Donnerstag, 21. Februar 2019

Motorpsycho – The Crucible




Motorpsycho – The Crucible


Besetzung:

Tomas Järmyr – drums, percussion, vocals, mellotron
Hans Magnus Ryan – guitars, vocals, piano
Bent Sæther – bass, vocals, guitars, mellotron


Gastmusiker:

Susanna Wallumrød – vocals on "Lux Aeterna"
Lars Hornverth – reeds on "Lux Aeterna"
Deathprod – audio virus


Label: Stickman Records


Erscheinungsjahr: 2019


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Psychotzar (8:43)
2. Lux Aeterna (10:55)
3. The Crucible (20:51)

Gesamtspieldauer: 40:30




Nicht ganz einfach den Kosmos der Musik der norwegischen Band Motorpsycho zu durchdringen, doch das am 15. Februar 2019 erschienene Album „The Crucible“ dürfte tatsächlich bereits die zweiundzwanzigste Studio-Veröffentlichung der fleißigen Norweger sein. „The Crucible“ wurde auf dem Plattenlabel Stickman Records veröffentlicht und ist mit einer Gesamtlaufzeit von etwas über vierzig Minuten deutlich kürzer ausgefallen, als jenes 2017 veröffentlichte Doppelalbum „The Tower“.

Musikalisch schließt „The Crucible“ ganz klar am Vorgänger an. Auch auf diesem neuen Album hört man die ganze musikalische Bandbreite der Skandinavier. Diese reicht von sanften und zurückhaltenden Klängen, die akustisch dargeboten werden bis hin zu sich anscheinend im Prozess der Explosion befindlichen Musikinstrumenten, welche offenbar eine beginnende Kakophonie zum ultimativen Hörerlebnis glorifizieren wollen. All diese Passagen gehen nebst unterschiedlichen Atmosphären wie selbstverständlich ineinander über, ergänzen sich zu einem Ganzen, welches überaus melodisch, dann wieder brachial aus den Boxen strömt. Die Norweger spielen mit Stimmungen, Melodien, Rhythmen und Tempi in einer wunderbaren Art und Weise, die „The Crucible“ zu einem abwechslungsreichen und spannenden Album werden lassen.

Besonders gelungen klingt auch der häufige Mellotron-Einsatz, der der Musik von Motorpsycho auf „The Crucible“ in manchen Passagen einen kleinen Vintage-Anstrich verleiht, welcher an die Ursprünge des Progressive Rock bald fünf Jahrzehnte zuvor erinnert. Alle drei Stücke der Platte sind gelungen, wobei sich das Titelstück noch etwas weiter heraushebt. In diesem Lied sind die Gegensätze zwischen Harmonien und Melodiösität und Verstörung am deutlichsten gezeichnet und lassen über das ganze Lied hinweg eine allgegenwärtige Spannung entstehen, die jederzeit überzeugt und beeindruckt. Und wenn sich dabei schließlich aus vermeintlichem Chaos und Rohheit Wohlklang gebiert, dann schlägt das Herz des Fans lauter und schneller.

Fazit: Motorpsycho beeindrucken auf „The Crucible“ mit Härte und Melodiösität, die sich perfekt ergänzen und die gesamte Platte immer unter Spannung halten. Verstörende Passagen werden zu Harmonien, die Musik rockt oder scheint leicht zu schweben. Immer klingt dies interessant und wer den Vorgänger „The Tower“ mochte, der oder dem wird auch „The Crucible“ gefallen. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: The Crucible