Mike Oldfield – Hergest Ridge
Besetzung:
Mike Oldfield – electric guitars, glockenspiel, sleigh bells, mandolin, nutcracker, timpani, gong, acoustic guitar, spanish guitar, organs
Gastmusiker:
June Whiting – oboe
Lindsay Cooper – oboe
Ted Hobart – trumpet
Sally Oldfield – voice
Clodagh Simmonds – voice
David Bedford – choir and strings conductor
Label: Virgin Records
Erscheinungsdatum: 1974
Stil: Progressive Rock, Instrumentalmusik
Trackliste:
1. Hergest Ridge Part One (21:25)
2. Hergest Ridge Part Two (18:47)
Gesamtspieldauer: 40:12
„Hergest Ridge“ nannte Mike Oldfield den Nachfolger von „Tubular Bells“, der im Jahr 1974 erschien. Und „Hergest Ridge“ ist so ganz anders geworden, als das Erstlingswerk des Briten. Zwar wird auch hier wieder sehr viel Wert auf die Atmosphäre gelegt, doch diese ist eine andere geworden. Sehr sphärisch und relaxt klingt das Ganze. Sehr viel ruhiger gehalten sind die beiden Stücke zunächst. Musik zum Eintauchen ist „Hergest Ridge“ geworden. Musik um eine kleine Reise zu unternehmen.
Die CD beginnt mit einem breiten Synthesizer-Teppich, über den flötenähnliche Klänge gelegt wurden. Und damit zeigt sich schon die Stimmung, die auf „Hergest Ridge“ am Anfang vorherrscht. Diese ist entspannt und geht fast schon in die Richtung „Chill-Out“- oder „Ambient“-Musik. Das Album kann man am besten also ganz relaxt auf dem Sofa genießen, die Augen schließen und sich seiner Sorgen und Nöte entledigen.
Die Musik ist dabei überaus harmonisch und melodiös und sogar ein wenig klassisch angehaucht, was etwa in der Mitte von Teil 1 sehr gut zu Geltung kommt, wenn Oboe und Trompete ihren Auftritt haben. Alles fließt und klingt, alles fügt sich zu einem perfekten Ganzen zusammen. Und auch wenn die Musik gegen Ende des ersten Teils etwas an Fahrt aufnimmt und die E-Gitarre den Ton angibt, so bleibt die Musik doch überaus unaufgeregt und das ist positiv gemeint. Verstärkt wird dieser Eindruck schließlich noch durch einen Chor, der die „Aaaahs“ so wunderschön voll hinausschmettert.
Auch Teil 2 des Stücks beginnt überaus harmonisch mit sanften Gitarrenklängen. Alles ist wieder schwebend und heiter und ein wenig melancholisch – doch dann kommt es plötzlich zum Stilbruch. Die Musik wird auf einmal lauter, kraftvoller und fordernder. Aber genau dies ist auch eine Stärke von Mike Oldfield: Das Erzeugen von Stimmungen, die jetzt zwar immer noch harmonisch, aber sehr viel packender geworden sind. Dies verleiht dem Stück durchaus zusätzliche Magie, denn nun ist es vorbei mit dem entspannten auf dem Sofa liegen, man hat plötzlich das Gefühl etwas unternehmen zu müssen. Nach der Relaxationsphase kommt also die Aktionsphase. Man hat die Augen nun wieder offen und wird schließlich, mit erneut sehr entspannten und wieder ruhigeren Tonfolgen, in seine weiteren Taten entlassen. Musik kann wahrlich magisch sein.
Fazit: „Hergest Ridge“ ist ein richtig gutes Album geworden. Vielleicht erreicht es nicht ganz die Klasse von Tubular Bells, aber etwas Besonderes hat diese Platte doch. Etwas, was man erspüren kann. Drum schnell auf die Couch, erholt Euch mit Teil 1 und lasst Euch mit Teil 2 auf die nächsten Aufgaben vorbereiten. Zwölf Punkte.
Anspieltipps: Alles
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