Anne Clark – Joined Up Writing / The Sitting Room
Besetzung:
Anne Clark – words, keyboards, electronic percussion
Gastmusiker:
Domonic Appleton – keyboards
Andrea Laschetti – keyboards, electronic percussion
Gary Mundy – guitar, effects, second voice
Patrik Fitzgerald – keyboards
Label: Virgin Records
Erscheinungsdatum: 1984 / 1982
Stil: Electronic, New Wave, Avantgarde
Trackliste:
(Joined Up Writing)
1. Nothing At All (2:30)
2. Weltschmerz (3:36)
3. Killing Time (4:47)
4. True Love Tales (5:05)
5. Self Destruct (4:57)
6. Our Darkness (5:24)
(The Sitting Room)
7. The Sitting Room (2:26)
8. Swimming (1:39)
9. An Ordinary Life (2:35)
10. Shades (2:05)
11. Short Story (1:57)
12. The Power Game (0:49)
13. All We Have To Be Thankful For (4:16)
Gesamtspieldauer: 26:21 + 15:51: 42:12
Gleich zwei Platten bekommt man hier auf einer CD geliefert. Das Album „The Sitting Room“, die erste Veröffentlichung der Britin Anne Clark aus dem Jahr 1982. Dazu gibt es dann noch die EP „Joined Up Writing“, erschienen zwei Jahre später, also 1984. Seltsam ist dabei, dass diese beiden Veröffentlichungen zusammen noch nicht einmal eine dreiviertel Stunde Laufzeit haben. Hörerinnen und Hörer scheinen damals sehr genügsam gewesen zu sein. Egal, in dieser Kombination passt es dann auch bezüglich der Länge des Albums. Und nicht nur das, auch die Musik kann an vielen Stellen punkten.
Damals, Anfang der 80er Jahre, war das durchaus sehr experimentelle Musik, die die gebürtige Croydonerin auf Platte pressen ließ. Oftmals transportieren die Lieder lediglich Atmosphären. Da hört man einen Synthesizer im Hintergrund, elektronische Beats und dazu spricht Anne Clark ihre Worte in reinstem Englisch. Andererseits gibt es auch solche Titel wie „Our Darkness“ zu hören, eine absolut pulsierende Nummer, entstanden zu einer Zeit, in der noch niemand von Techno sprach. Wahrlich sehr überzeugend. Und dann, das genaue Gegenteil. Schwer, mystisch und düster klingt „The Sitting Room“, geht ins Ohr und man denkt ganz zwangsläufig an 1000 Tage Regen, an Tod, an Vergänglichkeit. Hier ist Anne Clark nun sehr intensiv.
Ansonsten hört man auf diesen beiden Platten die bereits erwähnten, mehr atmosphärischen Stücke, sowie einige Nummern, die dann schon ein klein wenig in die Richtung New Wave gehen. Ein Beispiel hierfür ist gleich der Opener „Nothing At All“. Auch dieses Lied geht ins Ohr, jedoch wiederum auf eine ganz andere Art und Weise. Zwar immer noch etwas schwermütig, jedoch ist hier bereits deutlich der Silberstreif am Horizont auszumachen.
Fazit: Menschen, die auf gitarrenorientierte Musik stehen, werden mit Anne Clark wohl wahnsinnig werden. Eine große Bandbreite bekommt man auf „The Sitting Room“ und „Joined Up Writing“ geboten – jedoch keine Gitarren. Hier gibt es sehr atmosphärische Musik zu hören, die durchaus auch experimentell ist. Dann Lieder, auf denen es sich bestens Abtanzen lässt und andererseits auch sehr traurige Stücke, Lieder die für die ruhigen Momente des Lebens gedacht sind. Interessant ist das alles durchaus, weltbewegend jedoch auch nicht. Acht Punkte.
Anspieltipps: Our Darkness, The Sitting Room