Donnerstag, 23. Juli 2020

Bush – The Kingdom




Bush – The Kingdom


Besetzung (ohne Instrumentenangabe):

Gavin Rossdale
Chris Traynor
Corey Britz
Nik Hughes


Gastmusiker:

Tyler Bates
Gil Snarone


Label: BMG


Erscheinungsjahr: 2020


Stil: Alternative Rock, Grunge


Trackliste:

1. Flowers On A Grave (3:45)
2. The Kingdom (3:47)
3. Bullet Holes (3:47)
4. Ghosts In The Machine (4:14)
5. Blood River (4:19)
6. Quicksand (3:58)
7. Send In The Clowns (4:13)
8. Undone (5:02)
9. Our Time Will Come (3:49)
10. Crossroads (3:14)
11. Words Are Not Impediments (3:07)
12. Falling Away (3:52)

Gesamtspieldauer: 47:13



„The Kingdom“ nannte die englische Band Bush ihr achtes Studioalbum, welches am 17. Juli 2020 auf dem Plattenlabel BMG veröffentlicht wurde. Zwei Singles wurden bisher aus dem Album veröffentlicht. Zum einen der Titel „Bullet Holes“, welcher im Mai 2019 erschien und Teil des Soundtracks zum Film „John Wick: Chapter 3 – Parabellum“ mit Keanu Reeves war. Im März 2020 erschein schließlich noch „Flowers On A Grave“.

Irgendwie scheint bei vielen Bands zur Zeit die Devise „Zurück zu den Wurzeln“ ausgegeben worden zu sein. Vor einer Woche war dies bei der neuesten Ausbietung von Kansas zu hören, jetzt sind es Bush, die wieder eher wie zu Beginn ihrer Karriere klingen, als zu den späteren Veröffentlichungen. Auf „The Kingdom“ hört man zwar auch Alternative Rock, doch dieser tendiert ganz deutlich in Richtung Grunge. Und war einigen das neue Pearl Jam Album „Gigaton“ von Ende März 2020 zu wenig „hart“ oder gar „weichgespült“, so werden all diese Hörerinnen und Hörer nun von Bush versöhnt.

„The Kingdom“ klingt aggressiv und hart und manchmal auch ein wenig rau. Einmal mehr hat Sänger und Gitarrist Gavin Rossdale alle Lieder des Albums geschrieben. Und bei der Umsetzung seiner Ideen scheinen die Musiker deutlich weniger Wert auf die eingängige Melodie gelegt zu haben – obwohl es diese durchaus auch zu hören gibt, wie zum Beispiel beim sehr viel sanfteren „Undone“, welches bereits beim ersten Hören ins Ohr geht. Trotzdem, auf „The Kingdom“ fliegen einem die Riffs nur so um die Ohren, die Band rockt und das zumeist sogar relativ kompromisslos. Steht man auf die härteren Töne gibt einem die Platte viele Möglichkeiten mitzuwippen oder das Haupthaar ordentlich durchzuschütteln.

Und schließlich geschieht das kleine Wunder, welches man manchmal beim Hören von Musik erlebt. Denn mit jedem weiteren Durchlauf der Platte erklingen sie dann plötzlich, jene eingängigen Melodien, die beim ersten Hören des Albums noch gar nicht vorhanden zu sein schienen. Melodien in der Musik von Bush, die dieses Mal anscheinend der Härte gewichen waren. Doch genau jene Eingängigkeit erschließt sich nun mit den weiteren Durchläufen der Platte – und die Melodien setzen sich schließlich doch fest. Musik kann so wunderbar sein.

Fazit: Eine sehr hartes und gleichzeitig „cooles“ Album ist „The Kingdom“ von Bush geworden. Vieles klingt darauf nach Grunge, der überwiegende Rest nach hartem Alternative Rock. Die Melodien wachsen mit jedem weiteren Hören und spätestens nach einigen Durchläufen ist „The Kingdom“ ein sehr überzeugendes Album geworden. Lohnt sich für alle, die den Grunge der 90er schätzen. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Blood River, Undone, Our Time Will Come