Dienstag, 18. Dezember 2018

Lou Reed – Coney Island Baby




Lou Reed – Coney Island Baby


Besetzung:

Lou Reed – vocals, rhythm guitar, piano


Gastmusiker:

Bob Kulick – lead and slide guitar
Bruce Yaw – acoustic bass, electric bass
Michael Suchorsky – drums, percussion
Joanne Vent – background vocals
Michael Wendroff – background vocals
Godfrey Diamond – background vocals


Zusätzliche Musiker der Bonus Tracks:

Doug Yule – bass on bonus tracks 2, 4-6, guitar on bonus tracks 4-6
Bob Meday – drums on bonus tracks 2, 4-6
Michael Fonfara – keyboards on bonus tracks 2, 4-6


Label: RCA Records


Erscheinungsdatum: 1976


Stil: Rock, Glam Rock


Trackliste:

1. Crazy Feeling (2:54)
2. Charley’s Girl (2:39)
3. She’s My Best Friend (6:00)
4. Kicks (6:04)
5. A Gift (3:45)
6. Ooohhh Baby (3:46)
7. Nobody's Business (3:49)
8. Coney Island Baby (6:46)

Bonus Tracks der remasterten Wiederveröffentlichung zum 30. Jubiläum:

9. Nowhere At All (aufgenommen am 18. & 21. 1975 November in den Mediasound Studios, NYC) (3:17)
10. Downtown Dirt (aufgenommen am 3. & 4. Januar 1975 in den Electric Lady Studios, NYC) (4:18)
11. Leave Me Alone (aufgenommen am 19, & 20. Oktober 1975 in den Mediasound Studios, NYC) (5:35)
12. Crazy Feeling (aufgenommenam 3. & 4. Januar 1975 in den Electric Lady Studios, NYC) (2:39)
13. She’s My Best Friend (aufgenommen am 4. Januar 1975 in den Electric Lady Studios, NYC) (4:08)
14. Coney Island Baby (aufgenommen am 6. Januar 1975 in den Electric Lady Studios, NYC) (5:41)

Gesamtspieldauer: 1:01:28




„Coney Island Baby“ nannte der US-amerikanische Musiker Lou Reed sein sechstes Solo-Album. Dieses erschien am 19. Januar 1976 auf dem Plattenlabel RCA Records. „Coney Island Baby“ ist noch ein wenig mehr ein bluesiges Rock-Album geworden, als die ersten Solo-Platten des Lou Reed, nehmen wir mal den direkten Vorgänger „Metal Machine Music“ aus, der in ganz anderen Bereichen fischte. Viele der Lieder auf „Coney Island Baby“ wurden inspiriert durch die damalige Freundin und Muse Lou Reeds, einer Transgender-Frau namens Rachel, und sind ihr auch gewidmet.

Entgegen anderslautenden Meinungen klingt die Platte für mich allerdings keinesfalls romantisch und auch kaum nach Liebesbekundungen. Jedoch muss man diese Aussage einschränken, denn die Texte gehen eindeutig in jene Richtung, wollen allerdings nicht so richtig zur Musik auf „Coney Island Baby“ passen. Die Musik klingt rockig und auch vom Blues angehaucht, doch mag irgendwie nichts so recht ins Ohr gehen von dieser Scheibe. Vielmehr läuft die Musik einfach nur durch und bleibt dabei kaum hängen. Kein Lied, an das man sich länger erinnert. Leider auch kein Lied, an das man sich wirklich auch länger erinnern möchte.

Das wiederum bedeutet nicht, dass sich auf „Coney Island Baby“ schlechte Musik befinden würde. Allerdings ist das Album mit Liedern angefüllt, die einfach nicht zünden und dabei zumeist auch noch langweilen. Um an dieser Stelle doch ein paar Lieder herauszuheben, sei die Nummer „She‘s My Best Friend“ erwähnt, ein langsamer Titel, der behäbig dahinplätschert und dabei durchaus unterhält. Das Lied „A Gift“ unterhält vor allen Dingen durch seinen etwas ironisch gehaltenen Text. Musikalisch plätschert der Titel ebenfalls ruhig dahin. Das eindrucksvollste Lied des Albums befand sich ursprünglich noch nicht mal auf der Platte und ist Bestandteil der Zugaben der Ausgabe zum 30. Jubiläum von „Coney Island Baby“. „Downtown Dirt“ ist ein sehr ruhiges und dunkles Lied, welches seine Atmosphäre intensiv transportiert.

Fazit: „Coney Island Baby“ ist ganz bestimmt nicht das beste Album des Lou Reed geworden. Bluesiger Rock oder rockiger Blues, ganz wie man mag. Das Problem der Scheibe ist das Liedmaterial, welches einfach weder ins Ohr gehen will noch sonst irgendwie spannend klingt. Alles läuft so durch, ohne etwas zu hinterlassen. Man könnte das ganze Album auch mit „langweilig“ betiteln – falsch wäre das nicht. Sechs Punkte.

Anspieltipps: She‘s My Best Friend, A Gift, Downtown Dirt