The Gutter Twins – Saturnalia
Besetzung:
Greg Dulli – vocals (all songs), guitar (1, 2, 4, 5, 6, 8, 9, 11, 12), bass (1, 11), organ (1), congas (1), piano (2, 3, 9), drums (3, 9, 10, 11), organ (3), mellotron (4, 5, 6, 11, 12), rhodes (7, 9, 10, 12)
Mark Lanegan – vocals (all songs except 9)
Gastmusiker:
Joseph Arthur – vocals (5)
Norm Block – drums (1, 11)
David Catching – guitar (12)
Scott Ford – bass (1, 2, 5, 9, 10), vocals (1, 2)
Petra Haden – violin (9)
Jeff Klein – guitar (2, 9, 11), organ (5), programming (11)
Mario Lalli – bass (6), guitar (10)
Eddie Nappi – bass (7, 12), drums (7)
Rick G. Nelson – violin/viola/cello (5, 6)
Quintron – organ (8)
Andy Preen – drums/percussion (8)
Dave Rosser – guitar (2, 5, 6, 9), vocals/bass/lap steel/organ (8), mandolin (11)
Mathias Schneeberger – guitar (1, 3, 5, 6, 7, 10, 11), organ (1), harmonium (1, 2), bass (3, 4), drums (4), mellotron (11)
Natasha Shneider – synthesizer/sequencer (11)
Cully Symington – drums (5, 9)
Martina Topley-Bird – vocals (4)
Jen Turner – vocals (5)
Troy Van Leeuwen – guitar (3, 4, 7)
Simone Vitucci – cello (1, 9)
Greg Wieczorek – drums (2, 6, 8), vocals (5), percussion (8)
Brian Young – drums (12)
Label: Sub Pop Records
Erscheinungsdatum: 2008
Stil: Alternative Rock
Trackliste:
1. The Stations (4:34)
2. God's Children (4:57)
3. All Misery/Flowers (4:22)
4. The Body (3:02)
5. Idle Hands (4:37)
6. Circle The Fringes (5:24)
7. Who Will Lead Us? (3:48)
8. Seven Stories Underground (3:21)
9. I Was In Love With You (4:25)
10. Bête Noire (3:50)
11. Each To Each (4:48)
12. Front Street (5:22)
Gesamtspieldauer: 52:37
Greg Dulli hat neben den Afghan Whigs, die inzwischen allerdings nicht mehr aktiv sind und den Twilight Singers noch ein drittes Projekt mit dem Namen The Gutter Twins. Dieses besteht aus Greg Dulli selbst und Mark Lanegan, dem ehemaligen Sänger der Screaming Trees, die auf diesen Seiten ebenfalls schon Erwähnung fanden. Vielleicht hätte ich allerdings auch schreiben müssen, dass The Gutter Twins aus dem Duo Greg Dulli und Mark Lanegan bestanden, denn die einzige Studioplatte, die das Duo veröffentlichte, stammt aus dem Jahr 2008 und wurde auf dem Label Sub Pop Records veröffentlicht. Im selben Jahr gab es noch eine EP mit acht Stücken zum Download, die aus Material bestand, welches auch im Rahmen des hier besprochenen Albums „Saturnalia“ entstand.
Für die Aufnahmen nahmen sich die beiden Musiker jede Menge Zeit, denn diese starteten bereits im Jahr 2003 und zogen sich bis kurz vor dem Veröffentlichungstermin, dem 4. März 2008 hin. Umso überraschender ist die Tatsache, dass nach solch einer langen Dauer der Aufnahmen zum einen ein solch überzeugendes Album entstand, zum anderen, dass die einzelnen Titel dabei auch noch stilistisch perfekt zusammenpassen.
Auf „Saturnalia“ gibt es beeindruckenden Alternative Rock zu hören, der kaum in eine Schublade zu passen scheint. Mal klingt die Musik der Gutter Twins rockig, dann wieder etwas experimenteller, an anderer Stelle fast schon hypnotisch und redundant. Was die beiden Musiker dabei jedoch nie aus den Augen verlieren, das ist ihr Gefühl für die Melodie, die Hörerin und Hörer einzufangen weiß. Auch mit den atmosphärischen Stimmungen wird immer wieder perfekt gespielt. Mal klingt die Musik der Gutter Twins fröhlich und befreit, dann doch eher bedrückt oder melancholisch. Zwar überwiegt die etwas dunklere Stimmung auf „Saturnalia“, was auch den perfekten Ausdruck in Form des Covers findet, jedoch lassen sich auf dem Album auch die helleren „Momente“ hören.
Begeisternd an dieser Scheibe ist auch die Tatsache, dass man hier zwölf Titel zu hören bekommt, die wahrlich unterschiedlich klingen, trotzdem eine Einheit zu bilden scheinen – trotz der bereits erwähnten langen Einspieldauer. Da hört man einen fast schon etwas monoton klingenden und trotzdem begeisternden Titel wie „All Misery/Flowers“, neben einem Rocker, der zugleich orientalisch angehaucht ist wie „Idle Hands“. Da lauscht man dem sich langsam steigernden und wunderschön eingängig klingenden „Circle The Fringes“ oder der nicht weniger eingängigen, fast schon getragenen Nummer „Front Street“. Und ganz ehrlich, ich hätte hier fast jeden der zwölf Titel erwähnen können, die allesamt etwas in sich bergen. Etwas, was Musik manchmal zu dem macht, was einem den Tag verschönert.
Fazit: Leider ist „Saturnalia“ von den Gutter Twins die einzige Platte, die diese veröffentlichten. Darauf zu hören gibt es sehr abwechslungsreichen, garantiert nicht alltäglichen Alternative Rock, der sein Spektrum über die ganze Breite dieses musikalischen Genres spannt. Da klingt es mal eingängig, mal etwas experimenteller, mal rockig, mal sehr viel sanfter. Über allem steht dabei allerdings die Melodie, die einen packt und mitunter sogar mitreißt. Sehr zu empfehlen. Dreizehn Punkte.
Anspieltipps: All Misery/Flowers, Idle Hands, Circle The Fringes, Front Street