Sonntag, 1. Juli 2012

Archive – You All Look The Same To Me





Archive – You All Look The Same To Me


Besetzung:

Craig Walker – vocals
Danny Griffiths – guitar, harmonica, percussion
Darius Keeler – bass, programming


Gastmusiker:

Pete Barraclough – guitar
Steve Harris – guitar
Dominic Brown – guitar
Lee Pomeroy – bass
Smiley – drums
Steve Emney – drums
Annelise Truss – viola, violin
Maria Q – vocals
Jane Wall – vocals
Steve “Keys” Watts – hammond, rhodes
Carl Holt – trumpet
Alan Glen – harmonica
Tom Brazelle – harmonica
Anita Hill – guest triangalist


Label: Warnermusic


Erscheinungsdatum: 2002


Stil: Progressive Rock


Trackliste CD1:

1. Again (16:20)
2. Numb (5:47)
3. Meon (5:43)
4. Goodbye (5:39)
5. Now And Then (1:23)
6. Seamless (1:43)
7. Finding It So Hard (15:33)
8. Fool (8:29)
9. Hate (3:44)
10. Need (2:28)


Trackliste CD2:

1. Absurd (5:01)
2. Junkie Shuffle (10:41)
3. Sham (5:05)
4. Men Like You (3:57)

Gesamtspieldauer CD1 & 2: 1:31:33




Es gibt wohl nur wenige Bands wie „Archive“, die es schaffen, mit solch wenig Abwechslung innerhalb eines Liedes, eine überaus spannende Atmosphäre zu schaffen. Das fängt auf „You All Look The Same To Me“ gleich mit dem Übersong „Again“ an. Über 16 Minuten läuft dieser Track und eigentlich passiert darin nicht viel, trotzdem begeistert das Lied mit seinen langsamen, ganz langsamen Steigerungen. Klasse passt dazu auch die Stimme Craig Walkers, der es schafft noch mehr Melancholie aus dem Lied herauszupressen, als es die Instrumentierung und Melodie alleine schaffen würden.

Aber es sind noch weitere tolle Lieder auf der CD. Da wäre dieses herrlich schwebende und sphärische „Meon“. Auch hier erfolgt wieder eine ganz zarte Steigerung. Schließlich setzt als Zweitstimme Maria Q neben den Streichern ein und schon hat man sie wieder, die perfekte Melange an Stimmungen, die das Relaxen und Träumen beim Hören der einzelnen Titel ermöglichen.

Der andere Longtrack auf dem Album, „Finding It So Hard“, überrascht dann durch einen Rhythmus, der ziemlich treibend daherkommt ohne, dass sich Sänger Craig Walker dadurch aus der Ruhe bringen lassen würde. Als Kontrapunkt zieht er seinen Gesang ruhig und leise durch das ganze Lied. Das enthält gegen Ende auch immer schrägere Töne und bildet einen guten Kontrast zum Rest des Albums.

Alle anderen Tracks sind eher ruhige, verträumte Stücke, die quasi aus den Boxen schweben. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man sich die Doppel-CD-Version zulegen, da sich auf der zweiten CD vier weitere Lieder befinden, die durch Nichts gegenüber den Tracks auf der ersten CD abfallen. Besonders gelungen ist hier das knapp elfminütige Stück „Junkie Shuffle“, welches erneut als Stilmittel eine klasse Steigerung aufweist. Aber auch das Lied „Sham“ kann gefallen. Klasse hier auch der tolle Refrain. Die Doppel-CD-Version kostet dabei auch nur unwesentlich mehr, als die Version mit nur einer Silberscheibe. Hier lohnt sich das Zugreifen.

Fazit: „You All Look The Same To Me“ ist größtenteils ein sehr leises Album und beinhaltet mit „Again“ einen der besten Titel von Archive. Die anderen Stücke sind meist ebenfalls eher ruhig gehalten, bis auf die beiden noch vorhandenen Longtracks: „Finding It So Hard“ sowie „Junkie Shuffle“, die auch von ihren schrägen Tönen leben. An TripHop erinnert auf dieser Scheibe nur noch sehr wenig, dafür bekommt man mit diesem Album sehr viel atmosphärische Musik, die zum Teil richtig hypnotisierend wirkt. Ach ja, besonders positiv: Auf dem Album gibt es keine Rap-Einlagen wie auf manch anderer Veröffentlichung von „Archive“. Von mir gibt es dafür 11 Punkte.

Anspieltipps: Again, Meon, Fool, Junkie Shuffle, Sham