Genesis – Calling All Stations
Besetzung:
Ray Wilson – lead vocals
Tony Banks – keyboards, acoustic guitar, backing vocals
Mike Rutherford – guitars, bass, backing vocals
Gastmusiker:
Nir Zidkyahu – drums on "Calling All Stations", "Congo", "Shipwrecked", "Alien Afternoon" (second half), "Not About Us", "The Dividing Line", "Uncertain Weather", "There Must Be Some Other Way", and "One Man's Fool", percussion
Nick D‘Virgilio – drums on "Alien Afternoon" (first half), "If That's What You Need", "Uncertain Weather", and "Small Talk", percussion
Label: Virgin Records
Erscheinungsdatum: 1997
Stil: Pop, Rock
Trackliste:
1. Calling All Stations (5:45)
2. Congo (4:52)
3. Shipwrecked (4:24)
4. Alien Afternoon (7:53)
5. Not About Us (4:39)
6. If That‘s What You Need (5:12)
7. The Dividing Line (7:45)
8. Uncertain Weather (5:29)
9. Small Talk (5:02)
10. There Must Be Some Other Way (7:55)
11. One Man‘s Fool (8:57)
Gesamtspieldauer: 1:07:59
„Calling All Stations“ heißt das fünfzehnte und bisher letzte Studio-Album der englischen, ursprünglichen Progressive Rock Band Genesis. Das Album erschien am 1. September 1997 auf dem Plattenlabel Virgin Records. Nachdem Phil Collins im März 1996 seinen Abschied von Genesis bekannt gegeben hatte, entschlossen sich Tony Banks und Michael Rutherford Genesis doch noch „weiter leben zu lassen“ und suchten einen neuen Sänger und Schlagzeuger. Die Wahl fiel bezüglich des Gesangs auf den ehemaligen Stiltskin-Sänger Ray Wilson. Er wurde auch kurzzeitig festes Mitglied von Genesis. Das war den beiden Schlagzeugern Nir Zidkyahu und Nick D‘Virgilio nicht vergönnt, die auf „Calling All Stations“ als Gastmusiker ihre Auftritte hatten.
Das Gute vorweg: Ray Wilson singt gut. Es macht Spaß ihm zuzuhören, das klingt sehr überzeugend. Ansonsten klingt auf „Calling All Stations“ wenig so, dass man sich darüber freuen könnte. Wenn man an diese Scheibe sogar mit dem Ansatz herangeht, etwas Progressive Rock zu vernehmen, dann wird man erst recht bitterböse enttäuscht werden. Auf diesem fünfzehnten Album von Genesis bekommt man eine Mischung aus Pop und Rock geboten, die zum Teil anbiedernd klingt, zum Teil einfach nur noch langweilig und belanglos. Das wiederum bedeutet noch nicht einmal, dass die einzelnen Titel katastrophal schlecht klingen würden, jedoch ist das zu Hörende absolut austauschbar, klingt wie jede x-beliebige Pop-Rock-Band, ohne auch nur den Hauch von Spannung zu erzeugen. Bei Genesis hat man einfach einen anderen Anspruch an die Musik, aber wenn man ehrlich ist, ist dieser sowieso verschwunden, seitdem Phil Collins sich in den Vordergrund gedrängt, gesungen und gespielt hat. Dieser ist nun nicht mehr Teil von Genesis, der Gesang ist besser geworden, das Niveau der Scheibe jedoch nicht mehr.
Höhepunkte sind auf „Calling All Stations“ keine zu hören. Das liegt wiederum erneut nicht daran, dass die Musik grottenschlecht sei, es ist gut gemachter Pop-Rock. Doch es sticht kein Titel hervor, sodass jeder Titel ein Höhepunkt ist oder eben gar keine mehr vorhanden sind. Ich tendiere sehr stark zu Letzterem. Leider. Solche „Tiefschläge“ wie das kaum zu ertragene „Small Talk“ sind dabei glücklicherweise nicht die Regel, sondern die Ausnahme auf dieser uninteressanten Platte.
Fazit: Genesis ist die Band für mich, die es schaffte, perfekte Alben zu komponieren. Doch anders als zum Beispiel bei Pink Floyd, schaffte es diese Band auch katastrophale Langweile zu erzeugen. „Calling All Stations“ ist Pop Rock wie man ihn zuhauf hört, der völlig belanglos aus den Boxen wabert und ganz schnell wieder vergessen wird. Sechs Punkte.
Anspieltipps: Not About Us, There Must Be Some Other Way