Sonntag, 27. September 2020

Deep Purple – Whoosh!




Deep Purple – Whoosh!


Besetzung:

Ian Gillan – vocals
Steve Morse – guitars
Roger Glover – bass
Ian Paice – drums
Don Airey – keyboards


Label: earMUSIC


Erscheinungsjahr: 2020


Stil: Rock


Trackliste:

1. Throw My Bones (3:38)
2. Drop The Weapon (4:23)
3. We‘re All The Same In The Dark (3:44)
4. Nothing At All (4:42)
5. No Need To Shout (3:30)
6. Step By Step (3:34)
7. What The What (3:32)
8. The Long Way Around (5:39)
9. The Power Of The Moon (4:08)
10. Remission Possible (1:38)
11. Man Alive (5:35)
12. And The Address (3:35)
13. Dancing In My Sleep (3:51)

Gesamtspieldauer: 51:38




„Whoosh!“ heißt das bereits einundzwanzigste Studioalbum der englischen Band Deep Purple. Das Album erscheint genau 52 Jahre und drei Wochen nach ihrem Debut-Album „Shades Of Deep Purple“, zu dem auf „Whoosh!“ sogar Bezug genommen wird. Schlagzeuger Ian Pace ist das letzte verbliebene Gründungsmitglied der Band und mit den Liedern „Throw My Bones“, „Man Alive“ (in dem übrigens dieses „Whoosh!“ auftaucht) und „Nothing At All“ bekam man in den letzten Monaten bereits eine kleine Einstimmung auf dieses neue Scheibe.

Ich freue mich immer sehr, wenn irgendwelche Heroen der Kindheit wieder etwas von sich hören lassen. Und Deep Purple begleitet sicher einige Menschen bereits durch ihr ganzes musikalisches Leben. Natürlich ist es allein deswegen spannend zu erfahren, wie die Band nun, im Jahr 2020 klingt.

Legt man das Album ein, hört es zum ersten Mal, stellt man schnell fest, dass die Musik von Deep Purple auf „Whoosh!“ sehr eingängig klingt. Die Lieder gehen wirklich schnell ins Ohr, beim dritten und vierten Mal des Hörens klingen sie fast schon wie „alte Vertraute“. Dabei rocken die fünf Musiker sehr gut, zu „hart“ wird es allerdings an keiner Stelle des Albums. Die Parts, die sich früher Ritchie Blackmore und Jon Lord geteilt haben, diese teilen sich jetzt Steve Morse und Don Airey. Fraglich ist an dieser Stelle lediglich, ob Ritchie Blackmore sich dieses Verhältnis hätte gefallen lassen. Wahrscheinlich eher nicht, er hätte wohl getobt. Denn auf „Whoosh!“ ist die Instrumentierung schon leicht in Richtung der Tasteninstrumente verschoben, obwohl Steve Morse durchaus auch einige schöne Gitarrenläufe und Soli zum Gesamteindruck beiträgt. Das hätte meiner Meinung nach aber durchaus etwas häufiger passieren können.

Klasse, wie druckvoll Ian Paice immer noch die Drumsticks schwingt und auch die Stimme des Ian Gillan klingt im Alter noch sehr gut. Immerhin wird er am 19. August bereits 75 Jahre alt. Natürlich könnte er heutzutage kein „Child In Time“ mehr wie 1970 einsingen, doch seine Stimme überzeugt bei den Liedern auf „Whoosh!“ noch absolut.

Einen Ringschluss bilden Deep Purple mit dem Instrumentalstück „And The Address“. Dies ist der erste Titel auf „Shades Of Deep Purple“ und war damit bereits auf dem Debut-Album der Band im Jahr 1968 zu hören. Auf „Whoosh!“ ist er um eine Minute gekürzt worden und mir gefällt das Original sogar noch etwas besser, da ich es ausschweifender und rauer finde, aber das ist eben Geschmackssache oder weil ich diese erste Fassung des Liedes schon sehr lange kenne.

Fazit: „Whoosh!“ überzeugt. Ganz klar, es ist kein zweites „In Rock“, „Machine Head“, „Burn“ oder „Perfect Strangers“. Trotzdem vermittelt dieses Album dieses „Deep Purple-Feeling“ und es mag durchaus sein, dass beim Hören immer auch eine Prise Nostalgie mitschwimmt. Doch egal, „Whoosh!“ rockt, geht ins Ohr und es gibt Deep Purple eben auch 52 Jahre später noch. Ich freue mich. Elf Punkte.

Anspieltipps: Throw My Bones, Step By Step