Dienstag, 10. Juni 2014

Tony Banks – The Fugitive




Tony Banks – The Fugitive


Besetzung:

Tony Banks – vocals, keyboards, synth bass and linndrum


Gastmusiker:

Daryl Stuermer – guitars
Mo Foster – bass guitar
Tony Beard – drums and percussion
Steve Gadd – drums and percussion
Andy Duncan – drums


Label: Charisma Records


Erscheinungsdatum: 1983


Stil: Electronic Pop


Trackliste:

1. This Is Love (5:10)
2. Man Of Spells (3:46)
3. And The Wheels Keep Turning (4:49)
4. Say You'll Never Leave Me (4:33)
5. Thirty Three's (4:42)
6. By You (4:28)
7. At The Edge Of Night (6:03)
8. Charm (5:27)
9. Moving Under (6:01)
10. K2 (3:59)
11. Sometime Never (3:41)

Gesamtspieldauer: 52:39




Musik kann so unfassbar sein. Unfassbar gut oder unfassbar schlecht. Letzteres trifft leider auf das zweite Album von Tony Banks „The Fugitive“ zu. Okay, elektronische Pop-Musik ist darauf zu hören, was an sich noch nichts Schlechtes bedeuten muss. Da gibt es auch tolle Alben, mit klasse Ideen, schönen Melodien und einer gewissen Eingängigkeit. Aber was Tony Banks hier vorstellt, das ist so etwas von langweilig und belanglos, dass es einem wahrlich schwer fällt, auf „The Fugitive“ etwas Positives zu entdecken. Dabei zeigte sich dieser Tony Banks für einige der schönsten Melodien von Genesis verantwortlich, doch nun wollte er anscheinend radiotaugliche Hitparaden-Musik produzieren.

Die Titel laufen einfach so durch, nichts dabei, was einen Aufhorchen lassen würde. Klang „A Curious Feeling“ schon reichlich uninspiriert, so setzte er mit „The Fugitive“ dem Ganzen noch die Krönung auf. Hier fehlt jegliche Inspiration, jegliche Idee, die einen mal wieder dazu bringen könnte, die Platte auf, beziehungsweise die CD einzulegen. Und wenn man sich vor dem ersten Abspielen die Credits nicht durchliest, ist man verwundert, dass Tony Banks nicht zumindest einen besseren Sänger für dieses Werk engagierte. Nun, beim Nachlesen stellt man dann gar nicht mal mehr so überrascht fest, dass er die Titel alle selbst eingesungen hat. Die hohen Töne werden gepresst, damit sie zumindest so einigermaßen die richtige Höhe treffen, ansonsten klingt alles flach, ohne Modulation und gerade so, als ob hier ein kleiner Junge morgens, vor dem Badezimmerspiegel, mit der Bürste in der Hand seine Lieblingshits trällern würde.

Nun zum Positiven. 1981 veröffentlichte Trio ihr erstes Studioalbum mit dem Hit „Da da da, ich lieb Dich nicht, Du liebst mich nicht“. In etwa so beginnt auch „Charm“, klingt fast schon kopiert. Doch dann wird das Lied doch noch interessanter und weist eine schöne und gar nicht mal mehr so einfache Melodieführung auf. Hier klingt Tony Banks wieder, zwar nicht mehr so wie in der wirklich progressiven Phase von Genesis, jedoch hätte dieser Titel (ohne den Trio-Teil) so auch auf „Duke“ oder „Abacab“ zu finden sein können. Und noch einen Vorteil hat diese Nummer - genau wie bei „Thirty Three‘s“ wird hier nicht gesungen.

Fazit: Pop-Musik ist mit Sicherheit eine tolle Sache. Manchmal steht einem auch der Sinn danach und es gibt jede Menge Bands, die das auch können. In den 80ern und auch heute noch. Tony Banks kann es jedoch nicht. Klingt irgendwie nach dem Versuch, schnell mal an Geld zu kommen. Zwei Punkte.

Anspieltipps: Charm