Fairport Convention – Liege & Lief
Besetzung:
Sandy Denny – vocals
Dave Swarbrick – fiddle, viola
Richard Thompson – electric & acoustic guitars, backing vocals
Simon Nicol – electric, 6-string & 12-string acoustic guitars, backing vocals
Ashley Hutchings – bass guitar, backing vocals
Dave Mattacks – drums, percussion
Label: Island Records
Erscheinungsdatum: 1969
Stil: Folk, Pop
Trackliste:
1. Come All Ye (5:03)
2. Reynardine (4:34)
3. Matty Groves (8:09)
4. Farewell, Farewell (2:39)
5. The Deserter (4:24)
6. Medley (4:08)
The Lark In The Morning
Rakish Paddy
Foxhunters' Jig
Toss The Feathers
7. Tam Lin (7:14)
8. Crazy Man Michael (4:46)
Bonus Tracks der CD-Wiederveröffentlichung:
9. Sir Patrick Spens (4:03)
10. Quiet Joys Of Brotherhood (10:16)
Gesamtspieldauer: 55:21
„Liege & Lief“ heißt das vierte Studioalbum der englischen Folk Rock Band Fairport Convention. Es ist bereits das dritte Album, welches die Band im Jahr 1969 veröffentlichte und erschien im Dezember dieses Jahres auf dem Plattenlabel Island Records. Nach dem Einspielen und noch vor seiner Veröffentlichung der Platte verließ die Sängerin Sandy Denny bereits wieder die Band, zu der sie Mitte der 70er Jahre, kurz vor ihrem Tod, nochmals zurückkehren sollte.
Alle Titel auf „Liege & Lief“ basieren auf traditionellen englischen und keltischen Musikstücken, die hier allerdings in veränderten Versionen zu hören sind. Sehr stark an diesen Transformationen beteiligt war Sängerin Sandy Denny, die zwar die Band nach der Fertigstellung verließ, damit jedoch den bis heute vorherrschenden Sound der Band maßgeblich mitgestaltete. Das Album kletterte bis auf Platz 17 der UK Album Charts und hielt sich fünfzehn Wochen in diesen. Die Platte wird häufig als die erste reine britische Folk Platte beschrieben und ebnete den Weg für zahlreiche andere Veröffentlichungen dieses Genres. In einer Zuschauerabstimmung der BBC Radio 2 Folk Awards im Jahr 2006 wurde „Liege & Lief“ zum „einflussreichsten Folk Album aller Zeiten“ gewählt.
Schöne und eingängige Folk Musik hört man auf „Liege & Lief“, die sich häufig deutlich von der Musik desselben Genres westlich des Atlantiks unterscheidet. Dies gilt zwar nicht für das Medley in der Mitte der Platte, bestehend aus vier Stücken. Bei diesem Titel steht die Violine im Vordergrund und es ist auch kein Gesang zu hören. Das Lied könnte so ohne Weiteres auch von einer US-amerikanischen Band eingespielt worden sein, es klingt sehr nach den USA und ist keinesfalls typisch für „Liege & Lief“. Ansonsten stehen die bereits erwähnten harmonischen und eingängigen Folk-Titel im Vordergrund, die von Sandy Denny mit ihrer hellen und schönen Stimme dominiert werden. Sehr viele Stücke gehen schnell ins Ohr, melodiös klingt auf „Liege & Lief“ so gut wie alles.
Fazit: Schönen und eingängigen englischen Folk bekommt man auf „Liege & Lief“ zu hören. Die Lieder klingen sanft und entspannt, nie hektisch oder aufgeregt. Nicht „aufgeregt“ bedeutet allerdings auch, nicht besonders aufregend. Gut anzuhören ist das alles, richtiggehend begeistern kann diese Musik allerdings heutzutage nicht mehr. Trotzdem, „Liege & Lief“ ist eine Platte, die gegen die Hektik des Alltags ankämpft. Musik zum Durchschnaufen und zum entspannten Zuhören. Neun Punkte.
Anspieltipps: Matty Groves, Crazy Man Michael