Tool – Undertow
Besetzung:
Maynard James Keenan – vocals
Adam Jones – guitar, sitar on "4°"
Paul D'Amour – bass guitar
Danny Carey – drums
Gastmusiker:
Henry Rollins – guest vocals on "Bottom"
Chris Haskett – sledge hammer on "Disgustipated"
Label: Zoo Entertainment
Erscheinungsjahr: 1993
Stil: Alternative Metal, Progressive Metal
Trackliste:
1. Intolerance (4:54)
2. Prison Sex (4:56)
3. Sober (5:06)
4. Bottom (7:14)
5. Crawl Away (5:29)
6. Swamp Song (5:31)
7. Undertow (5:22)
8. 4° (6:03)
9. Flood (7:46)
10. Disgustipated (15:48)
Gesamtspieldauer: 1:08:13
„Undertow“ heißt das Debüt-Album der US-amerikanischen Rockband Tool. Es wurde am 6. April 1993 auf dem Plattenlabel Zoo Entertainment veröffentlicht. Undertow ist Tools einzige vollständige Albumveröffentlichung mit dem Original-Bassisten Paul D‘Amour. Bis 2010 hat sich das Album allein in den Vereinigten Staaten über 2,9 Millionen Mal verkauft. Bei den Fans ist die Scheibe allerdings noch ein wenig umstrittener, da die Band ihren Sound der folgenden Alben noch nicht ganz gefunden hatte.
Die Atmosphäre auf „Undertow“ ist düster bis dunkel, eindeutig hört man auf diesem Album Maynard James Keenan und Tool, aber der Funke der Musik will noch nicht so recht überspringen, obwohl dies bei den späteren Alben der Band keinerlei Problem darstellt. Die Musik auf „Undertow“ ist knallhart und konsequent. Die Band geht keine Kompromisse ein, harter Metal, der leicht hypnotische Ansatz in der Musik von Tool fehlt dabei allerdings noch. Wenig Redundanzen, die diese zum Teil seltsame Stimmung auf den späteren Alben hervorrufen. Stattdessen wird uneingeschränkt gerockt auf dieser Scheibe, die dadurch natürlich ebenfalls punktet, jedoch das gewisse Alleinstellungsmerkmal noch nicht aufweist.
Vieles läuft einfach so durch auf diesem Album. Die Höhepunkte stellen die beiden Titel „Sober“ und „Swamp Song“ dar. Diese beiden Nummern überzeugen ebenfalls mit Härte allerdings auch mit gleichzeitiger Eingängigkeit. Auf Konzerten der Band stellt auch gerade das Lied „Sober“ einen Klassiker dar, der frenetisch von den Fans „begrüßt“ wird. Das letzte Stück der Platte reicht schließlich sogar in den Bereich des Experimental Rocks hinein. Böse Zungen könnten jedoch auch behaupten, die Band wollte damit lediglich die Laufzeit des Albums signifikant verlängern. Das Lied „Disgustipated“ ist zunächst mehr eine Klangkollage. Chris Haskett von der Rollins Band ist hier mit einer Art Sprechgesang zu hören, zu der jede Menge Rhythmus kredenzt wird. Nach etwas über sechs Minuten hört man dann für einige Minuten Grillenzirpen, bis schließlich ganz zum Schluss nochmals über das Grillenzirpen hinweg geredet wird.
Fazit: „Undertow“, das Debut-Album der US-amerikanischen Band Tool, überzeugt noch nicht in gleichem Maße, wie die drei bisher folgenden Alben. Man hört konsequenten Metal, der selten auch mal in den Bereich des Progressive Metal hineinreicht. Die Lieder gehen allerdings schwerlich ins Ohr – auch nicht nach mehreren Durchläufen der Scheibe. Kein schlechtes Album wenn man auf „Dröhnung“ steht, doch Tool wurden noch deutlich besser, spannender und interessanter. Acht Punkte.
Anspieltipps: Sober, Swamp Song