist dabei zudem das Zusammenspiel zwischen der Gitarre des Eduardo Rodríguez und dem feinen, ein anderes Mal fetten Orgelsound des Jesús de la Rosa Luque. Ziemlich einmalig in der Musiklandschaft.

Überhaupt Jesús de la Rosa Luque. Dieser unterstützt und unterstreicht die Musik von Triana durch seinen hingebungsvollen und eindringlichen Gesang, bei dem der Sänger jede musikalische Wendung empathisch miterlebt und auslebt. Ich bin des Spanischen nicht mächtig, doch wenn Jesús de la Rosa Luque beim Singen mitleidet, so hängt man förmlich an seinen Lippen und spürt die Emotionen, auch wenn er nicht zu sehen ist. Sehr schön.

„Triana“ ist in sich geschlossen, klingt ohne Ausnahme gut und überzeugend. Von daher könnte man viele Höhepunkte aufführen. Müsste ich mich auf eine Top 3 festlegen, wären dies die Lieder „Abre La Puerta“, „Luminosa Mañana“ sowie „En El Lago“. Allesamt eingängige, sehr melodiöse Titel, mit denen man bestens in die Musik der Andalusier eintauchen kann. Bester Progressive Rock auf Spanisch. Das Album war zunächst übrigens nur mäßig erfolgreich und wurde erst mit dem Bekanntheitsgrad der Band auch kommerziell für Tirana ein Erfolg. In allen Rankings zu den wichtigsten Platten der spanischen Pop- und Rockkultur ist „Triana“ vertreten. So führt es dort zum Beispiel das Rolling Stone Magazine auf Platz 23.

Fazit: Wer eingängigen, melodiösen und pathetischen Progressive Rock mag, wird auch „El Patio“ von Triana mögen. Das Debut-Album der Spanier beinhaltet alles, was Progressive Rock Fans lieben. Der Inhalt von Musik und Texten wird durch den Gesang bestens transportiert, da fällt es gar nicht mehr ins Gewicht, dass man nichts versteht, wenn man kein Spanisch spricht. Und dann diese Flamenco-Gitarre, die die Musik von Triana zu etwas Besonderem werden lässt. Lohnt sich. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Abre La Puerta, Luminosa Mañana, En El Lago