Montag, 26. Mai 2014

Uriah Heep – Fallen Angel




Uriah Heep – Fallen Angel


Besetzung:

John Lawton – lead vocals
Trevor Bolder – bass guitar
Mick Box – guitars
Ken Hensley – keyboards, synthesizer, guitars, back-up vocals
Lee Kerslake – drums, back-up vocals


Gastmusiker:

Chris Mercer – saxophone


Label: Universal Music


Erscheinungsdatum: 1978


Stil: Rock


Trackliste:

1. One More Night (4:04)
2. Falling In Love (2:53)
3. Woman Of The Night (3:31)
4. I'm Alive (4:08)
5. Come Back To Me (4:20)
6. Whad'Ya Say (3:40)
7. Save It (3:34)
8. Love Or Nothing (3:01)
9. Put Your Lovin' On Me (4:17)
10. Fallen Angel (5:03)


Bonus Tracks:

11. Cheater (4:04)
12. Gimme Love (Struttin') (3:17)
13. Right To Live (3:37)
14. Been Hurt (5:06)

Gesamtspieldauer: 54:35




„Fallen Angel“ heißt das zwölfte Studioalbum von Uriah Heep und es erschien im Jahr 1978. Und wenn man sich diese Scheibe so anhört, dann kann man kaum glauben, dass es sich hierbei um dieselbe Band handeln soll, die nur wenige Jahre zuvor tolle und abwechslungsreiche Rock-Musik zelebrierte. Uriah Heep hatte nun anscheinend den Versuch unternommen, zehn Titel auf Platte zu pressen, die alle eingängig und radiotauglich sind. Doch leider schlug dieses Unterfangen gründlich fehl, denn das, was man hier zu hören bekommt, ist zumeist sehr oberflächlicher und unausgegorener Rock, der mitunter sogar in die Pop-Schiene abdriftet.

Beim Lesen der einzelnen Titel beschleicht einen schon das ungute Gefühl, dass die Texte sich wohl sehr schmachtend um das Thema „Liebe“ drehen werden. Dieser erste Eindruck wird dann beim Hören der Musik bestätigt. Unglaublich seichte Texte à la „Please love me“, „Please don’t leave me“, „I love you forever“, „I felt in love with you“ und so weiter und so fort. Unsäglich und irgendwie fast schon an der Grenze zur Peinlichkeit. Leider wird es bei der Musik auch nicht viel besser. Bestes Beispiel hierfür ist der Titel „Save It“. Natürlich steht auch dieses Mal wieder das Thema „Liebe“ auf der Agenda und obwohl die Nummer noch ganz rockig beginnt, entwickelt sich das Lied dann ein wenig in die Boogie Woogie Schiene. Der Gesang klingt dazu gerade beim Refrain wie eine Mischung aus den Village People und einem Gospel-Chor. Hier benötigt man wahrlich starke Nerven, um dieses Lied durchhören zu können. Grauenvoll. Leider ist diese Nummer allerdings nicht der einzige Ausreißer nach unten. „Come Back To Me” soll wohl eine Ballade sein, klingt richtiggehend soulig und auch hier kommt zusätzlich noch der Text zum Tragen, der die Nummer fast schon unerträglich werden lässt.

Erträglich wird „Fallen Angel“ immer dann, wenn die Band das macht, was sie am besten kann, nämlich rocken. Rock-Musik gibt es bei den beiden ersten Titeln zu hören. „Whad'Ya Say“ klingt ebenfalls noch ganz okay, obwohl man hier bereits die gerade losbrechende Disco-Welle mit zu hören glaubt. „Put Your Lovin' On Me” stellt den Höhepunkt auf einem wahrlich nicht guten Album dar. Hier steht jetzt auch wieder der Rock im Vordergrund, der die Nummer zu einem hörenswerten Titel werden lässt. Die ersten beiden Bonus-Tracks passen sich dem Niveau der Platte bestens an. „Right To Live” ist dagegen wieder durchaus hörenswert. Gute Melodie, schönes Gitarren-Solo, den Text vergessen wir jetzt einfach mal. „Been Hurt” startet etwas funkig und natürlich war es auch hier wieder eine Dame, die Sänger John Lawton „verletzt“ hat. Schwierig.

Fazit: Ken Hensley, der sich für den Großteil der Kompositionen verantwortlich zeigt, schienen irgendwie die Ideen abhanden gekommen zu sein oder die Band glaubte mit flachen und unkomplizierten Stücken ihren Erfolg noch vermehren zu können. So wurde aus dem Album „Fallen Angel“ eine Aneinanderreihung von langweiligen und mitunter schmierigen Titeln, die man nicht zu oft hören muss. Musikalische Belanglosigkeit hat ihren Namen gefunden: „Fallen Angel“ von Uriah Heep. Fünf Punkte.

Anspieltipps: Save It, Put Your Lovin' On Me