Ensemble Du Verre – The Light Gets In
Besetzung:
Schirin Al-Mousa – vocals
Sönke Düwer – drums, programming, synthesizers, e-bass, backing vocals, percussion, rhodes
Jakob Dreyer – double bass
Penrose Feast – saxophone (4, 9)
Stean Kuchel – saxophone (5, 8, 10)
Ute Lorenzen – backing vocals (4)
Label: Compost Records
Erscheinungsdatum: 2014
Stil: Electronic Jazz
Trackliste:
1. Cracks (3:22)
2. Snow (4:25)
3. Dare (5:26)
4. Light (5:33)
5. Choose (3:36)
6. Puzzles (3:43)
7. Follow (3:44)
8. Muse (6:02)
9. Infinite (5:07)
10. Inbetween (4:24)
11. Time (3:53)
Gesamtspieldauer: 49:21
Kann es eigentlich Titel geben, die noch entspannter oder relaxter klingen als jene des Ensemble Du Verre, wie sie die Musiker auf ihrem am 31. Januar 2014 erschienenen Album „The Light Gets In“ darbieten? Irgendwie kaum vorstellbar. Alles ist hier im Fluss, wirkt weich, mitunter ein wenig entrückt und sehr eindringlich. Töne, Akkorde, Samples und Melodiebögen umschmeicheln das Ohr es Hörers und erzeugen eine größtmögliche Tiefenentspannung und ein Gefühl der Schwerelosigkeit, die ihresgleichen suchen.
„The Light Gets In“ ist bereits die sechste Veröffentlichung der Band um den musikalischen Kopf der Formation Sönke Düwer. Der Multiinstrumentalist hat alle Titel des Albums im Alleingang komponiert und auch bei der Umsetzung der einzelnen Stücke ein sehr glückliches Händchen bewiesen. Da ist zum einen Sängerin Schirin Al-Mousa, für die „The Light Gets In“ die erste Album-Veröffentlichung darstellt. Diese wunderschön warme und soulige Stimme trägt viel zum Gelingen der Scheibe bei. Als Beispiel sei hier das Stück „Infinite“ angeführt, bei der das gesungene Wort der Schirin Al-Mousa eine gewisse Sehnsucht und Sentimentalität auf die perfekte Art und Weise transportiert. Anders bei „Snow“, hier klingt die Sängerin deutlich souliger, aber gewiss nicht weniger überzeugend. Dazu ein etwas treibender Rhythmus, gesampelter Hintergrundgesang und fertig ist die groovende Nummer, bei der dem Hörer die Füße nicht mehr zu gehorchen scheinen, da sie einfach mitwippen müssen. Überzeugend auch das Spiel des Kontrabassisten Jakob Dreyer, sowie die spannend integrierten Saxophon-Parts die, neben der nicht immer ganz alltäglichen Perkussion und einem anfüllenden Synthesizer-Klangteppich, diese gewisse Nachhaltigkeit bewirken, die nicht jedem Künstler oder jeder Band so einfach gelingen will.
Fazit: Diese Mischung aus Avantgarde und Electronic Jazz überzeugt selbst mich, der ich eigentlich einen etwas anderen Musikgeschmack habe. Zwar kann mich nicht jeder Titel auf „The Light Gets In“ als eigentlichen Rock-Konsumenten gleichermaßen überzeugen, jedoch überwiegen hier deutlich die schönen und positiven Momente. Für Freunde dieses Musik-Genres sowieso eine ganz klare Kaufempfehlung. Und so wäre ich wieder am Anfang angekommen. Wie kann man einen Tag – stressig oder nicht – perfekt ausklingen lassen? Klar, mit „The Light Gets In” von Ensemble Du Verre. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Cracks, Snow, Infinite