Hawkwind – Warrior On The Edge Of Time
Besetzung:
Michael Moorcock – vocals ("The Wizard Blew His Horn" and "Warriors")
Dave Brock – guitar, keyboards, vocals, bass guitar ("Opa-Loka")
Nik Turner – saxophone, flute, vocals ("Standing At The Edge", "Dying Seas")
Lemmy (Ian Kilmister) – bass guitar, vocals ("Motorhead")
Simon House – violin, mellotron, VCS3, keyboards
Simon King – drums, percussions
Alan Powell – drums, percussion
Label: Cherry Red Records
Erscheinungsdatum: 1975
Stil: Progressive Rock, Space Rock
Trackliste:
1. Assault And Battery / The Golden Void (10:08)
2. The Wizard Blew His Horn (1:58)
3. Opa-Loka (5:09)
4. The Demented Man (3:57)
5. Magnu (8:15)
6. Standing At The Edge (2:46)
7. Spiral Galaxy 28948 (3:46)
8. Warriors (1:58)
9. Dying Seas (3:03)
10. Kings Of Speed (3:36)
Bonus Track der remasterten CD-Ausgabe:
11. Motorhead (3:04)
Gesamtspieldauer: 47:47
Eindeutig sehr besondere Musik haben Hawkwind einmal mehr auf ihrem fünften Album mit dem Titel „Warrior On The Edge Of Time“ geschaffen. Space Rock ist das, was man hier zu hören bekommt und man müsste den Begriff wohl erfinden, um die Musik der Band beim Hören zu umschreiben, wenn es dieses Genre noch nicht geben würde. Immer wieder surrt und fiept und quiekt es auf „Warrior On The Edge Of Time“, genau wie man sich irgendwelche Töne im Weltraum vorstellen würde, auch wenn man dort überhaupt keine Töne hören könnte.
Trotzdem beinhaltet diese Platte natürlich keine spacige Musik Instrumentalmusik, wie man sie zum Beispiel von Klaus Schulze kennt. Nein, Hawkwind machen Space Rock, also Rock, der mit entsprechenden Sounds ausgestattet wurde und durchaus auch in den Gefilden des Progressive Rock beheimatet ist. Dabei klingt das Ganze durchaus sehr experimentell, was man nicht zuletzt auch an den drei – glücklicherweise – kurzen „Sprechnummern“ „The Wizard Blew His Horn“, „Standing At The Edge” und „Warriors” hört. Hier übertreiben es die Musiker ein wenig, zumindest aus heutiger Sicht, mit ihrer Absicht eine Geschichte auf „Warrior On The Edge Of Time“ zu erzählen. Hier wird der Fluss des Albums leider etwas unterbrochen.
Allerdings gibt es jede Menge Höhepunkte auf „Warrior On The Edge Of Time“, die diese zwar interessanten, jedoch zu häufigen „Einschübe“ vergessen lassen. Das Spacerock Lied des Albums ist sicherlich der Opener „Assault And Battery / The Golden Void“, der auch zugegebenermaßen nicht gleich beim ersten Hören zündet, dann jedoch mit den weiteren Durchläufen immer weiter wächst. Die Höhepunkte der Scheibe sind jedoch das rockige und fast schon mit meditativ zu umschreibende „Opa-Loka“. Ein Instrumentalnummer, angefüllt mit Rhythmik und monotoner Melodiösität. Das folgende Lied heißt „The Demented Man“ und geht fast schon in die Folk-Schiene – aber nur fast. Ein Lied, welches sich sofort festsetzt und mit seinen Hintergrundgeräuschen, den Möwen, einfach nach Freiheit klingt.
Auch die restlichen Titel wirken, wenn sie denn auch nicht mehr so überzeugen können wie die Höhepunkte der Platte. Als Zugabe der remasterten und wiederveröffentlichten Ausgabe der Platte gibt es das letzte Lied, welches Lemmy für Hawkwind schrieb, der nach dieser Scheibe aufgrund seiner Alkoholprobleme die Band verlassen musste. Nun dass dieses Lied dann „Motorhead“ und seine neue Band Motörhead hieß, ist sicherlich kein Zufall.
Fazit: „Warrior On The Edge Of Time“ kommt für mich nicht an das Meisterwerk der Band „Hall Of The Mountain Grill“ heran, kann jedoch trotzdem überzeugen. Zu hören gibt es auf der Platte gut gemachten Space Rock, der auch mal in das Experimentelle abdriftet. Letzteres klingt, wenn es sich nur mehr um Sprache mit Hintergrundgeräuschen handelt, nicht mehr ganz so überzeugend. Ansonsten ist es diese Scheibe allerdings schon, die vor allen Dingen wegen den vorhandenen Höhepunkten und für alle Space-Rock-Freunde eine lohnenswerte Anschaffung ist. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Opa-Loka, The Demented Man