Queen – Jazz
Besetzung:
Freddie Mercury – vocals, piano
Brian May – guitar, vocals
Roger Taylor – percussion, vocals
John Deacon – bass guitar
Label: Universal International Music
Erscheinungsdatum: 1978
Stil: Rock
Trackliste:
1. Mustapha (3:02)
2. Fat Bottomed Girls (4:17)
3. Jealousy (3:14)
4. Bicycle Race (3:03)
5. If You Can't Beat Them (4:15)
6. Let Me Entertain You (3:06)
7. Dead On Time (3:23)
8. In Only Seven Days (2:30)
9. Dreamer's Ball (3:31)
10. Fun It (3:30)
11. Leaving Home Ain't Easy (3:15)
12. Don't Stop Me Now (3:29)
13. More Of That Jazz (4:17)
Gesamtspieldauer: 44:53
Mit „Jazz“ betitelte die Band Queen ihr siebtes Studioalbum, welches 1978 veröffentlicht wurde. Allerdings hat die Musik, die auf dem gleichnamigen Album zu hören ist, mit dem Musikgenre Jazz nur sehr wenig zu tun. Eigentlich sogar überhaupt nichts. So verwundert der Plattentitel ein wenig, denn sehr viel eher ist dieses Album eine Weiterführung der vorherigen Veröffentlichung „News Of The World“.
Auch „Jazz“ ist sehr viel rockiger als „News Of The World“ und „A Day At The Races“. Allerdings werden auch neue Musikgenres erschlossen, so klingt “Fun It” - trotz aller Härte - sogar ein wenig funkig. Sehr ungewohnt für Queen und damit auch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Zumindest bis zu diesem Punkt in der Bandgeschichte. Diese eingängigen und überaus melodiösen Songs gibt es auf „Jazz“ allerdings auch. „Leaving Home Ain’t Easy“ ist eine wunderschöne Nummer, bei der die Feuerzeuge gezückt werden wollen. Und auch „Jealousy“ klingt schlichtweg ergreifend und ist ein sehr schöner, melancholischer Titel.
Sehr viel härter gestaltet sich dagegen der Einstieg in die Platte. „Mustafa“ und „Fat Bottomed Girl“ rocken, wobei ersterer Song gleichzeitig eines der mitreißensten Lieder der Band darstellt. Und dann befindet sich an vierter Stelle der ehemaligen ersten Seite der Platte wieder so ein Lied, welches Queen unsterblich werden ließ: „Bicycle Race“. Sind Fahrräder mal Thema in einem Fernsehbeitrag, so gibt es kaum einen Autor, der dann auf dieses Lied als musikalische Untermalung des Gezeigten verzichtet. Interessant dabei auch, dass dieser Titel in Verbindung mit dem Song „Fat Bottomed Girls“ die Band wohl dazu animierte, der ehemaligen Platte ein Poster mit etwa fünfzig völlig nackten Frauen auf Fahrrädern, kurz vor dem Start eines Rennens, beizulegen. Da bekam so mancher Junge Ende der 70er Jahre Schwierigkeiten mit seiner Mutter, wenn er versuchte diese „Kunst“ in seinem Kinderzimmer in Szene zu setzen. Das Poster ziert inzwischen den Mittelteil des CD Booklets – allerdings in sehr viel kleinerer Ausführung.
Weitere Höhepunkte des Albums sind sicher das groovig harte „Let Me Entertain You“ und natürlich ein weiterer der „Übersongs“ des Albums: „Don’t Stop Me Now“. Ich kenne kaum ein Lied, welches es schafft, diese fröhliche Aufbruchsstimmung, die dem Ganzen innewohnt, in Verbindung von Musik und Text so perfekt umzusetzen. Wahrlich ein Meisterwerk der guten Laune.
„Dead On Time“ macht ebenfalls viel Spaß, was nicht zuletzt an diesen unglaublich schnellen Gesang Freddie Mercurys liegt. Und dann gibt es da noch das letzte Stück: „More Of That Jazz“. Das Besondere an dieser Nummer ist, dass es im zweiten Teil noch mal viele der Lieder dieses Albums in sich vereint, indem diese hier mit kurzen Auszügen integriert werden. Schöne Idee.
Fazit: Auch „Jazz“ kann überzeugen. Es ist bereits das siebte Studioalbum Queens, welches durch seine Mannigfaltigkeit überrascht. Welches wieder jede Menge Überraschungen für den Hörer parat hält und welches erneut eindeutig in dieser Art nur von Queen stammen kann. Es gibt nichts Vergleichbares. Die erste Seite der ehemaligen Platte wirkt ein wenig homogener als die frühere zweite, deren Songmaterial in ihrer Gesamtheit ein klein bisschen hinter den ersten Titeln zurückbleibt. Allerdings befinden sich auch auf „Jazz“ wieder jede Menge Schätze, die gehoben werden wollen. Sehr zu empfehlen. Zwölf Punkte.
Anspieltipps: Mustapha, Fat Bottomed Girls, Jealousy, Bicycle Race, Let Me Entertain You, Dead On Time, Leaving Home Ain't Easy, Don't Stop Me Now, More Of That Jazz