Bryan Ferry – Another Time, Another Place
Besetzung:
Bryan Ferry – lead vocal, harmonica and organ
Gastmusiker:
Henry Lowther – trumpet
Chris Mercer – tenor saxophone
David O'List – guitar
Ruan O'Lochlainn – alto saxophone
John Porter – guitar
Chris Pyne – trombone
John Wetton – bass guitar, fiddle
Sowie ohne Instrumentenangabe:
Tony Carr
Tony Charles
Don Cirilo
Paul Cosh
Geoff Daley
Martin Drover
Bob Efford
Malcolm Griffiths
Jimmy Hastings
Morris Pert
John Punter
Alf Reece
Peter Robinson
Ronnie Ross
Bruce Rowland
Steve Saunders
Alan Skidmore
Winston Stone
Mark Warner
Label: Island Records
Erscheinungsdatum: 1974
Stil: Rock, Pop
Trackliste:
1. The 'In' Crowd (4:36)
2. Smoke Gets In Your Eyes (2:54)
3. Walk A Mile In My Shoes (4:44)
4. Funny How Time Slips Away (3:31)
5. You Are My Sunshine (6:47)
6. (What A) Wonderful World (2:55)
7. It Ain't Me Babe (3:57)
8. Fingerpoppin' (3:34)
9. Help Me Make It Through The Night (4:15)
10. Another Time, Another Place (4:46)
Gesamtspieldauer: 41:58
Auch das zweite Album des Engländers Bryan Ferry besteht aus Cover-Songs anderer Musiker und Bands. Dieses Mal jedoch nicht mehr ausschließlich, denn tatsächlich steuerte Bryan Ferry auf seiner zweiten Solo-Veröffentlichung sogar einen eigenen Titel bei, nämlich das Titellied und gleichzeitig den Abschluss dieses Albums: „Another Time, Another Place“. Es hätte gerne mehr davon sein können.
Im Jahr 1974 erschien die Platte im Juli und kletterte in den englischen Charts sogar bis auf Rang 4. Trotzdem muss man sich natürlich fragen, ob man solch eine Scheibe überhaupt braucht und nicht die Lieder lieber im Original anhören möchte, wenn sie einen denn interessieren. Nun, sei es drum, Bryan Ferry hat hier einige Titel zusammengestellt, die ihm wohl selber sehr am Herzen gelegen haben dürften. Diese interpretiert er und macht sie dabei schon ein klein wenig zu seinen, denn durch den Sound, der eben für Bryan Ferry und auch Roxy Music durchaus stellvertretend steht, bekommen die einzelnen Lieder eine ganze neue Note.
Allerdings liegt es natürlich in der Natur der Sache, dass der Musikgeschmack des Bryan Ferry nicht unbedingt den eigenen treffen muss und manche Interpretationen auch nicht wirklich überzeugen können, wenn man denn das Original bereits gut kennt. Wahrlich gelungen und sehr überzeugend ist jedoch das viel zu kurze „Smoke Gets In Your Eyes“. Ein Lied zum Steinerweichen. Mein Gott muss Liebe schön sein. Wunderschöne Melodie, tolle Orchestrierung mit einer ordentlichen Portion an Streichern, überzeugendes Saxophon-Solo und dieser herrlich, leicht „schmalzige“, weinerliche Gesang des Bryan Ferry, der hier mitten ins Herz trifft.
Ebenfalls sehr gelungen und überzeugend klingt das bereits erwähnte Titelstück „Another Time, Another Place“. Das einzige selbstgeschriebene Lied begeistert deutlich mehr, als so manche Cover-Version auf dieser Platte. Von solch Eigenkompositionen hätte man sich durchaus noch mehr auf dem Album gewünscht. Denn der ganze Rest, nun, der ist zum Teil ganz nett, manchmal jedoch auch einfach nur langweilig. Vielleicht konnten diese Titel Anfang bis Mitte der 70er Jahre noch überzeugen, inzwischen jedoch, über 40 Jahre später, sieht das schon deutlich anders aus.
Fazit: Es ist, wie es eben so ist, bei einem Album, welches nur aus Cover-Titeln besteht. Eine richtige Daseinsberechtigung gibt es da nur selten für. Nicht viel anders sieht das bei „Another Time, Another Place“ aus. Gelungen ist hier das Titellied – keine Cover-, sondern eine Eigenkomposition, die schwer nach Roxy Music klingt – sowie das wirklich sehr überzeugende „Smoke Gets In Your Eyes“. Und der Rest? Ach, Schwamm drüber. Sieben Punkte.
Anspieltipps: Smoke Gets In Your Eyes, Another Time Another Place