Samstag, 26. August 2023

Bent Knee – Frosting

 



Bent Knee – Frosting


Besetzung:

Courtney Swain – lead vocals, keyboards
Ben Levin – guitar, backing vocals
Jessica Kion – bass, vocals, backing vocals
Gavin Wallace-Ailsworth – drums
Chris Baum – violin, vocals, backing vocals
Vince Welch – synthesizer, guitar, sound




Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Synthie Pop


Trackliste:

1. Invest In Breakfast (3:24)
2. Baby In The Bush (4:11)
3. Casper (2:16)
4. Fighting All My Life (3:24)
5. The Upward Spiral (4:20)
6. Set It Off (4:56)
7. Pause (0:34)
8. Have It All (3:41)
9. Queer Gods (4:12)
10. Rib Woman (2:43)
11. Ermine (0:46)
12. The Floor Is Lava (5:50)
13. Cake Party (3:18)
14. OMG (2:47)
15. Not This Time (5:33)

Gesamtspieldauer: 52:04



Das ist wahrlich überraschend. Legt man „Frosting“ der US-amerikanischen Band Bent Knee auf, glaubt man seinen Ohren nicht mehr trauen zu können. Habe ich mich vertan und anstatt Bent Knee die dänische Band Aqua aufgelegt, die 1997 mal einen Hit mit „Barbie Girl“ hatte? Schnell nachgesehen, doch alles ist richtig, ich höre Bent Knee. Nein, gar nichts ist mehr richtig, ich höre tatsächlich Bent Knee, die wie Aqua aus den 90ern klingen. Verrückt.

Überraschenderweise haben sich Bent Knee mit diesem Album in Richtung Synthie Pop aufgemacht. Eine Barbie-Stimme und ebensolche Klänge. Das klingt zu Beginn des Albums einfach nur unfassbar schlecht. Einen sehr radikalen musikalischen Schritt haben Bent Knee mit diesem Album vollzogen. Nicht nur Synthie Pop gibt es darauf zu hören, auch HipHop wird mal geboten. Das alles mit null überzeugenden Melodien und fehlender Eingängigkeit. Und wenn ein Lied dann mal wirr am Rande einer Kakophonie endet, hat das kaum etwas mit progressiven Tönen zu tun, sondern kling eher nach noch größerer Orientierungslosigkeit.

„Frosting“ ist ein extrem langweiliges Album geworden, was weder ins Ohr geht, noch sonst irgendwie überzeugt. Zwar wird die Musik im zweiten Teil des Albums etwas besser und klingt dann weniger nach Synthie Pop, eben nur noch nach Pop-Rock, doch das rettet diese Platte eben auch nicht mehr. Ein schönes Lied gilt es allerdings doch hervorzuheben. „The Floor Is Lava“ hätte so auch auf einem früheren Album der US-Amerikaner stattfinden können. Sanft, etwas verwunschen klingend und eingängig. Sehr schön. Es ist leider der einzige Höhepunkt dieses ansonsten wahrlich verlorenen Albums.

Fazit: Es gibt Alben, die legt man auf und hört sie und weiß in dem Moment zum einen, dass es verschenkte Zeit ist und es so viel schöne Musik auf der Welt gibt, die sich mehr lohnt gehört zu werden. Zum anderen weiß man, dass man diese Platte nicht mehr auflegen wird. Beides trifft leider auf Bent Knees Werk „Frosting“ zu. Damit ist alles gesagt. Vier Punkte.

Anspieltipps: The Floor Is Lava